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Neue Supersport-Twin-WM ab 2024: Darf KTM mitmachen?

Von Ivo Schützbach
Hinter den Kulissen laufen zwischen SBK-Promoter Dorna und dem Motorrad-Weltverband FIM Gespräche über die Neuausrichtung der Einstiegsklasse für die Weltmeisterschaft. Das zieht einiges nach sich.

Seit 2017 gibt es Supersport 300 als Unterbau zur Supersport- und Superbike-WM. Damals bestand die Hoffnung, mit dieser neuen WM-Klasse in Asien Interesse bei zusätzlichen Herstellern und Rennstreckenbetreibern zu wecken, denn dort werden sehr viele Motorräder mit 250 bis 400 ccm verkauft.

Doch diese Wünsche haben sich nicht erfüllt.

Hinzu kommt: Sportlich bringt diese Klasse lange nicht so gute und viele Talente hervor wie erhofft.

Deshalb gibt es schon länger die Überlegung, die Supersport-300-WM durch eine Twin-Klasse mit 600 bis 700 ccm zu ersetzen – SPEEDWEEK.com berichtete.

Der Markt für Zweizylinder-Maschinen wie die Yamaha R7, Aprilia RS 660, Suzuki SV650 oder Kawasaki Ninja 650 wächst. Immer mehr Hersteller bringen Motorräder für dieses Segment, auch Manufakturen aus den riesigen Wachstumsmärkten China und Indien. In einigen nationalen Meisterschaften gibt es bereits Rennen dafür, etwa den Twins-Cup in MotoAmerica.

2024 soll die Twin-Kategorie als neue Einstiegsklasse für die Weltmeisterschaft kommen. Ob die Supersport-300-WM dann zu einer Europameisterschaft degradiert oder gestrichen wird, ist offen. Das hängt vom Interesse der Hersteller, Sponsoren und Medien ab.

Natürlich verfolgt auch das Freudenberg-Team die Entwicklungen aufmerksam. Die Sachsen bringen in der 300er-Klasse die einzige KTM RC390R an den Start, Lennox Lehmann (16) ist nach zehn Rennen WM-Siebter.

«Auch die neue Klasse ist für uns interessant, wir sind KTM verbunden und werden auch definitiv mit ihnen weitermachen», sagte Teamchef Carsten Freudenberg im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Die Basis dafür ist, dass KTM ein Motorrad homologiert bekommt. Momentan sehe ich nur die 890er, die als Twin da wäre. Die müsste über die Balance-Regeln an die anderen Hersteller angepasst werden. Das ist in der Supersport-WM ja nicht anders, da fahren 600er-Yamaha gegen Ducati mit 955 ccm. Dann müsste für das Motorrad ein Race-Kit erstellt werden mit Verkleidung, Höcker, Bremsen und Lenkerstummel, das ist alles machbar. Wichtig ist, dass die Dorna die Eckdaten bekanntgibt, um mitfahren zu können. Wenn im Vorfeld gesagt würde, dass nur maximal 700 oder 750 ccm erlaubt werden, dann wird es natürlich schwierig, weil KTM keinen solchen Zweizylinder im Angebot hat.»

«Die 1000er sind auf der Straße kaum noch zu bewegen, ein normaler Motorradfahrer fährt genau diese Bikes», weiß Freudenberg. «Es wird dorthin gehen, was für die Hersteller mehr Sinn macht. Diese Motorräder werden im europäischen Markt mehr verkauft als eine 390er oder 400er. Und so ein Motorrad passt von der Leistung und dem Gewicht besser als Vorbereitung auf die Supersport-WM.»


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