MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Sterben die 600er-Supersport-Bikes im Rennsport aus?

Von Kay Hettich
In der Supersport-WM 2022 kämpfen Motorräder der ‹next generation› gegen klassische 600er-Bikes

In der Supersport-WM 2022 kämpfen Motorräder der ‹next generation› gegen klassische 600er-Bikes

Seit 1999 gibt es die heutige Supersport-WM mit 600 ccm. Mit der Etablierung der ‹next generation› in diesem Jahr scheint das Ende dieser Motorräder eingeläutet worden zu sein.

In den vergangenen Jahren hat uns die Supersport-WM viele spannende und hochkarätige Rennen mit gut besetzten Teilnehmerfeldern beschert. Doch die mittlere Kategorie der seriennahen Weltmeisterschaft hat ein Problem, denn Markt sportlicher Motorräder mit 600 ccm liegt am Boden. Honda hat sich in Europa aus dieser Kategorie zurückgezogen, selbst Yamaha verkauft die R6 hierzulande nur noch für den Einsatz auf der Rennstrecke.

Weil sich die Supersport-WM zunehmend zu einem Yamaha-Cup entwickelte (seit 2017 gewann der Hersteller mit den gekreuzten Stimmgabeln im Logo die Meisterschaft in Serie), wurde das Reglement für andere Konzepte geöffnet. Eine Balanceregel soll für Chancengleichheit sorgen. Das früher simple Konzept, V2-Motorrädern 750 ccm und Dreizylindern 675 ccm zuzugestehen, funktionierte nur bedingt.

Die FIM nennt diese 2022 neu eingeführte System ‹next generation› und es ist schon jetzt absehbar, dass sich dieses Reglement auch national durchsetzen wird. «In den nächsten zwei Jahren werden fünf oder sechs nationale Meisterschaften vollständig auf dasselbe Reglement wechseln, was für alle Beteiligten besser ist», sagte Scott Smart von der FIM.

«Das bedeutet, dass die Piloten flexibel sind – sie können mit dem Motorrad, mit dem sie die nationale Serie bestreiten, Gaststarts absolvieren. Für die Hersteller erleichtert es wiederum die Produktion der Race-Kits. Jeder hat einen Vorteil.»

Homologiert für den Einsatz in der Supersport-WM ‹next generation› sind die Ducati 955 V2, MV Agusta F3 800, Suzuki GSX-R 750 und die Triumph Street Triple 765 RS. Das neue Konzept wurde 2021 in der britischen Supersport-Serie entwickelt. In diesem Jahr sind andere weitere Meisterschaften gefolgt.

«In dieser Saison haben außerdem die italienische, spanische und US-amerikanische Serie diese Motorräder zugelassen. Es gibt diverse weitere Serien, die noch in diesem Jahr folgen werden», ergänzte Smart.

Nur bedingt öffnet sich die deutsche Meisterschaft. Weil für Punkte eine IDM-Pool-Partnerschaft des Herstellers erforderlich ist, sind nur Kawasaki und Yamaha punkteberechtigt. Next-Generation-Piloten dürfen als Gaststarter teilnehmen.

Anders in Italien: Neben der Yamaha R6 setzen zahlreiche Piloten eine Ducati 955 V2 und mehrere eine MV Agusta F3 800 ein – aber keine Kawasaki ZX6-R


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