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Odenwaldring Klassik: Die Goldenen 50er

Von Andreas Gemeinhardt
Jan de Vries

Jan de Vries

Gemeint sind nicht die golden Nachkriegs-Wirtschaftswunderjahre, sondern die kleinste Klasse im Motorrad-Rennsport mit 50ccm Hubraum.
Von 1962 bis 1983 kämpften die Piloten in dieser Kategorie um die Weltmeisterschaft. Eine grosse Abordnung dieser Fahrer von damals wird in einer eigenen Wertung bei der Odenwaldring Klassik am 2. und 3. Juni auf dem Flugplatz in Walldürn an den Start gehen und damit an die glorreichen Zeiten erinnern. 

Mit Hans-Georg Anscheidt ist einer der besten Fahrer dieser Hubraumkategorie in Walldürn als Ehrengast eingeladen. In den Jahren 1966 bis 1968 holte er drei Weltmeistertitel und war in jener Zeit der erfolgreichste Solo-Rennfahrer Deutschlands. Bei den Rennsportfans unvergessen sind die Erfolge, die er zunächst auf der Kreidler herausfuhr. Der ganz grosse Erfolg stellte sich aber mit dem Wechsel zu Suzuki ein, wo er als Werksfahrer die lange ersehnten WM-Krone holte.

Aber in Walldürn wird gleich eine ganze Armada von 50ern an den Start gehen. Dort treten die Piloten von damals erneut an und tragen einen Wertungslauf um die Europameisterschaft dieser Klasse aus. Mit dabei sind die alten Kämpen von Anscheidt, unter anderem der zweifache Weltmeister von 1971 und 1973, Jan de Vries. In seinem Schlepptau sein holländischer Teamkollege aus jenen Zeiten, der sechsfache Grand-Prix-Sieger  Alt Toersen. Beide treten auf van Veen-Kreidler an.

Für die Rennfans wir die Zeit zurück gedreht, wenn sie die Starterliste der «Golden 50» lesen. Damals wurde viel in Eigenarbeit verbessert, über 20 PS leisteten die kleinen Motoren der «Schnapsglasklasse». Eines der technischen Highlights ist die Honda-Werks-Rennmaschine, die von holländischen Enthusiasten als Replik nach gebaut wurde  Der Viertakt-Rennmotor drehte in jener Zeit die astronomische Zahl von 18 000 Umdrehungen pro Minute.

Ebenfalls im Besitz eines Sammlers aus dem Nachbarland befindet sich eine Suzuki mit Zweizylinder-Motor. Damals und auch heute war diese äusserst seltene Rennmaschine eine technische Sensation. Die zahlreich vorhandenen Kreidler aus den verschiedenen Baujahren sind wohl den älteren Besuchern noch bestens in Erinnerung. Schliesslich stellten sie auch bei den Rennen in Deutschland den grössten Teil des Starterfeldes.

Daneben sind weitere Marken wie Derbi aus Spanien, Monark aus Schweden, Tomos aus dem ehemaligen Jugoslawien und  Itom aus Italien vertreten. Gerade die Nähe zum ehemaligen Kreidler-Werk in Stuttgart-Kornwestheim dürfte viele Anhänger dieser Marke zu einem Besuch animieren. Ausserdem gibt es noch  rund 200 weitere Youngtimer und Oldtimer aus der Zeit von 1950 bis in die Neuzeit zu bewundern, die in den weiteren Klassen bei den  Präsentations- und Rennläufen an den Start gehen. Ein Besuch am ersten Juni-Wochenende  nach Walldürn lohnt sich.

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