MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Peugeot startet offiziell in der Rallycross-WM

Von Toni Hoffmann
Die drei Werks-Peugeot 208 WRX

Die drei Werks-Peugeot 208 WRX

Beim Saisonstart der Rallycross-Weltmeisterschaft am kommenden Wochenende in Barcelona schlägt Peugeot ein neues Kapitel in seiner Motorsport-Geschichte auf. Erstmals startet das Team Peugeot Total als Werksteam.

Drei Fahrer in drei verschiedenen Farben werden für das Team Peugeot Total bei den zwölf WM-Läufen an den Start gehen: der neunmalige Rallye-Weltmeister Sébastien Loeb und der Schwede Timmy Hansen treten mit der neuesten Version des 560 PS starken Peugeot 208 WRX Supercar an und sammeln Punkte für die Teamwertung. Youngster Kevin Hansen pilotiert eine Evolutionsversion des 2017er-Autos und startet in der Einzelwertung. Alle drei Peugeot werden während der Saison kontinuierlich weiterentwickelt, die Ingenieure von Peugeot Sport arbeiten bereits an neuen Evolutionen.

Nach verschiedenen Testfahrten und einem letzten Shakedown am vergangenen Montag in Versailles ist das Team Peugeot Total bereit, eine ganz neue Herausforderung in Barcelona anzugehen. Während Peugeot weiterhin auf die Hansen-Familie vertraut, mit dem 14-maligen Rallycross-Europameister Kenneth Hansen als Teammanager und Susann Hansen als Sportkoordinatorin, der einzigen Frau, die in der Geschichte der Rallycross-Europameisterschaft den Titel gewann, ist es jetzt ein Team von Peugeot Sport, das die Fahrzeuge einsetzt.

Der Saisonauftakt findet am Samstag und Sonntag (14. und 15. April) auf dem Circuit de Catalunya in Montmeló, der Formel-1-Strecke nördlich von Barcelona statt, die seit 2015 auch einen Rallycross-Kurs beheimatet. Im vergangenen Jahr wurde der Asphaltbelag erneuert, er bietet jetzt mehr Haftung als zuvor. Außerdem gibt es einen neuen Startbereich. Eine Runde führt über 1,133 Kilometer, davon werden 60,4 Prozent auf Asphalt und 39,6 Prozent auf Schotter gefahren. Mit einem Rundenrekord von 42,971 Sekunden ist Barcelona eine der schnellsten Strecken im Kalender.

Bruno Famin (Peugeot Sport Direktor): «Wir treten als neues Team gegen einige sehr starke und erfahrene Gegner an, außerdem sind mehr Werksteams dabei. Die erste und größte Herausforderung in Barcelona ist für uns, das eigene Team vorzubereiten, das zum größten Teil aus Leuten aus dem Marathonrallye-Sport besteht, wo ganz andere Anforderungen galten. Es gibt viele neue Autos, deshalb ist der Wettbewerb härter als je zuvor. An diesem Wochenende geht es vor allem darum, dass das Team lernt und trainiert. Im weiteren Verlauf des Jahres wollen wir unsere Erfahrung ausbauen und uns verbessern. Das Ziel ist, in der zweiten Saisonhälfte Rennen zu gewinnen.»

Kenneth Hansen (Teammanager Peugeot Total): «Das Feedback der Fahrer ist sehr gut und alle fühlen sich wohl. Man kann im Winter keine Revolution vornehmen, aber man kann sich verbessern. Deshalb hoffen wir, dass wir vorne mitkämpfen können. Natürlich haben auch unsere Gegner weitergearbeitet, deshalb liegt eine schwierige Aufgabe vor uns und wir müssen clever sein. Dank des Einstiegs von Peugeot mit neuen Leuten gibt es einige große Veränderungen, aber ich sehe, dass sie hungrig auf diese neue Herausforderung sind. Susann und ich sind bereit, ihnen zu helfen, die Umstellung zu schaffen. Barcelona ist eine tolle Strecke, auf der man das Chassis und den Motor richtig nutzen kann. Der neue Startbereich ist ebenfalls ein positiver Schritt, ich denke, durch ihn wird es weniger Zwischenfälle in der ersten Kurve geben.»

