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Supersport 300: Im Vergleich zu Moto3 ein Billigpaket

Von Ivo Schützbach
Honda, Yamaha, Kawasaki und KTM habe als einzige Hersteller ein passendes Motorrad für die 2017 kommende Weltmeisterschaft «Supersport 300». Ingenieur Jan Witteveen erklärt, was für ein Reglement Sinn macht.

Wie genau das technische Reglement für die neue Klasse «Supersport 300» aussehen soll, diskutiert WM-Vermarkter Dorna derzeit mit Honda, Yamaha, Kawasaki und KTM. Ein passendes Serienmotorrad kostet im Laden um die 5000 Euro, für die Rennversion wird es einen Kostendeckel geben für Federelemente, Bremsen und Elektronik.

Bei Honda, KTM und Husqvarna kosten Materialpakete samt Revisionen für die Moto3-WM fast 400.000 Euro pro Fahrer und Saison, bei Mahindra etwas weniger. Supersport 300 soll nur einen Bruchteil davon kosten.

SPEEDWEEK.com sprach mit Ingenieur Jan Witteveen, von 1989 bis 2005 Rennchef bei Aprilia (187 GP-Siege), wie das technische Reglement aussehen sollte.

Was muss an Änderungen erlaubt sein, um die verschiedenen Bikes und Konzepte auf einen gleichen Level zu bekommen?

Wir reden von einer Einstiegsklasse, da braucht es mindestens 40 bis 50 PS, damit sich die jungen Fahrer entwickeln können. Man sollte schauen, dass man das Gewicht nicht unnötig hoch macht, um Kosten zu sparen. Das Gewicht ist entscheidend, es geht um das Leistungs-Gewicht-Verhältnis. Wenn man jung ist, dann macht man viele Fehler. Wenn das Bike zu schwer ist, kann man fahrerisch schlechter korrigieren und bei einem Crash ist es auch von Nachteil.

Die Hersteller streben an, dass der Racing-Kit nicht mehr als 15.000 Euro pro Motorrad kostet, die Dorna redet von 30.000 Euro.

Wenn das Bike 5000 Euro kostet, dann sollte man drei bis viermal so viel ausgeben, um die Maschine rennfertig zu machen. Im Vergleich zu 5000 ist 30.000 zu hoch gegriffen.

Eine Standard-Panigale kostet um die 25.000 Euro, die Rennversion 95.000 Euro, Faktor vier.

Bei den Superbikes darf man sieben Motoren pro Jahr verwenden. Wenn man ein Reglement macht, in dem Motorwechsel verboten sind, dann sind die Kosten auch anderer Art. In den Motoren liegen hohe Kosten. Je mehr Drehzahl und Abnützung ich habe, desto begrenzter ist die Lebensdauer. Wenn ich das Kostengünstig machen will, muss ich aufpassen.

In Moto3 haben wir jetzt über 50 PS, die Motoren drehen 13.500/min. Als von acht auf sechs Motoren reduziert wurde, wurde die Drehzahl von 14.000 auf 13.500/min zurückgeschraubt. Einen Motor unter 10.000 Euro zu präparieren ist schwierig, das sind die Kosten.

Beispielsweise eine Gabel kaufe ich nur einmal. Wenn ich das Fahrwerk leicht mache, das sind einmalige Ausgaben.

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