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Ken Roczen (KTM) will nicht wie ein Bauer dastehen

Von Frank Quatember
Trifft man Motocross-Star Ken Roczen in den USA, käme man nie auf die Idee, dass er aus Deutschland kommt. Der Thüringer über 2015 und Sprachprobleme.

KTM und Suzuki werden sich bis September ein Wettbieten um Ken Roczen liefern, das weltweit größte Motocross-Talent. Der MX2-Weltmeister von 2011 hat sich im Supercross auf Anhieb unter den Besten etabliert, die US-Nationals führt er derzeit vor Ryan Dungey an.

«Ich darf und will eigentlich gar nichts zu meiner Zukunft sagen», bemerkte der 20-Jährige im Exklusivgespräch mit SPEEDWEEK.com. «Klar ist, dass im September die Entscheidung fällt, wohin ich gehe. Für mich geht es dabei weniger ums Geld, ich will einfach nur ein Motorrad fahren, mit dem ich glücklich bin. Das war in den letzten Jahren mein größtes Problem und das wäre der einzige Grund für mich KTM zu verlassen. Alles andere ist perfekt in meinem Team. Wie gesagt, im Moment komme ich super mit dem Bike klar, das ist ein gutes Zeichen.»

Roczen hat sich die letzten zwei Jahre in den USA perfekt angepasst, kaum ein Fan in Übersee kommt auf die Idee, dass er keiner der ihren ist. «Ja, das ist irre. Es ist richtig schwierig für mich, deutsch zu reden», grinste der Thüringer. «Wenn ich mit meinem Vater rede, ist es was anderes, aber wenn ich für das Fernsehen Interviews auf Deutsch gebe, finde ich oft die Wörter nicht. Ich bin Ostdeutscher und nehme kein Blatt vor den Mund. Aber vor Kameras muss ich mich zusammenreißen, um nicht daherzukommen wie ein Bauer. Aber hier ist das ja auch so, es gibt genügend Rednecks. Als wir in Muddy Creek waren, habe ich von den Fans kein Wort verstanden. Die Amis nehmen da auch keine Rücksicht. Vielleicht kommt es auch daher, weil viele gar nicht wissen, dass ich kein Amerikaner bin.»

«Du weißt, es ist nicht einfach, hier rüberzukommen und ich glaube, dass ich Deutscher bin, macht es etwas einfacher. Viele haben hier deutsche Wurzeln, aber die Leute hier sind verdammt stolz auf ihr Land und ehrlich gesagt, an einem Tag wie dem 4. Juli traue ich mich gar nicht in Instagram zu schauen, weil die Amis komplett durchdrehen. Deshalb finde ich es umso geiler, dass sie mir zujubeln.»

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