Sébastien Loeb: «Unser Shakedown war sehr gut, es war wichtig für mich, in den Rhythmus in einem Rallycross-Auto zurückzukommen. Auch wenn es sich ganz anders fährt als ein Dakar-Auto oder ein World Rally Car, habe ich nie große Probleme, mich von einem Fahrzeug auf das nächste umzustellen. Der Test bot eine gute Gelegenheit, verschiedene Abstimmungen auszuprobieren, auch wenn wir während des Jahres ständig neue Entwicklungen im Peugeot 208 WRX einsetzen werden. Ich freue mich auf Barcelona, es ist eine tolle Stecke, die ich immer gemocht habe. Im Rallycross ist es schwer, vorher ein Ziel zu bestimmen, ganz besonders vor dem ersten Rennen der Saison. Deshalb werde ich einfach mein Bestes geben und sehen, was passiert.»

Timmy Hansen: «Wir haben uns eine Woche lang mit dem Shakedown in Frankreich und Tests gut auf den Saisonstart vorbereitet. Natürlich kann man in wenigen Tagen keine großen Veränderungen vornehmen, aber man kann alles zusammenfügen und kleine Dinge ausbügeln, die nicht perfekt sind. Das Auto fühlt sich in einer guten Weise vertraut an, denn wir haben alle seine Stärken - eine gute Balance und Fahrgefühl - bewahrt, es aber in Bereichen weiterentwickelt, in denen wir mehr Leistung brauchten. Für mich persönlich war Barcelona immer eine gute Strecke, ich glaube, ich hatte dort nie ein schlechtes Rennen. Der Belag hat viel Grip und sollte unserem Peugeot 208 WRX sehr gut liegen. Aber am Ende müssen wir den Kurs behandeln wie jede andere Strecke auch.»

Kevin Hansen: «Ich bin gespannt auf die neue Saison. Ich bin mein Werksauto während des Shakedowns gefahren und es fühlte sich gut an. Unsere letzten Tests haben die Arbeit, die über den Winter geleistet wurde, bestätigt. Wir haben einige kleine Anpassungen vorgenommen, sodass wir bereit sind für Barcelona. Zu Saisonbeginn werde ich einen 2017er-Peugeot 208 WRX fahren, aber ich bin zuversichtlich, dass Peugeot Sport zukünftig viel Arbeit investieren wird. Ich mag die Stecke in Barcelona, ich bin dort im RX2 und den Supercars gefahren und habe 2016 dort meinen EM-Titel gewonnen, deshalb habe ich gute Erinnerungen. Ich bin optimistisch, dass dies eine gute Strecke für uns ist und bin bereit, jede Chance zu nutzen, die sich mir bieten wird.»

Die Regeln

Jede der Zwei-Tages-Veranstaltungen beginnt mit einer Verlosung für die Startaufstellung des ersten von vier Qualifyings. Jedes Auto nimmt in jedem Qualifying an einem Rennen über vier Runden teil, es starten jeweils drei bis fünf Autos gegeneinander. Basierend auf den Ergebnissen der vier Vorläufe (in Punkten) starten die zwölf besten Piloten im Halbfinale (zwei Rennen über sechs Runden mit jeweils sechs Startern). Die besten drei Teilnehmer aus jedem Halbfinale qualifizieren sich für das Finale (ebenfalls über sechs Runden). Meisterschaftspunkte werden sowohl nach den Qualifyings als auch den Halbfinals und dem Finale vergeben. In jedem Rennen müssen die Fahrer die Joker-Runde (eine etwa zwei bis drei Sekunden längere Variante der Strecke) einmal befahren.

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