Mega-Save: Gardner gegen die Physik

Dorna greift in die Tasche – das Risiko wäre zu groß

Von Ivo Schützbach
Stark: Max Kappler beendete den Freitag auf Platz 4

Stark: Max Kappler beendete den Freitag auf Platz 4

Die Beschwerden der Supersport-300-Teams wurden erhört: Für den WM-Auftakt im MotorLand Aragon bekommt jeder Fahrer einen zusätzlichen Hinterreifen. Vorerst eine einmalige Sache.

«Nach den Tests in Aragon wussten wir, dass drei Hinterreifen für das ganze Wochenende nicht ausreichen würden», sagte Pirelli-Rennchef Giorgio Barbier am Freitag, nachdem mehrere Fahrer auf FP1 verzichtet hatten, um Reifen zu sparen. «Das Problem ist bekannt: Kühle Temperatur am Morgen, aggressiver Asphalt und die Abstimmung der Motorräder ist beim ersten Training des ersten Rennens auch noch nicht optimal. Ich hätte jedem Supersport-300-Fahrer für Aragon fünf Hinterreifen gegeben und sie machen lassen. Aber solche Sachen muss die Dorna entscheiden.»

Das Problem ist hausgemacht: Die Fahrzeit der Youngster wurde für diese Saison erhöht, die Anzahl Reifen aber bei drei Sets pro Fahrer belassen. Nach acht Runden im ersten freien Training war der Hinterreifen zahlreicher Fahrer hinüber, für FP2, FP3, das Qualifying, Last-Chance-Race, Warm-up und Rennen waren aber nur noch zwei neue Hinterreifen übrig.

Freitagabend hatte WM-Promoter Dorna ein Einsehen: Jeder Fahrer bekommt für das Aragon-Wochenende einen zusätzlichen vierten Hinterreifen.

Der alte Fuchs Barbier hat vorsorglich deutlich mehr Hinterreifen nach Aragonien mitgebracht, für Pirelli ist die Aufstockung des Reifenkontingents kein Problem. Für die Dorna stellt sie hingegen eine finanzielle Mehrbelastung dar, jeder Reifen muss bei Pirelli bezahlt werden.

Vorerst gilt die Regel mit vier Hinterreifen nur für Aragon, Experten warnen aber schon jetzt: Beim Rennen in Assen am nächsten Wochenende werden die gleichen Schwierigkeiten auftreten.

Am cleversten ging das KTM-Team Freudenberg am Freitag mit dem Reifennotstand um: Koen Meuffels, Victor Steeman, Jan-Ole Jähnig und Max Kappler verzichteten auf das erste freie Training und waren nach dem wärmeren FP2 am Nachmittag geschlossen und mit deutlichem Vorsprung auf den ersten vier Plätzen des 52 Fahrer starken Felds zu finden. Sie fuhren als Einzige mit neuen Reifen.

«Das mit dem vierten Hinterreifen ist vollkommen in Ordnung, das wurde ja auch aus Gründen der Sicherheit gemacht», erzählte Teamchef Carsten Freudenberg SPEEDWEEK.com. «Für uns wäre es nur ein Nachteil gewesen, wenn sie das am Freitagmittag beschlossen hätten für FP2. Aber so konnten wir vom erarbeiteten Vorteil, im ersten freien Training nicht zu fahren, im zweiten freien Training profitieren. Für Samstag haben alle die gleichen Voraussetzungen, also alles im grünen Bereich. Unsere Performance am Freitag war mega, aber Punkte gibt’s erst am Sonntag.»

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