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QJ Motor in SSP-WM 2024: Das Debüt rückt näher

Von Kay Hettich
Raffaele De Rosa in Cartagena

Raffaele De Rosa in Cartagena

Mit QJ Motor wagt sich erstmals ein Hersteller aus China an die Supersport-WM. Noch ist die SKR800 nicht homologiert, aber die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Pilot Raffaele De Rosa gibt einen Einblick.

Es war eine Sensation, als der Einstieg von QJ Motor in die Supersport-WM 2024 bekannt wurde. Noch nie wagte sich ein chinesischer Hersteller in der mittleren Kategorie der seriennahen Weltmeisterschaft an den Start. QJ ist zwar in der Moto2-WM mit einem Factory-Team beteiligt, dort werden aber Einheitsmotoren von Triumph eingesetzt und die meisten Teams verwenden ein Kalex-Chassis.

Für den Einsatz in der Supersport-WM ist die SRK800 vorgesehen, die große Ähnlichkeiten mit der Honda CBR650 aufweist. Der Vierzylindermotor leistet im Serientrimm lediglich 95 PS, das Chassis scheint wenig renntauglich. Für den Rennsport wird deshalb in China an einem leichteren und leistungsstärkeren Homologationsmodell gearbeitet. Es wird erwartet, dass wir QJ erstmals beim Barcelona-Test Mitte März auf der Rennstrecke sehen werden.

Für 2024 wurde mit Raffaele De Rosa ein routinierter Top-5-Pilot verpflichtet. Der Italiener erreichte in der Supersport-Kategorie einen Sieg (2021 mit Kawasaki) und stand in 19 seiner 138 Rennen auf dem Podium. Der 36-Jährige, der bereits mit dem Rücktritt liebäugelte, ist auch in die Entwicklung eingebunden.

Niemand erwartet von QJ im ersten Jahr herausragende Ergebnisse, auch De Rosa nicht. «Es ist ein langer Weg. Wir haben das Motorrad bereits getestet, aber bisher nicht in der neuesten Supersport-Version», berichtete der Routinier unseren Kollegen von Corsedimoto. «Sowohl das Team als auch der Hersteller haben viel Arbeit in das Projekt gesteckt. Wir haben in ein paar Monaten Dinge geschafft, die normalerweise Jahre benötigen. Ich finde es wirklich gut, diese Dynamik zu sehen, auch wenn man sich bewusst ist, dass das Projekt noch in den Kinderschuhen steckt. Ich bin in der Tat sehr realistisch.»

Von Detailarbeit ist man laut De Rosa noch weit entfernt. «Normalerweise sind die Änderungen beim Testen minimal – sie betreffen Details, Besonderheiten. Hier hingegen sind die Eingriffe erheblich. Wir probieren so viele Dinge aus, dass man gar nicht alles weiß», schmunzelte der Italiener. «Für mich ist das sehr aufregend, es ist eine große Herausforderung. Früher bin ich auf die Rennstrecke gegangen und das Motorrad war wie vorher. Ich habe Vorschläge gemacht, aber eigentlich musste ich nur fahren. Jetzt habe ich das Gefühl, Teil eines großen Projekts zu sein: Ich gebe die Anweisungen, die Techniker folgen mir, wir arbeiten und versuchen und zu verbessern.»

Übrigens: Die Tests finden auf europäischen Rennstrecken statt. Gesichtet wurde De Rosa mit der SRK800 zum Beispiel im Rahmen eines Track-Days in Cartagena.

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