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Supercoss Dortmund: Faith-Sieg, gute Show von Ullrich

Von Frank Quatember
Gavin Faith holt am Samstag den Tagessieg, Greg Aranda baut seine Cup-Gesamtführung aus und KTM-Hoffnung Ullrich bringt den Kessel Westfalenhalle zum Kochen.

Halbzeit in der Westfalenhalle. Der zweite von drei Abenden des ADAC SX-Cups in Dortmund brachte nach dem gestrigen schwarzen Freitag mit dem Tod von Kasper Lynggaard das Racing zurück in die heiligen Hallen des deutschen Supercross. 24 Stunden nach dem tragischen Tod des dänischen Yamaha-Piloten versuchten Fahrer, Fans und Verantwortliche eine Rückkehr zur Normalität. Eine emotionale Gratwanderung, die der Tragödie gerecht wurde und gleichzeitig für einen großen Rennabend für die 10.000 Besucher des SX-Spektakels sorgte.

In den obligatorischen Vorläufen zur besten Abendbrotzeit hiess die Devise Dienst nach Vorschrift. Sämtliche Favoriten um Gavin Faith, Greg Aranda oder Freitag-Sieger Florent Richier setzten sich durch und gingen damit direkt in die Halbfinals. Im ersten Halbfinale setzten aber zunächst andere ihre Duftmarke. Charles Lefrancois (F) sicherte sich den Holeshot, wurde aber schnell vom unbekannten US-Amerikaner Jace Owen passiert.

Unfall mit Bagger glimpflich ausgegangen

Im hinteren Teil des Feldes holten indessen Gavin Faith und Greg Aranda zur großen Aufholjagd aus. Während der Franzose schnell am Hinterrad von Owen Druck machte, verlor Faith seine Linie und fiel sogar auf Rang 6 zurück. Der Führende Owen konnte dem Druck erwartungsgemäß nicht standhalten, stürzte und krachte mit seiner Suzuki in einen an der Strecke stehenden Bagger!

Dieser war zum Glück mit Strohballen abgedeckt, sodass es nur bei Materialschaden blieb. Am Ende siegte Aranda vor Fabien Izoird und Gavin Faith, der seine Schwächephase überwunden hatte.

Im anschliessenden Hoffnungslauf erwischte Dennis Ullrich einen seiner guten Starts, passierte nach wenigen Runden per Blockpass den bis dahin Führenden Nick Kouwenberg und zog gemeinsam mit dem Niederländer ins ersehnte Finale.

SX1-Finale: Ullrich schnappt sich Florent Richier

Und das wurde zu einer richtig spannenden Angelegenheit. Florent Richier ging in Führung, gefolgt von Aranda und Gavin Faith. Die Situation änderte sich aber schnell, Faith war deutlich der Schnellste im Dortmunder Rund, Aranda übernahm die Rolle des Verfolgers und Richier liess überraschend Federn. Und der Franzose wurde unter dem Jubel der 10.000 Fans vom Deutschen Ullrich kassiert. Die ersten beiden Plätze waren vergeben und auch «Ulle» liess sich vom Italiener Bonini nicht mehr die Butter vom Brot nehmen und krönte seine guten Leistungen am heutigen Samstag mit Rang 3 auf dem Podium.

Ullrich sagte entkräftet, aber glücklich: «Die Strecke hier ist anspruchsvoll, der Boden ist gut für Zweitakter, das kam mir entgegen. Ich hab heute meinen Rhythmus im Hoffnungslauf gefunden und im Finale behalten. Ich bin an Florent leicht vorbei, weil ich klar schneller war. Ich war letztes Jahr hier schon gut dabei und fühle mich wohl. Nach diesem Wochenende ist Pause und wir bereiten uns auf die Motocross-Saison vor.»

Für den Tagessieger Gavin Faith ist Dortmund völliges Neuland, doch der schnelle Amerikaner ist begeistert. «Klasse, wie laut die Leute mit den Lufthupen sind, das gibt es nicht bei uns. Für mich ist das die erste Drei Tage-Veranstaltung in meiner Karriere, das ist schon anstrengend. Ich muss viel Kohlenhydrate essen, um das zu überstehen. Ich war heute nicht so ‹smooth› wie in München, musste hart arbeiten für meinen Sieg. Im Halbfinale hatte ich etwas Probleme ich brauchte lange, um meinen Rhythmus zu finden. Dann konnte ich aber umschalten und angreifen. Meine Starts waren heute nicht gut, ich musste immer das Feld aufrollen.»

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