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MTP-Racing: Der Lehrling macht den Lehrer «nass»

Von Helmut Ohner
Johannes Schwimmbeck (244) und David Datzer

Johannes Schwimmbeck (244) und David Datzer

Beim Sommerpreis von Brünn gelang es Johannes Schwimmbeck das erste Rennen vor David Datzer (beide Kawasaki) zu beenden. Im zweiten Durchgang konnte sich der «Chef» im MTP-Racing Team revanchieren.

Mangels Straßenrennen – die Internationale Road Racing Championship wurde wegen der Corona-Krise abgesagt – wechselten David Datzer und Johannes Schwimmbeck auf die MotoGP-Strecke in Brünn, um dieses Jahr nach etlichen Trainingssessions endlich auch einige Rennkilometer unter die Räder ihrer Motorräder zu bekommen.

Das erste Training, das sie bei trockenen Verhältnissen vor allem zum intensiven Streckenstudium nützen, schlossen die flotten Bayern auf den Rängen 16 (Datzer) und 18 (Schwimmbeck) ab. Im Nassen verblüfften die beiden Kawasaki-Piloten ihre Konkurrenz, wie Endurance-Werksfahrer Karel Hanika oder den Alpe Adria Champion Michal Filla.

«Es ist ganz gut gelaufen», stapelte Datzer, der die zweite Session als Dritter beendete und im dritten Training mit der schnellsten Runde aufhorchen ließ, tief. «Ich konnte Karel Pesek, den Bruder von GP-Sieger Lukas Pesek, um über eine Sekunde distanzieren. Und Johannes im dritten Durchgang als Zweiter war nur unwesentlich langsamer als ich.»

Auch im Qualifikationstraining wussten die MTP-Racing-Team-Fahrer, die einen Großteil ihrer Gegner aus der Road-Racing-Szene deutlich hinter sich lassen konnten, zu überzeugen. «Im letzten Abdruck konnte ich hinter Hanika, Balint Kovacs und Filla die viertschnellste Zeit hinzaubern. Der zehnte Startplatz meines Teamkollegen kann sich auch sehen lassen.»

Das Samstag-Rennen begann mit einem schlechten Start von Datzer. In der vierten Runde konnte ihn sogar Schwimmbeck auf Platz 6 verweisen. Datzers Plan, das teaminterne Duell durch einen Angriff in der Zielkurve doch noch für sich zu entscheiden, schien aufzugehen, doch Schwimmbeck ging aus dem Windschatten wieder an seinem «Spezl» vorbei.

«Der Lehrling hat heute seinen Lehrer schön Nass gemacht», zollte Datzer seinem jungen Schützling Respekt. «Unser Rennstreckentraining auf dem Red Bull Ring, in Rijeka und auf dem Pannonia Ring trägt offensichtlich Früchte. Seine Lernkurve ist beachtlich. Ich bin stolz auf ihn.»

Das zweite Rennen, das am Sonntag im Trockenen über die Bühne ging, verlief weniger gut. «Unsere Motorräder waren zu weich abgestimmt. Unsere Hinterreifen haben die Renndistanz von zwölf Runden leider nicht durchgestanden. Noch im letzten Umlauf habe ich drei Ränge verloren und bin Zehnter geworden. Johannes hat das Ziel auf Platz 13 gesehen.»

Für Datzer geht es im September nach Nordirland, wo er an der Traditionsveranstaltung Cookstown 100, einen Lauf zur Irish Road Racing Championship teilnehmen wird. «Darauf freue ich mich riesig. Da werde ich auf viele Kollegen wie zum Beispiel den Österreicher Julian Trummer treffen, die auch jedes Jahr bei der Tourist Trophy dabei sind.»

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