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KTM-Teamchef Freudenberg hat das Hauptproblem geortet

Von Ivo Schützbach
Keine der vier KTM schaffte es beim Auftakt der Supersport-300-WM in Jerez in die Punkte, dabei hat die RC390R die besten Topspeedwerte und auch die Fahrer hatten eine gute Pace. Die Gründe für das Debakel.

Das rührige Team Freudenberg aus Sachsen hält in der Supersport-300-WM die KTM-Fahne hoch, für gewöhnlich sehr erfolgreich. Ungewöhnlich weit hinten landeten die orangenen Renner beim Saisonstart auf dem Circuito de Jerez in Südspanien.

Lediglich Oliver König schaffte es im 53 Fahrer starken Feld in die Superpole, in welcher die Startplätze 1 bis 30 ausgefahren werden. Jan-Ole-Jähnig, Chris Stange und Max Kappler mussten ins Last-Chance-Race, aus welchem sich zusätzlich die Top-6 fürs Rennen qualifizieren. Jähnig und Stange schafften den Sprung als Zweiter und Vierter, während Kappler als Achter ausschied und demnach auch im Rennen am Sonntag (Start 15.15 Uhr) nicht dabei sein wird.

Im Rennen landete das verbliebene KTM-Trio auf den Plätzen 17, 18 und 27 in der Reihung Jähnig, König und Stange.

«Wir sind nicht so schlecht, wie die Ergebnisse aussehen», erklärte Teamchef Carsten Freudenberg beim Treffen am Samstagabend mit SPEEDWEEK.com. «Wir haben in FP1 gut angefangen und waren mit Stange und Jähnig bis kurz vor Schluss in den Top-5. Dann haben wir aufgrund der Wärme die falsche Richtung eingeschlagen und hatten auch etwas Pech. Der Chris ist gestürzt und Jan-Ole hat eine Strafe bekommen, weil er die Fahrerbesprechung verpasst hat. Alles lief ungünstig zusammen. Dass wir in FP3 keine richtige Runde hinbekommen haben und es nicht in die Superpole schafften, war äußerst blöd. Das soll aber alles keine Ausrede sein. Fakt ist: Die Performance des Motorrads ist da. Und als Jan-Ole im Rennen mal an den langsamen Leuten vorbei war, fuhr er Zeiten, wie auf den Plätzen 10 bis 5. Er hätte in den Top-10 locker mitfahren können. Aber wenn man auf Startplatz 32 steht, dann kommst du nicht vorbei und stellst dich hinten an. Du kommst nicht in deinen Fluss und nicht auf deinen Speed. Mit Jan-Ole sind wir zufrieden, er meinte auch, dass das Bike in Ordnung ist. Im Topspeed stehen wir auch gut da, Kappler und König waren die Schnellsten, das ist nicht das Problem. Woran wir arbeiten müssen ist, eine granatenmäßige Runde im Qualifying hinzulegen, daran hapert es.»

Die Bedingungen in Jerez waren extrem: 42 Grad Celsius im Schatten und 62 Grad Asphalttemperatur hat es für gewöhnlich nicht einmal bei den Asien-Rennen.

«Es ist noch nicht richtig klar, weshalb wir in FP3 und der Superpole nicht diese eine schnelle Runde hinbekommen haben», hielt Freudenberg fest. «Die Reifen und die Temperaturen sind ja für alle gleich. Wenn alles wieder ordentlich zusammenpasst, dann sind wir auf jeden Fall in der Lage, in die Top-10 zu fahren. Es ist nicht so, dass man sagen müsste, das Motorrad sei nicht konkurrenzfähig oder die Fahrer sind nicht schnell genug. Wir haben gezeigt, dass unser Motorrad schnell ist, im Vorjahr sind wir in Jerez mit Steeman auf Pole-Position gefahren. Eines muss man allerdings ergänzen: Im Vorjahr lagen die Top-30 innerhalb 2,5 bis 3 sec, heute lagen sie in 1,6 sec. Die Leistungsdichte gab es so voriges Jahr nicht, du darfst dir heute in deiner einen schnellen Runde keinen Fehler erlauben. Wenn du ins Last-Chance-Rennen musst, dann startest du ab Platz 31, das sind die letzten Reihen. Das darf uns nicht mehr passieren, das Hauptproblem war der Startplatz.»

Bitter für die Freudenberg-Piloten: Für das zweite Rennen gilt die gleiche Startaufstellung.

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