MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Ducati prangert an: Fokus bei Regeln zu eng gefasst

Von Ivo Schützbach
2023 normal? Nicolo Bulega mit seiner Ducati in Führung

2023 normal? Nicolo Bulega mit seiner Ducati in Führung

In der Supersport-WM 2022 darf Ducati zum ersten Mal mit der Panigale V2 955 mitmischen. Aruba-Teameigentümer Stefano Cecconi zieht für SPEEDWEEK.com zur Sommerpause Bilanz.

Nicolo Bulega aus dem Team Aruba.it Ducati war in den zwölf Rennen vor der Sommerpause der einzige dauerhafte Widersacher der in der Weltmeisterschaft führenden Yamaha-Piloten Dominique Aegerter und Lorenzo Baldassarri und liegt mit 147 Punkten auf dem dritten Gesamtrang. Siebenmal schaffte es Bulega aufs Podium, sechsmal als Dritter und zuletzt in Most als Zweiter. Da war allerdings auch WM-Leader Aegerter wegen seiner Disqualifikation (Unsportlichkeit) nicht dabei.

Dank des neuen technischen Reglements darf Ducati erstmals mit der Panigale V2 mit 955 ccm mitfahren, sieben Fahrer sind in der Supersport-WM 2022 mit diesem Bike am Start.

«Für den Anfang war das okay», erzählte Aruba-Chef Stefano Cecconi im exklusiven Interview von SPEEDWEEK.com. «Wir sind nicht in die Supersport-WM gekommen, um eine Rolle im Mittelfeld zu spielen und ab und zu aufs Podium zu fahren. Wir haben aber auch nicht erwartet, dass wir von Beginn an dominieren – das Motorrad ist neu und wir haben mit der Entwicklung erst begonnen. Wir wussten, dass die erste Saison ein Lehrjahr sein würde.»

«Ich bin recht zufrieden», ergänzte der Italiener. «Wir sind sehr konstant und haben mit Nicolo die richtige Wahl getroffen. Es ist auch richtig, dass wir uns für diese Meisterschaft entschieden haben, obwohl das Reglement sehr spät kam und wir alles in großer Eile vorbereiten mussten. Wir hatten Glück, dass das erste Rennen in Europa und später im Jahr war. Wäre es im Februar auf Phillip Island losgegangen, wären wir nicht dabei gewesen. Nach der ersten Saisonhälfte wissen wir, wo wir mit unserer Leistung stehen. Ich meine, dass die Balance zwischen den Motorrädern noch etwas verfeinert werden muss, auf gewisse Punkte wird in meinen Augen zu viel geschaut, auf andere zu wenig. Dazu gehört das Gewicht, weil wir im Gegensatz zu den anderen schwer sind. Es geht also nicht nur um ein oder zwei Prozent mehr Drosselklappenöffnung. Ich glaube aber auch, dass wir während dieser Saison zu einer faireren Balance kommen werden – niemand soll einen Vorteil haben.»

«Nächstes Jahr wollen wir öfter vorne sein», verdeutlichte Cecconi. «Hätten wir die ersten Rennen gewonnen, wäre offensichtlich gewesen, dass die Regeln zu unseren Gunsten sind. Es ist fair, dass es so läuft wie jetzt. Dieser Prozess sollte aber zum Ende dieser Saison abgeschlossen sein. Dann haben wir alle Daten von allen Strecken und bei allen Verhältnissen. Damit sollte es eine für alle gleiche Basis geben, ohne ständig Anpassungen vornehmen zu müssen, damit es funktioniert.»

Aruba.it Ducati wird es für 2023 voraussichtlich bei einem Supersport-Motorrad belassen, der Vertrag mit dem WM-Dritten Bulega wurde bereits verlängert.


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