Valentino Rossi sucht das Glück

Mexiko: Meeke, warum einfach, wenn es spannend geht

Von Toni Hoffmann
Der vierte Sieg von Kris Meeke beim dritten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft in Mexiko hing kurz vor dem Sieg an einem sehr dünnen Faden, doch Meeke schaffte es.

Das gab es schon mehrmals in der Rallye-Weltmeisterschaft, dass ein sehr naher Sieg auf der letzten Prüfung verspielt oder einfach weggeschmissen wurde. So patzte zum Beispiel Sébastien Ogier 2015 in Spanien, als er als klarer Spitzenreiter seinen VW Polo R WRC in die Leitplanken und damit ins Aus setzte. In Mexiko wäre Kris Meeke im Citroën C3 WRC fast Ähnliches passiert.

Meeke startete in die Power Stage als letzte Mexiko-Entscheidung als Leader mit einem Vorsprung von 37 Sekunden auf Sébastien Ogier im Ford Fiesta WRC. Er war nur noch einen Kilometer vom ersten Sieg des neuen Citroën C3 WRC entfernt. Dann passierte es. Der Nordire erwischte nach einer Sprungkuppe eine Bodenwelle, die ihn etwas aushebelte und ihn von der Schotterpiste schickte. Das Citroën-Team erlebte mittels der Onbaord-Kamera diesen unfreiwilligen Ausflug in die mexikanische Botanik und ins mögliche Aus im Service-Zelt live mit.

Entsetzen bei Citroën. Meeke aber umkurvte geschickt die dort parkenden Zuschauer-Autos und schaffte es mit einem Zeitverlust von fast 20 Sekunden wieder zurück auf die Piste und auf die Siegesstraße zum 97. Gesamtsieg von Citroën, trotz eines Reifenschadens. Der zuvor ins Unermessliche gestiegene Adrenalinspiegel senkte sich im Citroën-Lager, Freude und Jubel verdrängten dort den Schock.

Meeke, noch leicht mitgenommen, meinte wenig später: «Ich denke, ich werde diese Geschichte bestimmt noch Dutzende Male erzählen müssen. Ich bedauere, diesen Fehler gemacht zu haben. Das Auto rutschte mit starkem Druck von der Strecke. Doch ich konnte es abfangen. Ich versuchte, schnellstens wieder auf die Strecke zurückzukommen, weil ich wusste, dass wir noch gewinnen konnten.»

«In diesem Moment muss die Situation bei den Onboard-Aufnahmen ziemlich verwirrt ausgesehen haben. Es sah nach einem gewaltigen Abflug aus. Es war aber auch zu sehen, dass sich das Auto immer noch bewegte und das war auch gut so», merkte der Citroën-Sportchef Yves Matton an.

An der Spitze fiel auf der bekannten Prüfung «El Chocolate» eine Vorentscheidung. Meeke kam dort gut durch und setzte sich ab der vierten Prüfung an die Spitze der ersten Schotterrallye des Jahres. Doch die Höhe und die Hitze sorgten für Probleme. Die Konkurrenten, darunter Jari-Matti Latvala (Toyota Yaris WRC) und Ott Tänak (Ford Fiesta WRC) meldeten dort Überhitzungsprobleme.

«Dieser erste Sieg auf Schotter zeigte, dass der C3 WRC Potenzial und die Früchte unserer Arbeit offen gelegt hat, aber auch dass unser Team bei der Entwicklung dieses Autos einen guten Job gemacht hat. Wir werden jetzt in der Lage sein, etwas ruhiger arbeiten und weitere Fortschritte machen zu können.»

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