Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Supersport 300: Jetzt diskutieren die Honda-Manager

Von Ivo Schützbach
Der Spanier Mika Perez ist mit der CBR500R WM-Dritter in der neuen Supersport-300-Klasse, obwohl sich Honda als einziger der drei Hersteller nicht engagiert. Das könnte sich in absehbarer Zeit ändern.

Der Spanier Mika Perez ist mit der CBR500R WM-Dritter in der neuen Supersport-300-Klasse, obwohl sich Honda als einziger der drei Hersteller nicht engagiert. Das könnte sich in absehbarer Zeit ändern.

Während sich Yamaha und Kawasaki in der neuen Einsteigerklasse Supersport 300 enorm einbringen, interessiert sich Honda nicht dafür. «Wir haben nicht viel damit zu tun, unterstützen keines der Teams», hielt Robert Watherston, Rennchef von Honda Europa, fest. «Es gibt keinen Kit von uns, keine individuelle Entwicklung für Teams, keine Infrastruktur. Trotzdem hoffen wir, dass unsere Jungs gewinnen. Leider sind wir nicht in der Position, ihnen helfen zu können.»

Bei der WM-Premiere in Aragón siegte Scott Deroue auf Kawasaki vor Daniel Valle auf Yamaha und Mika Perez auf Honda. Die drei kreuzten den Zielstrich innerhalb 0,127 Sekunden!

Auch wenn mit Perez nur einer der vier Honda-Piloten konkurrenzfähig war, bewies dieser, dass die CBR500R grundsätzlich das Zeug hat, um vorne mitzufahren.

«Es ist schön, diese jungen Fahrer auf verschiedenen Marken kämpfen zu sehen», meinte Marco Chini, Racing-Manager von Honda Motor Europe, im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Für die Zukunft muss Promoter Dorna einen Weg finden, dass mit gleichen Motorrädern gefahren wird. Im Moment sehen wir unterschiedliche Konzepte, die Hubräume sind unterschiedlich. Mit der Zeit werden die Hersteller ihre Serienmotorräder anpassen und eines bringen, das zu dieser Klasse und den verschiedenen Märkten passt.»

Deutlich langsamer als Moto3

Auf der Rennstrecke boten die Youngster in Aragón sehr guten Sport, mit Rundenzeiten 15 sec über Moto3 sind die Maschinen aber eine gemütliche Angelegenheit. «Für eine solche Strecke sind die Bikes zu langsam», hielt Chini fest. «Aber klar ist: Das sind keine Prototypen. Das sind günstige Motorräder für die Masse. Wir sind im Superbike-Paddock, da muss die Basis eine Serienmaschine sein. Das ist auch gut so für die Fahrer, weil die Kosten dadurch sehr niedrig sind.»

Die neue Einsteiger-WM wurde vor allem mit Blick auf die asiatischen Märkte eingeführt, wo sich sportliche Motorräder mit wenig Hubraum großer Beliebtheit erfreuen. Chini: «Zuerst waren in Asien die 200-ccm-Bikes die Bestseller, dann die 250er, jetzt die 300er. Vielleicht sind bald wieder die 600er sehr gefragt. Die 300er-Klasse ist auch ein guter Weg, die Serie internationaler zu gestalten, das ist eines der Ziele. Es gibt bei Honda bereits Gespräche, ob wir uns zukünftig auch in dieser Klasse einbringen. Sobald wir ein passendes Motorrad für diese Meisterschaft haben und dieses überall verkauft wird, ist ein Engagement unsererseits einfacher. In Asien gibt es bereits eine 300er von Honda, diese genießt für den europäischen Markt aber keine Wichtigkeit. Für uns kam diese Klasse zu früh. Honda will sich anschauen, wie sich alles entwickelt – die Klasse und der Markt. Bei Honda entscheidet so etwas nicht ein Einzelner, das ist immer eine offene, gemeinsame Diskussion. Letztlich wird es von Honda Motor Japan entschieden. Sollte zum Beispiel Marketing & Sales in Japan entscheiden, dass die 300er in Europa verkauft wird, dann haben wir einen sehr guten Grund, dieses Modell zu promoten. Erst dann können wir einen Plan machen, wie wir Teams und Fahrer unterstützen.»

Ist absehbar, ob 300er-Bikes für Käufer in Europa attraktiv werden? «Für junge Leute ist das möglich», überlegt Chini. «Wir müssen eine neue Kundschaft aufbauen. Die junge Generation heute interessiert sich mehr für Handys, als für Motorräder. Der Honda-Slogan war immer ‹Die Kraft der Träume›. So etwas muss man den Leuten bieten, um Interesse zu kreieren. Dafür braucht es die richtigen Produkte zur richtigen Zeit. Träume müssen geweckt werden.»

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