MotoGP: Wie sich Jorge Martins Leben veränderte

Max Kofler (21) auf Ducati V2: Ein gewaltiger Schritt

Von Ivo Schützbach
Der Umstieg von einer Moto3-Maschine auf eine Ducati 955 V2 in der Supersport-WM ist groß. CM-Teamchef Manuel Cappelletti schildert, welchen Herausforderungen sich Rookie Max Kofler stellen muss.

Die Supersport-WM 2022 wird nicht nur aus technischer Sicht interessant, mit der MV Agusta F3 800, Ducati 955 V2 und Triumph Street Triple 765 RS sind drei neue Motorräder dabei, auch die Fans im deutschsprachigen Raum dürfen sich freuen. Die Schweiz schickt Weltmeister Domi Aegerter in die Rennen, dazu den immer stärker werdenden Marcel Brenner. Der Deutsche Meister Patrick Hobelsberger aus Landau an der Isar kehrt zurück in die WM und für Österreich wird erstmals der aus der Moto3-WM kommende Max Kofler mitmischen.

Kofler hat beim Einstieg in die Supersport-WM den größten Schritt zu bewältigen, alle anderen fuhren schon mindestens eine Saison in der mittleren Hubraumkategorie.

«Für ihn ist in dieser Klasse alles neu, die größte Umstellung ist das Gewicht des Motorrads und die deutlich höhere Leistung im Vergleich zu Moto3», erklärte Manuel Cappelletti beim Treffen mit SPEEDWEEK.com, Teamchef von CM Racing. «Er arbeitet vor allem an der Umstellung seines Fahrstils von den kleineren Motorrädern auf diese große Maschine. Max hat einige Tage mit dem Serienmotorrad getestet, das hat ihm geholfen, denn dieses Bike hat bereits eine sehr gute Basis und er musste so viele Runden wie möglich zurücklegen. Unser Ziel ist, am Saisonstart mit den erfahrenen Piloten mithalten zu können. Was uns besonders beschäftigt, ist, dass Max auf der Strecke immer alleine fährt. Das ist zwar nicht schlecht, um sich an die Technik und das Fahrverhalten der Ducati zu gewöhnen, aber er hat dann keine Referenzen. Er hat keine Anhaltspunkte der anderen Fahrer, deshalb fällt ihm die Umstellung noch schwer.»

Sechs Teams und sieben Fahrer werden in der am Wochenende 8.–10. April im MotorLand Aragon beginnenden Supersport-WM mit einer Ducati dabei sein. Am Montag und Dienstag davor wird auf der gleichen Strecke getestet. Besonders Nicolo Bulega aus dem Aruba-Team trauen Experten im WM-Kampf sehr viel zu.

«Das Supersport-Projekt ist für Ducati etwas ganz Neues und sie entwickeln ein Racing-Kit inklusive Elektronik, um es bestmöglich an die Kunden zu vermarkten», erzählte Cappelletti. «Das Motorrad wird neben den WM-Einsätzen auch in den nationalen Serien eingesetzt, deshalb soll es bestmöglich entwickelt sein. Wir arbeiten mit den Ducati-Technikern zusammen und gemeinsam mit Aruba und Barni geht es darum, so viele Informationen wie möglich zu sammeln. Diese drei Teams sind Werksteams, der Rest erhält Unterstützung aus Bologna.»

Ursprünglich plante CM Racing mit Ex-Weltmeister Randy Krummenacher und dem 21-jährigen Max Kofler an seiner Seite anzutreten. Doch dann entschied sich Krummi für einen Vertrag mit Yamaha und wechselte in die Endurance-WM und Italienische Superbike-Meisterschaft.

«Unsere Pläne haben sich über Nacht geändert, doch es ist, wie es ist und das ist Vergangenheit», hielt Cappelletti fest. «Unser Plan mit Randy war, an der Spitze zu sein, direkt ganz vorne. Er hat sich entschieden, in eine andere Meisterschaft zu wechseln. Somit haben wir uns für Max als einzigen Fahrer entschieden. Der Vertrag läuft über zwei Jahre und er sollte in dieser Zeit so viel wie möglich lernen. Nun hat sich das geändert und wir bündeln alle unsere Kräfte für diesen Jungen. Er hat das Potenzial, um an der Spitze zu sein, wenn auch nicht sofort. Während der Saison werden wir außerdem Simon Jespersen mit Wildcards ins Rennen schicken, um einen Vergleich zu haben. Er startet 2022 in der Italienischen Meisterschaft und wird in den Farben von CM Racing mit demselben Material wie Max am Start stehen.»

Alle Ducati-Fahrer in der Supersport-WM 2022:

CM Racing: Max Kofler (A)
Althea Racing: Federico Caricasulo (I)
Aruba.it Racing: Nicolo Bulega (I)
Orelac VerdNatura: Raffaele De Rosa (I)
Barni Racing: Oliver Bayliss (AUS)
D34G Racing: Federico Fuligni (I), Filippo Fuligni (I)

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