MotoGP: KTM denkt über neues Motorkonzept nach

Schrötter: Außen überholt zu werden, ist keine Option

Von Jordi Gutiérrez
Marcel Schrötter in Donington

Marcel Schrötter in Donington

MV-Agusta-Pilot Marcel Schrötter tut sich auf der für ihn neuen Rennstrecke in Donington Park so schwer wie noch nirgends in seiner ersten Supersport-WM-Saison. Doch es wäre besser gegangen als Platz 8.

«Es ist nicht zu übersehen, dass es an diesem Wochenende keine leichte Aufgabe ist», fasste Marcel Schrötter den Freitag und Samstag in England zusammen. «In der Superpole hatte ich etwas mehr als den neunten Platz erwartet. Und war bewusst, dass es nicht für ganz vorne reichen würde. Dafür hatten wir auf dieser Strecke nicht genug Zeit. Aber der Startplatz in der dritten Reihe war noch in Ordnung. Ich hatte zwar nicht den besten Start, aber die erste Runde war ganz gut, weil ich zwei Plätze gutmachen konnte. Leider habe ich nach ein paar Runden die Positionen wieder verloren, weil ich einmal etwas zu weit gefahren bin. Aber ich konnte mich wieder fangen und fand den Weg nach vorne. Unsere Gruppe reichte bis zum vierten Platz, danach war die Spitze unerreichbar.»

In der letzten Runde war der WM-Dritte Schrötter kurzzeitig Fünfter und hätte damit Schadensbegrenzung betrieben, denn die in der Gesamtwertung vor ihm liegenden Nicolo Bulega (Aruba.it Ducati) und Stefano Manzi (Ten Kate Yamaha) kamen als Erster und Zweiter ins Ziel.

«In der Schlussphase verschärfte Debise das Tempo, aber ich konnte trotzdem mit ihm mithalten», schilderte Marcel. «In der letzten Runde konnte ich ihn in der Schikane sogar sauber überholen. Aber in der vorletzten Kurve habe ich ihm die Tür etwas zu weit geöffnet, als ich im Scheitelpunkt etwas von der Linie abkam. Das hat er ausgenutzt und ist innen reingefahren. Am Ausgang der Kurve kam es sogar zu einer leichten Berührung und wir fuhren praktisch auf Augenhöhe in die letzte Kurve. Ich habe dort gebremst, wo der normale Bremspunkt ist. Plötzlich sah ich, dass er die Bremse gelöst hat und mich auf der Außenseite überholen wollte. Da hat mich mein Renninstinkt gepackt und ich wollte mich wehren, denn außen überholt zu werden, ist keine Option. Am Ende wäre es wahrscheinlich sinnvoller gewesen, wenn ich mein Ding gemacht hätte und nicht auch noch die Bremse gelöst hätte. Dann wäre die Kurve meine gewesen. Debise wäre mit dieser Aktion weit gegangen, weil er zu diesem Zeitpunkt viel zu schnell war.»

Der Bayer weiter: «Am Ende waren wir beide viel zu schnell und hatten keine Chance, die Linie irgendwie zu halten. So mussten wir beide durch die Wiese fahren und statt des guten fünften Platzes, der das Maximum gewesen wäre, habe ich durch den Ausritt drei Plätze verloren. Der achte Platz ist eine persönliche Enttäuschung, denn auch wenn es nicht für weiter vorne gereicht hat, wäre ich gerne als Sieger aus meiner Gruppe herausgekommen. Das Positive ist, dass wir im Rennen viel lernen konnten und verstanden haben, wie man auf dieser Strecke schneller sein kann.»

Dass Schrötter in der Auslaufrunde wie ein Rohrspatz schimpfte, galt weniger Debise, sondern war Ausdruck der Enttäuschung.

Ergebnis Supersport- WM Donington Park, Rennen 1:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Nicolo Bulega (I) Ducati
2. Stefano Manzi (I) Yamaha + 1,231 sec
3. Yari Montella (I) Ducati + 6,615
4. Federico Caricasulo (I) Ducati + 10,903
5. Glenn van Straalen (NL) Yamaha + 17,833
6. Adrian Huertas (E) Kawasaki + 18,816
7. Raffaele De Rosa (I) Ducati + 19,570
8. Marcel Schrötter (D) MV Agusta + 19,986
9. Tom Booth-Amos (GB) Kawasaki + 20,089
10. Valentin Debise (F) Yamaha + 20,272
11. Lucas Mahias (F) Kawasaki + 22,074
12. Jorge Navarro (E) Yamaha + 27,357
13. Bahattin Sofuoglu (TR) MV Agusta + 31,152
14. Tom Edwards (AUS) Yamaha + 33,009
15. Niki Tuuli (FIN) Triumph + 33,675
16. Rhys Irwin(GB) Suzuki + 39,749
17. Andy Verdoia (F) Yamaha + 44,593
18. Jack Kennedy(GB) Yamaha + 45,589
19. Federico Fuligni (I) Ducati + > 1 min
20. John McPhee (GB) Kawasaki + > 1 min
21. Yuta Okaya (J) Kawasaki + > 1 min
22. Luke Power (AUS) Kawasaki + > 1 min
23. Max Kofler (A) Ducati + > 1 min
24. Tarran Mackenzie (GB) Honda + > 1 min
25. Nicolas Spinelli (I) Yamaha + > 1 min
- Álvaro Diaz (E) Yamaha
- Anupab Sarmoon (TH) Yamaha
- Adam Norrodin (MAL) Honda
- Harry Truelove (GB) Triumph
- Eugene McManus (GB) Triumph
Supersport-WM 2023: Stand nach 10 von 24 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Nicolo Bulega (I) Ducati 222
2. Stefano Manzi (I) Yamaha 181
3. Marcel Schrötter (D) MV Agusta 156
4. Federico Caricasulo (I) Ducati 140
5. Niki Tuuli (FIN) Triumph 89
7. Bahattin Sofuoglu (TR) MV Agusta 76
6. Glenn van Straalen (NL) Yamaha 83
8. Jorge Navarro (E) Yamaha 72
9. Valentin Debise (F) Yamaha 71
10. Can Öncü (TR) Kawasaki 63
11. Nicolas Spinelli (I) Yamaha 57
12. Raffaele De Rosa (I) Ducati 48
13. Adrian Huertas (E) Kawasaki 45
15. John McPhee (GB) Kawasaki 31
16. Oliver Bayliss (AUS) Ducati 26
14. Yari Montella (I) Ducati 40
17. Simone Corsi (I) Yamaha 23
17. Tom Booth-Amos (GB) Kawasaki 23
19. Lucas Mahias (F) Kawasaki 21
20. Tarran Mackenzie (GB) Honda 15
21. Anupab Sarmoon (TH) Yamaha 14
22. Tom Edwards (AUS) Yamaha 13
23. Adam Norrodin (MAL) Honda 9
23. Andrea Mantovani (I) Yamaha 9
25. Harry Truelove (GB) Triumph 5
26. Apiwath Wongthananon (TH) Yamaha 4
27. Marco Bussolotti (I) Yamaha 2
28. Adrian Fernandez (E) Yamaha 1
28. Federico Fuligni (I) Ducati 1

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