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Supercross München vor dem Aus

Von Thoralf Abgarjan
Volles Haus, gute Stimmung, hervorragende Organisation - die Vorzeigeveranstaltung des deutschen Hallenmotocross in München ist Geschichte. Die Veranstalter haben ihren Nutzungsvertrag nicht verlängert.

Diese Nachricht ist ein herber Rückschlag für den Sport, denn mit München verliert der ADAC-Supercross-Cup einen ihrer besten Veranstalter.

Gefühlt war die Olympiahalle bei ihrer vorerst letzten Veranstaltung im November aber brechend voll.

Am Samstag waren kaum noch freie Sitzplätze auszumachen und sogar am Freitag blieben nur sehr wenige Plätze frei.

Was lief also schief in München?

Höhere Kosten und zu geringe Einnahmen führten zu einer finanziellen Schieflage, wie der ADAC Südbayern erklärt.

Die Organisatoren haben nun die Reißleine gezogen und den ausgelaufenen Vertrag mit der Olympiapark GmbH nicht verlängert.

«Die Kostensituation im Umfeld der Olympiahalle hat ein ausgeglichenes Ergebnis auf Dauer verhindert», erklärt der Pressesprecher des ADAC Südbayern, Stefan Dorner.

Für die Streckenvorbereitung und den Abbau der Strecke muss die Olympiahalle für eine ganze Woche angemietet werden. Dazu kommen Transport- und Lagerkosten von 2100 Kubikmetern Lehmerde, die mit 150 LKW-Ladungen transportiert werden müssen. Auch die seit der Loveparade 2010 in Duisburg und den Terroranschlägen gestiegenen Sicherheitsauflagen haben nach Angaben Dorners den Kostendruck weiter erhöht.

Um ein ausgeglichenes Ergebnis zu erzielen, wären 18 000 Zuschauer nötig gewesen. Am Ende zählten die Veranstalter 12 500 zahlende Fans.

Freestyle-Events werden immer stärker zur Konkurrenz
Der entscheidende Grund für den Ausstieg dürfte jedoch ein anderer sein: Freestyle-Shows, wie der 'Nitro Circus', 'Night of the Jumps' oder die 'X-Fighters', machen regelmäßig Station in der Olympiahalle.

Für 2018 hat der Promoter des Nitro Circus die Olympiahalle bereits reserviert – und zwar exakt eine Woche vor dem geplanten Supercross-Termin.

Das sind für München zu viele Motocross-Events in zu kurzer Zeit.

«Unser Vorstand hat deswegen auch im Hinblick auf den fürsorglichen Umgang mit Mitgliedsbeiträgen entschieden, auf einen neuen Vertrag zu verzichten», erklärt Dorner. «Wir tun dies schweren Herzens, weil wir wissen, dass die Veranstaltung sowohl bei Fahrern als auch Fans einen hohen Stellenwert hatte.»

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