Valentino Rossi sucht das Glück

Sébastien Loeb siegt in Belgien

Von Toni Hoffmann
Sieg und Platz drei in Belgien: löwenstarkes Wochenende für Peugeot, nach zwei zweiten Plätzen bejubelte Sébastien Loeb beim dritten Lauf der Rallycross-Weltmeisterschaft im belgischen Mettet seinen ersten Saisonsieg.

Den großen Erfolg des Team Peugeot Total komplettierte Timmy Hansen mit seinem dritten Platz. Das starke Ergebnis spiegelt sich auch in den Tabellen wider: Loeb verbesserte sich auf den zweiten Platz in der Fahrerwertung, Peugeot zog bei den Teams gleich. Die französische Equipe belohnte sich damit für die harte Arbeit, die in den vergangenen Monaten in das neue werkseitige Motorsportengagement nach Ende des erfolgreichen Dakar-Projekts geflossen ist.

Sébastien Loeb gelangen in den ersten beiden Qualifyings gute Ergebnisse. Im dritten hing er dagegen wegen der schwierigen Überholmöglichkeiten im Verkehr fest. Doch im vierten Qualifying schlug der neunmalige Rallye-Weltmeister zurück und belegte nach den Vorläufen den vierten Rang. Im zweiten Halbfinale holte er sich mit einer beeindruckenden Leistung den Sieg und damit die Pole-Position für das Finale. Dort setzte Loeb seine gute Form fort und holte im rund 600 PS starken Peugeot 208 WRX nach hartem Kampf seinen ersten Sieg in der aktuellen Saison.

Timmy Hansen gelang mit den Positionen drei und zwei in den ersten beiden Qualifyings ein vielversprechender Auftakt in Mettet. Noch besser lief es im dritten Qualifying, das er gewann. Nach Rang sieben im vierten Vorlauf beendete er die Qualifyings als Gesamtzweiter. Von der Pole-Position im zweiten Halbfinale startend, wurde der Schwede beim Start von Andreas Bakkerud (Audi) abgedrängt und fiel auf den sechsten Rang zurück. Danach zeigte Hansen eine starke Aufholjagd, die auf Platz drei endete und ihm einen Platz im Finale sicherte. Dort kämpfte er sich vom sechsten auf den dritten Rang nach vorn.

Kevin Hansen ließ in Belgien das ganze Wochenende über sein Talent aufblitzen. Mit den Positionen fünf und sechs gelangen ihm in den ersten beiden Qualifyings vielversprechende Ergebnisse. Im dritten hatte er in seinem leuchtend gelben Peugeot 208 WRX einen guten Start, doch ein Fehler in der Joker-Runde, als er seinen Motor abwürgte, verhinderte ein gutes Resultat. Dennoch qualifizierte sich Hansen erstmals in diesem Jahr für ein Halbfinale, ein weiterer Beweis dafür, dass er auf dem Sprung an die absolute Weltspitze ist.

Bereits in zwei Wochen trägt die Rallycross-WM auf dem modifizierten Formel-1-Kurs im britischen Silverstone seinen nächsten Lauf aus. Peugeot ist gut gerüstet: Sébastien Loeb hat dort vor einigen Wochen den Auftakt der britischen Meisterschaft gewonnen.

Bruno Famin (Peugeot Sport Direktor): «Wir haben das ganze Wochenende sehr intensive Fights gesehen. Die wechselhafte Witterung am Sonntag hat zusätzliche Würze hineingebracht. Entsprechend ereignisreich waren auch die Startphasen beim Halbfinale und Finale. Umso erfreulicher ist es, dass wir uns bei solch herausfordernden Bedingungen durchgesetzt haben. Bereits im dritten Rennen unseres neuen Werksengagements gewonnen zu haben, zeigt, wie stark unser Team schon jetzt aufgestellt ist. Damit haben wir zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht gerechnet. Das ist der Lohn der harten Arbeit der letzten Monate.»

Sébastien Loeb: «Mein erster Saisonsieg, der zweite in meiner Rallycross-Karriere, ist ein schöner Erfolg und eine verdiente Belohnung für das ganze Team. Ich habe im Finale gedacht, ich würde Zweiter werden, aber als ich sah, dass der vor mir fahrende Mattias (Ekström) seine Joker-Runde antrat, wurde mir bewusst, dass ich gewinnen würde – ein unglaubliches Gefühl. Die Strecke in Belgien ist eine echte Herausforderung. Man muss extrem präzise fahren und darf sich keinen Fehler erlauben. Umso erfreulicher ist es, dass wir selbst unter solch erschwerten Bedingungen gewinnen konnten. Das zeigt, dass sich die stetigen Verbesserungen an unserem Peugeot auszahlen.»

Timmy Hansen: «Nachdem ich im Halbfinale durch meinen Dreher auf den letzten Platz zurückgefallen war, dachte ich einen Augenblick lang: Das war’s. Aber ich wusste auch, dass wir ein sehr schnelles Auto haben, und fand immer wieder Stellen zum Überholen. Dass ich es überhaupt bis ins Finale geschafft habe, war daher eigentlich schon Erfolg genug. Aber auch dort konnte ich mich beim Start vom sechsten Platz bis ans Heck von Sébastien vorkämpfen. Wir sind auch zusammen in die Joker-Lap gefahren, als wir aber rauskamen, drängte sich Petter (Solberg) zwischen uns. Platz eins und drei in unserem dritten Wochenende als Werksteam erzielt zu haben, ist einfach großartig.»

Kevin Hansen: «Ich denke, wir hatten ein wirklich gutes Wochenende. Nach dem Unfall hier im vergangenen Jahr hat es etwas gedauert, bis ich mein Selbstvertrauen wiederhatte. Während des Wochenendes ist das Auto immer besser und ich immer schneller geworden. Ich bin insgesamt zufrieden. Es war toll, im Halbfinale zu starten. Nach den ersten drei Läufen freue ich mich auf die Saisonmitte, wo ich noch bessere Ergebnisse erzielen will. Ich kann Silverstone kaum erwarten. Es ist für alle eine neue Strecke und ich glaube, dass sie sehr gut zu unserem Fahrzeug passt.»

Ergebnis - Belgien:

1. Sébastien Loeb.
2. Petter Solberg
3. Timmy Hansen
4. Mattias Ekström
5. Johan Kristoffersson
6. Andreas Bakkerud

Fahrerwertung:

1. Kristoffersson: 75 Punkte
2. Loeb: 66
3. Solberg: 65
4. Bakkerud: 61
5. Ekström: 59
5. T. Hansen: 59

Teamwertung:

1. PSRX Volkswagen Sweden: 140 Punkte
2. Team Peugeot Total: 125
3. EKS Audi Sport: 120

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