Jorge Prado (KTM): «Es geht mir nicht um Revanche»
Jorge Prado bereitet sich auf den Saisonbeginn im Januar vor
Im Podcast von TV-Moderator Jason Weigand erklärt Jorge Prado seine Motivation für die kommende Saison. «Natürlich bin ich motiviert, aber nicht wegen des Wechsels, sondern weil ich etwas mehr Zeit zur Vorbereitung habe und von einer guten Basis ausgehen kann. Ich fühle mich wirklich glücklich. Jeder Testtag ist ein guter Tag. Es fühlt sich wie eine Rückkehr nach Hause an. 2026 wird meine 14. Saison für Red Bull KTM Factory Racing. Ich bin im Supercross natürlich noch ein Rookie, aber ich bin in die USA gegangen, um meine Ziele zu erreichen. Nur darum geht es und das ist keine Revanche in Bezug auf das vergangene Jahr.»
Die Schulterverletzung in Anaheim-2 Anfang dieses Jahres hatte schwerwiegende Folgen. War seine Schulter zu diesem Zeitpunkt wirklich in Ordnung? «Wenn ich keine früheren Verletzungen gehabt hätte, wäre der Crash sicher glimpflich ausgegangen. Der Crash war ja auch nicht so tragisch, aber meine Schulter war nicht zu 100 Prozent fit. Sie konnte sehr leicht ausgekugelt werden. Genau das ist passiert.»
KTM USA und das de Carli Werksteam sind dennoch unterschiedliche Teams. Wie ist die Verbindung zum US-Team? «Ich kannte das Team seit 2012. Sie kamen aus den USA nach Europa für ein Red Bull Event. Später traf ich sie in den USA noch einmal. Die Verbindung gab es also schon früher und sie war von Anfang an gut.»
Vor dem Saisonstart der WM 2024 nahm Prado auf GASGAS an 4 Läufen zur US-Supercross-Meisterschaft teil und rangierte nach 4 Meisterschaftsrunden auf dem 10. Platz. Wie stellt sich der Vergleich der GASGAS von 2024 mit der KTM von 2026 dar? «Seit dieser Zeit wurde die KTM weiterentwickelt und ich spürte diese Verbesserung sofort. Wir sind mit der Saisonvorbereitung auf sehr gutem Wege. Ich habe den Eindruck, dass das Motorrad mich dabei unterstützt, mich zu verbessern. Ich vertraue dem Bike und das gibt mir insgesamt auch mehr Selbstvertrauen.»
Jorge Prado ist bekannt für seinen spielerisch-tänzerischen und leichtfüßigen Fahrstil bei vergleichsweise niedrigen Drehzahlen. Die meisten Fahrer sind im höheren Drehzahlbereich unterwegs. Wie passt das zusammen? «Ich denke, ich verstehe die Charakteristik des Motors sehr gut. Du kannst diesen Motor in allen Drehzahlbereichen gut fahren. Ich kann vielleicht das Beste aus dem Motor bei niedrigen Drehzahlen herausholen. Dazu kommt, dass das Untertourige einfach zu meinem Fahrstil gehört. Die KTM geht gut von unten und das passt gut zusammen.»
Oft wird die Frage gestellt, wie stark sich eine Werksmaschine von einem Serienmodell unterscheidet: «Am ersten Tag haben sie mir mein 2024-Fahrwerks-Setup auf einem Serienmodell vorbereitet und es hat auf Anhieb funktioniert. Viele dachten, dass wir in der WM mehr Modifikationen haben, weil dort mehr möglich ist, aber das ist nicht der Fall. Eine Serien-KTM ist 'ready to race', das stimmt einfach.»
Prado gilt als sehr guter Starter. Wie ist sein Plan, wenn er nach einem Holeshot das Feld anführt? «Das ist ja für mich keine völlig neue Erfahrung», erklärt der Spanier. «Mein Level im Motocross-Bereich ist höher als im Supercross. Eine meiner Stärken sind sicher meine Starts. Ich werde natürlich auch im Supercross versuchen, gute Starts hinzulegen, aber wenn sie mich überholen, möchte ich von den guten Fahrern lernen, um danach besser zu werden. Sobald ich hinter dem Startgatter stehe, will ich auch gewinnen. Ich sage nicht, dass ich es tun werde, aber es ist mein Ziel. Wenn ich am Ende im Supercross Platz 5 erreiche, wäre das ein gutes Ergebnis, aber ich will am Ende mehr und im Motocross-Bereich sowieso.»







