MotoGP: Für KTM hätte es anders kommen können

Nique Thury (Yamaha/P10): Da war sicher mehr drin

Von Thoralf Abgarjan
Dominique Thury in Stuttgart

Dominique Thury in Stuttgart

Dominique Thury (Yamaha) kam für das Supercross in Stuttgart aus den USA eingeflogen, doch die Rennen verliefen nicht nach Plan. Am Freitag verfehlte der Schneeberger das Finale, am Samstag wurde er Zehnter.

Bei seinem einzigen Supercross-Auftritt in Deutschland in Stuttgart am letzten Wochenende lief es für Dominique Thury (Yamaha) nicht nach Plan. Schon am Freitag verpasste er den Einzug ins Finale. Er musste in den Hoffnungslauf, startete gut, wurde aber in der ersten Runde in eine Kollision verwickelt. Direkt vor ihm stürzte der gut aufgelegte Paul Bloy (KTM) in einer Linkskehre, der seinerseits zuvor unverschuldet in eine Rangelei geraten war.

Nach dem verpassten Finaleinzug am Freitag war Thury zerknirscht: «Ich weiß nicht, wer diese Strecke aufgebaut hat», erklärte er. «Der Kurs ist viel zu einfach. Hier sind alle Fahrer schnell und es ist extrem schwierig zu überholen.»

Natürlich verläuft ein deutsches Supercross-Rennen anders als in den wesentlich größeren US-Stadien: Die Geraden sind kürzer, die Wellen flacher, die Rhythmussektionen weniger ausgedehnt. Deshalb ist ein deutsches Supercross-Rennen eher vergleichbar mit einem Arenacrossrennen in den USA, wo die Verhältnisse ähnlich beengt sind.

Aber war das Ergebnis am Ende wirklich nur Zufall? Cedric Soubeyras (Honda), der König von Stuttgart, brachte ebenfalls viel US-Erfahrung mit nach Stuttgart. Es war offensichtlich, dass er am Freitag ganz klar das Feld mit seiner Klasse dominierte. Und auch am Samstag zeigte er sein Können, auch wenn er «nur» Zweiter hinter Maxima Desprey (Yamaha) wurde.

Bei den letzten Rennen der US-Lites-Westküstenmeisterschaft konnte sich Thury regelmäßig für die Main Events qualifizieren. In Stuttgart tat er sich am letzten Wochenende schwer, überhaupt das Finale zu erreichen. Thury sieht seine sportliche Zukunft zweifellos eher in Amerika. Nun kam er für ein einziges Rennen nach Europa, mit allen damit verbundenen Schwierigkeiten: Zeitumstellung, Jetlag, neues Team, neues Bike, andere klimatische Bedingungen, Terminstress...

Dass er sich trotz der zweifellos starken französischen Konkurrenz in Stuttgart dem Wettbewerb gestellt hat, sollte respektiert werden. Arenacross und Supercross haben Gemeinsamkeiten, aber eben auch viele Unterschiede.

Am Samstag erreichte Thury dann das SX2-Finale, aber erneut musste er durch den Hoffnungslauf. Dass er nach dem Start Letzter war, hat sicher nichts mit der Strecke zu tun. Obwohl er in aussichtsloser Position gestartet war, zog er das Rennen durch und wurde am Ende Zehnter (von 12). Thury wird das Wochenende von Stuttgart sicher schnellstmöglich abhaken. Zweifellos waren seine Auftritte in Deutschland bei den ADAC MX Masters, wo er punktelos blieb, und beim ADAC Supercross für ihn selbst eine herbe Enttäuschung. Trotzdem hat die Tatsache, dass er sich unter schwierigen Umständen seinem deutschen Publikum gestellt hat, jeden Respekt verdient. Es hätte zweifellos besser laufen können, aber auch Rückschläge gehören zum Racing dazu.

Ergebnis Stuttgart SX2, Samstag:

1. Lucas Imbert (F), Yamaha
2. Julien Lebeau (F), Kawasaki
3. Brice Maylin (F), Husqvarna
4. Hugo Manzato (F), Husqvarna
5. Mickael Lamarque (F), KTM
6. Yannis Irsuti (F), Kawasaki
7. Thomas Do (F), Honda
8. Prol Xurxo (E), GASGAS
9. Kevin Ballanger (F), Yamaha
10. Dominique Thury (D), Yamaha
11. Kaarel Tilk (EST), Husqvarna
12. Paul Bloy (D), KTM

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