Valentino Rossi sucht das Glück

Hyundai Motorsport verlässt Schweden mit Platz vier

Von Toni Hoffmann
Dani Sordo ist erneut bester Hyundai-Pilot, Tierry Neuville, der bis Samstagabend Führende, holt drei WM-Punkte auf der Power-Stage, Hayden Paddon erreicht Platz sieben.

Hyundai Motorsport beendete den zweiten Lauf der FIA-Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) bei der Rallye Schweden mit einem vierten Platz von Dani Sordo. Thierry Neuville und Hayden Paddon errangen Punkte auf der Power-Stage. Bis zum Samstagabend hatte Hyundai Motorsport mit Thierry Neuville souverän die Rallye angeführt. Nachdem Neuville jedoch auf der Zuschauerprüfung in Karlstad mit seinem Hyundai i20 Coupe WRC einen Betonblock getroffen hatte, waren die Chancen auf den Sieg verschwunden. Dennoch wollten alle drei Fahrerteams auf der dritten und letzten Etappe noch Punkte mitnehmen.

Für die Spanier Dani Sordo und Marc Martí war auf der letzten Etappe der Rückstand auf einen Podiumsplatz zu groß, sie konzentrierten sich darauf, ihren vierten Platz zu sichern. Nach einer Bestzeit am Samstag erzielten sie am Sonntagmorgen eine weitere Top-Drei-Zeit, verpassten jedoch auf der abschließenden Power-Stage nur knapp die Punkte. Doch Sordo und Martí erreichten ihr Ziel und bauten ihren Vorsprung gegenüber dem fünftplatzierten Craig Breen aus.

Dani Sordo: «Ich habe diese Rallye mit ihren atemberaubenden und schnellen Wertungsprüfungen sehr genossen. Unser Ziel am letzten Tag waren der vierte Platz und wichtige Punkte für die Weltmeisterschaft. Deshalb sind wir die letzte Etappe vorsichtig angegangen. Die Prüfungen in Schweden sind knifflig und rutschig, deshalb mussten wir vorsichtig agieren. Es machte viel Spaß, den Hyundai i20 Coupe WRC zu fahren, er ist konkurrenzfähig und schnell. Wir müssen jetzt auf unserer Beständigkeit in Monte Carlo und Schweden für die Rallye Mexiko aufbauen, wo ich einen Podiumsplatz erringen möchte.»

Die Neuseeländer Hayden Paddon und John Kennard nutzten die Prüfungen in Schweden, um den Hyundai i20 Coupe WRC besser kennenzulernen. Nach Schwierigkeiten am Freitag und Samstag fanden sie keinen richtigen Rhythmus, deshalb war die Abschlussetappe für sie wichtig, um einige neue Ideen auszuprobieren und Selbstvertrauen aufzubauen. Top-Fünf-Zeiten auf den letzten drei Wertungsprüfungen zeigten eine Verbesserung, außerdem wurden ihre Anstrengungen mit einem Punkt auf der Power-Stage belohnt.

Hayden Paddon: «Das war sicherlich nicht das einfachste Wochenende für uns. Doch wir sind ins Ziel gekommen, das hat uns ein wenig den Druck genommen. Wir haben den letzten Morgen genutzt, um einige Dinge auszuprobieren. Es gibt sicherlich einiges, was wir für zukünftige Rallyes lernen können. Wir haben auf der Power-Stage etwas Druck gemacht und mit dem siebten Platz haben wir jetzt die ersten WM-Punkte geholt. Das Auto und die Richtung, in die wir arbeiten, stimmen mich positiv, es geht vorwärts und aufwärts.»

Neuville und der Samstag

Thierry Neuville und sein Beifahrer Nicolas Gilsoul mussten am Samstagabend eine große Enttäuschung verarbeiten, sie konzentrierten sich am letzten Tag darauf, Punkte auf der Power-Stage zu erobern. Sie agierten auf den ersten Prüfungen vorsichtig, um die Reifen möglichst wenig zu beanspruchen, und attackierten auf der Abschlussprüfung. Die Belgier verzeichneten zunächst die vorläufige Bestzeit, mussten sich aber noch Sébastien Ogier und dem späteren Sieger Jari-Matti Latvala geschlagen geben und holten drei wichtige WM-Punkte.

Thierry Neuville: «Wir haben auf der letzten Prüfung alles gegeben, mussten uns dann aber mit drei statt mit fünf Punkten zufriedengeben. Es war eine hart umkämpfte Prüfung, die besten drei Fahrer lagen nur 1,5 Sekunden auseinander. Das Gesamtergebnis ist natürlich frustrierend. Ich bin für das gesamte Team enttäuscht. Denn wir haben die Führung durch einen kleinen Fahrfehler verloren. Es war ein Zwischenfall mit einer großen Auswirkung auf die Weltmeisterschaft. Doch ich bin überzeugt, dass unsere Herangehensweise an diese Rallye bis zu unserem Pech richtig war. Unser Potenzial steht außer Zweifel und wir müssen uns jetzt darauf konzentrieren, positiv weiterzumachen.»

Sechs Bestzeiten in Schweden

Für Hyundai Motorsport verlief der Saisonstart nicht wie gewünscht. Allerdings erwies sich der Hyundai i20 Coupe WRC als konkurrenzfähig: Nach den sieben Bestzeiten bei der Rallye Monte Carlo erzielte das Team in Schweden weitere sechs Bestzeiten und demonstrierte, dass die Mannschaft schlagkräftiger ist als jemals zuvor, auch wenn die aktuellen Ergebnisse dies nicht widerspiegeln.

Teamchef Michel Nandan: «Ich bin davon überzeugt, dass die ersten beiden Rallyes dieser Saison für die gesamte Mannschaft charakterbildend waren. Es gibt keine garantierten Ergebnisse, deshalb müssen wir weiter hart arbeiten, um unsere Leistungen zu zeigen. Wir haben Fahrerteams, die gezeigt haben, dass sie um Bestzeiten kämpfen können. Wir haben mit dem Hyundai i20 Coupe WRC ein Auto, das Potenzial besitzt, WRC-Rallyes zu gewinnen. Und wir haben den Kampfgeist, den man braucht, um erfolgreich zu sein. Die Puzzleteile sind da, jetzt fehlt uns nur das nötige Glück. Und das kommt hoffentlich mit der Rallye Mexiko. Im Namen des gesamten Teams möchte ich Toyota unseren aufrichtigen Glückwunsch zu einem historischen Sieg aussprechen. Eines ist nach zwei WM-Rallyes klar: Der Serie geht es gut, es gibt einen starken Wettbewerb. Das ist das einzige Positive, das wir aus Schweden mitnehmen.»

Der nächste Einsatz

Der dritte Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft findet bei der Rallye Mexiko (9.–12. März) statt. Die Mannschaft von Hyundai Motorsport reist mit positiven Erinnerungen nach Mittelamerika: Bei der Rallye Mexiko 2014 hatte Hyundai das erste Podiumsergebnis errungen.

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