Tourist Trophy: Sorge um Michael Rutter

Harrison wiederholt Sieg, Todd & Dunlop mit Problemen

Von Helmut Ohner
Dean Harrison lässt im Superstock-Rennen seinen Gegnern keine Chance

Dean Harrison lässt im Superstock-Rennen seinen Gegnern keine Chance

Dean Harrison (Honda) gewinnt auch das zweite Superstock-Rennen in überlegener Manier vor den beiden BMW-Fahrern Davey Todd und Michael Dunlop. Lukas Maurer (22.) darf sich über ein weiteres Top-Resultat freuen.

Was wäre die diesjährige Tourist Trophy ohne Verschiebung des Programmes? Auch am vorletzten Tag musste sich die Rennleitung dazu entschließen, wollte man doch sicherstellen, dass die Strecke nach den heftigen Regenfällen während der Nachtstunden auftrocknen kann. Aufgrund des kühlen Wetters lässt sich der Asphalt viel Zeit. Statt um 11.45 Uhr geht es erst um 15.30 Uhr MESZ los.

Ohne den viel bejubelten Sieg von Dean Harrison schmälern zu wollen, verriet Michael Dunlop nach dem ersten Superstock-Rennen, das er hinter Harrison und Davey Todd als Dritter beendet hatte, dass es vom Start weg nicht nur gröbere Probleme mit der Elektronik seines Motorrades gab, er war auch mit der Performance seiner Reifen nicht sonderlich zufrieden.

Es ist auch dieses Trio, das aller Voraussicht nach die drei Plätze auf dem Siegertreppchen unter sich ausmachen wird. Nur über die Reihenfolge ist man sich noch nicht einig. Die beiden BMW-Piloten haben sozusagen den Fehdehandschuh in den Ring geworfen. Sie wollen den Sieg dem Honda-Fahrer, der seinerseits die Wiederholung seines Erfolges anstrebt, auf keinen Fall kampflos überlassen.

Schon auf den ersten Kilometern ist klar zu erkennen, dass Dunlop dieses Mal nicht gewinnen kann. Bei Ballagarey klebt der zehn Sekunden nach ihm gestartete Josh Brookes an seinem Hinterrad. Bei Glen Helen führt wenig überraschend Harrison vor Todd. Ian Hutchinson hat vor James Hillier und den beiden Lokalmatadoren Conor Cummins und Nathan Harrison die dritte Stelle übernommen.

Während durchsickert, warum Dunlop in der Zwischenwertung nur an der 16. Stelle liegt – bei Braddan Bridge muss er in den Notausgang – wird Hutchinson einmal mehr vom Pech eingeholt. Die Ramsey Haarnadel passiert er im Schritttempo. Todd führt 0,025 Sekunden vor Dean Harrison, Hillier ist Dritter vor Nathan Harrison und Cummins. Dunlop liegt an der neunten Position.

Beim Boxenstopp lässt Dunlop an seiner Maschine Änderungen an der Fahrwerkabstimmung vornehmen. Harrison wird in knapp 37 Sekunden abgefertigt. Todd erlebt dagegen einen Alptraum. Er muss von einem Mechaniker fast bis zum Ende der Boxenstraße geschoben werden, weil der Motor nicht anspringen will. Ist damit die Entscheidung im Superstock-Rennen gefallen?

Wer hätte erwartet, dass die Spannung im Kampf um den Sieg so früh heraußen ist. Nach zwei von drei Runden hat Harrison einen beruhigenden Puffer von über 20 Sekunden auf Todd, Dunlop hat weitere 25 Sekunden Vorsprung. Hillier als Vierter darf sich noch Hoffnungen auf einen Platz auf dem Podium machen, liegt er doch nur etwas mehr als fünf Sekunden hinter Rang 3.

Todd fährt mit der Wut im Bauch und lässt nichts unversucht, den Führenden nochmals unter Druck zu setzen, kann aber von Zwischenzeit zu Zwischenzeit nur wenige Zehntelsekunden gutmachen, weil sich Harrison nicht auf seinem Vorsprung ausruht. Auch Dunlop dürfte den dritten Platz nicht mehr verlieren, hat er sich von seinem hartnäckigen Verfolger doch um acht Sekunden abgesetzt.

Harrison lässt sich den Sieg nicht mehr nehmen. Am Ende hat der Honda-Werksfahrer x Sekunden Vorsprung auf Todd. Auch wenn Dunlop dieses Mal weit weg von seinem 33. TT-Sieg ist, darf er sich freuen, ist es doch bereits sein 50. (!) TT-Podium. Der Schweizer Yamaha-Fahrer Lukas Maurer wird zwei Plätze hinter dem Finnen Erno Kostamo (BMW) 22.

Ergebnis, Superstock-TT,6. Juni
1. Dean Harrison (GB), Honda, 3 Runden. 2. Davey Todd (GB), BMW,16,030 sec zur. 3. Michael Dunlop (GB), BMW, +48,840. 4. James Hillier (GB), Honda. 5. Conor Cummins (GBM), BMW. 6. Josh Brookes (AUS), Honda. 7. Nathan Harrison (GBM), Honda. 8. John McGuinness (GB), Honda. 9. Dominic Herbertson (GB), Honda. 10. David Johnson (AUS), Kawasaki. Ferner: 20. Erno Kostamo (FIN), BMW. 22. Lukas Maurer (CH), Yamaha. 25. Stefano Bonetti (I), Honda. 27. Maurizio Bottalico (I), BMW:

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