MotoGP: Wie sich Jorge Martins Leben veränderte

Marcel Brenner: «Der Test ist unglaublich wertvoll»

Von Jordi Gutiérrez
Marcel Brenner auf der VFT-Yamaha

Marcel Brenner auf der VFT-Yamaha

Für den 24-jährigen Supersport-WM-Fahrer Marcel Brenner und sein italienisches VFT Yamaha Team hat sich der Abstecher nach Misano voll ausbezahlt. Bei konstant guten Bedingungen konnte richtig gearbeitet werden.

Wegen des wetterbedingten Reinfalls letzte Woche in Aragón und den genauso wenig erfreulichen Aussichten für den geplanten Test am Dienstag und Mittwoch diese Woche auf dem Circuito do Estoril in Portugal, hat Marcel Brenners VFT Racing Team kurzum entschieden, die Saisonvorbereitungen auf der italienischen Rennstrecke von Misano fortzusetzen.

Bei schönem Wetter, allerdings mit frischen Temperaturen, konnten Brenner und sein Teamkollege Kyle Smith aus Großbritannien ein umfangreiches Programm abspulen, obwohl wegen einer Track-Day-Veranstaltung oft viel Verkehr auf der Strecke war. Brenner kannte den Misano Circuit nur flüchtig von einem Besuch vor ein paar Jahren und brauchte daher einige Runden, um sich damit anzufreunden. Am Dienstag, kurz vor Testende, wurde der ehrgeizige Rennfahrer aus dem Kanton Bern mit 1:38,9 min gestoppt, was eine Steigerung gegenüber Montag von einer halben Sekunde bedeutet.

«Wir hatten zwei gute Tage in Misano, auch wenn es am Dienstag bei viel Sonnenschein tagsüber nur zwölf Grad hatte», erzählte Marcel. «Trotzdem hat es sich ausgezahlt, dass wir unseren Testplan kurzfristig geändert haben. Wir sind viel zum Fahren gekommen. Dabei haben wir über die gesamte Dauer der vergangenen zwei Tage kontinuierlich gute Fortschritte erzielt. Zum Schluss haben wir nochmals mehr Grip auf das Hinterrad gegeben, was einen Wow-Effekt brachte und darüber hinaus auch sehr positiv war. Einmal haben wir sogar den SCX-Reifen ausprobiert, der aber wegen der kühlen Temperaturen nur drei Runden hielt. Dieser Versuch hat uns dennoch ungemein weitergeholfen, weil ich sehr gut erkennen konnte, welcher Grip-Level damit möglich ist. Anschließend haben wir unsere Arbeit mit dem SC0-Hinterreifen fortgesetzt. Nach einer kleinen Änderung am Motorrad war damit der Grip ebenso viel besser und ich konnte die gleichen Zeiten wie zuvor mit dem SCX fahren. Von dem her machen wir auch in dieser Hinsicht gute Fortschritte.»

Der Schweizer weiter: «Obwohl wir bei Testfahrten eigentlich nie die volle Motorleistung abrufen und mit zirka 400 Umdrehungen weniger fahren, gelang es mir den Test mit einer persönlichen Bestmarke von 1:38,9 min zu beenden. Das war gar nicht so schlecht, weil ich damit nur eine gute Sekunde über der Superpole-Zeit vom letzten Jahr blieb. Ich kann mich also nicht beklagen über den aktuellen Stand der Dinge. Im Gegenteil, ich bin sehr zufrieden mit meinen Leistungen und es hat auch unglaublich viel Spaß gemacht, endlich ordentlich testen zu können. Meine Crew arbeitet sehr sauber und die Stimmung im Team ist großartig, auch wenn mein Teamkollege Kyle leider einen kleinen Sturz hinnehmen musste. Aber er ist okay, was am wichtigsten ist. In eineinhalb Wochen wird es dann ernst, wenn in Aragón der letzte Test vor dem ersten Saisonrennen ansteht. Darauf freue ich mich schon, denn Aragón kenne ich viel besser als Misano, wo ich erst einmal war. Das war vor vier Jahren. Darum hatte ich am Anfang wegen mangelnder Streckenkenntnisse etwas Mühe. Aber ich konnte mich schnell auf das Layout einstellen und dieser Test war mit Hinblick auf das Rennwochenende unglaublich wertvoll, wenn wir im Juni nach Misano zurückkommen.»


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