Vizeweltmeister Markus Class dominiert in Australien
Markus Class wurde in beiden Kategorien Australischer Champion
Obwohl Markus Class von seinen Konkurrenten Thomas Chareyre und Lukas Höllbacher beim Superbiker in Mettet mächtig unter Druck gesetzt wurde, lag er über 95 Prozent des Finales klar in Führung. Der begehrte Titel war zum Greifen nah, als der Wormser wenige Runden vor Schluss beim Überrunden unglücklich an seinem Vordermann hängen blieb. Beide Kontrahenten nutzten die sich bietende Gelegenheit, damit war der Sieg dahin.
«So kurz vor dem Ziel alle Chancen ziehen zu sehen, war ein harter Schlag», meinte Class. «Trotz aller Enttäuschung erwies sich Mettet von einer unerwarteten Seite als Eintrittskarte zu einem Highlight in meiner Fahrerkarriere: Nach den Rennen sprach mich Aaron Watson an und lud mich ein, bei den diesjährigen Australischen Meisterschaften in Perth an den Start zu gehen.»
Watson ist eine bekannte Größe in der australischen Supermotoszene. Und das nicht nur als Fahrer, sondern auch in Fragen Streckenbau und Sponsoring. Er war so begeistert von Class’ Performance in Mettet, dass er spontan beschloss, ihn als Gaststarter nach Down under einzuladen.
Wenige Wochen später ging es für den Deutschen Champion in insgesamt 27 Reisestunden von Deutschland über Sydney nach Perth, und von dort aus ins etwa 40 km nördlich gelegene Neerabup, wo auf der in unmittelbarer Nachbarschaft zum Nationalpark gelegenen Wanneroo Kartbahn die Australische Meisterschaft im Supermoto ausgefahren wurde.
Der Austragungsmodus der Australischen Meisterschaften unterscheidet sich erheblich von europäischen Standards. Dort wird die gesamte Meisterschaft an einem Wochenende in bis zu fünf Rennen ausgetragen. Durch diese Konzentration will man möglichst viele Zuschauer an die Strecke locken, und ihnen so viel Spektakel wie möglich bieten.
Der Deutsche Champion startete gleich in zwei Klassen, Premier Open und Pro, zwischen den Rennen lagen gerade mal zehn Minuten Pause. Auch für einen austrainierten und routinierten Fahrer wie Markus Class eine besondere Herausforderung: «Das war schon eine ziemlich komprimierte Angelegenheit. Zwischen den Rennen blieb gerade mal Zeit, sich den Schweiß aus dem Helm zu wischen.»
Dennoch dominierte der 27-Jährige die Rennen in beiden Klassen und fuhr souverän alle Siege nach Hause. «Mit der Einladung nach Australien ist für mich ein Traum wahr geworden», so Class. «Besser hätte es nicht laufen können. Der perfekte Abschluss einer fast perfekten Saison.»