Valentino Rossi sucht das Glück

Viva Mexiko: Meeke und Citroën feiern ersten C3-Sieg

Von Toni Hoffmann
Erst Hiebe, nun Liebe: Citroën und Kris Meeke haben sich nach einem eher enttäuschenden Saisonauftakt beim dritten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft in Mexiko wieder zurückgemeldet.

Die Rallye-Weltmeisterschaft scheint 2017 spannend zu werden. Das neue Reglement mit der Umstellung auf stärkere und spektakuläre Fahrzeuge scheint aufzugehen. Bei der dritten Saisonrunde in den Höhen Mexiko feierte die Königsklasse mit Citroën und Kris Meeke ihren dritten Hersteller als Sieger. Nach dem Auftaktsieg von Sébastien Ogier im Ford Fiesta WRC in Monte Carlo schaffte Jari-Matti Latvala in Schweden mit dem Toyota Yaris WRC den Überraschungscoup. Der Favorit Citroën wurde angesichts der schwachen Leistungen des C3 WRC mehr oder weniger gescholten.

In Mexiko aber zahlte sich das umfangreiche und intensive Testprogramm des Zwei-Zacken-Teams in der einjährigen WM-Pause aus. Kris Meeke, wie Citroën in der Kritik, trumpfte auf den teils rauen Schotterpisten Mexikos ab der vierten Entscheidung auf. Die etlichen Schottertests 2016 zeigten Wirkung. Während die Konkurrenz Probleme mit überhitzten Motoren auf den Pisten über 2.000 Meter bis sogar über 2.700 Meter über N.N. meldeten, schien der neue Citroën C3 WRC gegen solche Probleme eher resistent. Meeke staubte seine Verfolger ziemlich ein. Nach 17 gewerteten Prüfungen von 19 geplanten Entscheidungen erzielte der 37-jährige Nordire einen klaren Sieg. Es war sein vierter Gesamtsieg. Und Citroën durfte in die ewige Siegerliste die Zahl 97 und seinen sechsten Volltreffer in Mexiko eintragen. Meeke sorgte auf der letzten Prüfung für einen gewaltigen Adrenalinschub im Citroën-Lager und auch sonst. Er landete für mehr als 20 Sekunden neben der Piste, der Sieg schien in weite Ferne zu rücken, aber nur schien. 13,8 Sekunden lag er vor Sébastien Ogier im Ford Fiesta WRC und 59,7 Sekunden vor Thierry Neuville, der schon das Potenzial des Hyundai i20 Coupé WRC 2017 bewiesen hat. Der Sieg musste aber warten.

«Ich traf nach der der Kuppe eine Bodenwelle, da war es auch schon passiert», erklärte Meeke seinen Aha-Moment. «Ich bin jetzt ein glücklicher, ein sehr glücklicher Boy. Ich gestehe, das ist nicht die Art, eine Rallye zu beenden. Wir brauchen das nicht, den Sieg sehr wohl.»

Zufrieden war Ogier trotz seines zweiten Ehrenrangs in der noch jungen Saison. «Es war eine anstrengende Rallye. Wir taten alles, was wir konnten. Aber ich bin zufrieden. Es ist ein wichtiges Ergebnis», sagte der erneute Tabellenführer und dreifache Mexiko-Sieger Ogier.

«Ich kann nur sagen, ich bin glücklich für das ganze Team, das mir half zu pushen. Danke dafür, dass es mir nach dem ersten Tag so schnell ein gutes Auto gegeben hat. Ich freue mich, hier zu sein», führte Neuville an, der nach zwei verspielten Siegen endlich aufs Podium steigen durfte.

In der Fahrer-Tabelle eroberte der vierfache Weltmeister und Titelverteidiger Ogier die Führung mit 66 Punkten und 18 Zählern vor Latvala und seinem M-Sport-Partner Ott Tänak (48 Punkte) wieder zurück. Bei den Herstellern baute M-Sport seine Führung auf 103 Punkte und auf 36 Zähler vor Toyota aus.

Der Tabellenführer und Vorjahressieger Jari-Matti Latvala wurde zu Beginn stark von Motorproblemen am Toyota eingebremst. Der Yaris-Motor schaltete wegen drohender Überhitzung oft in den abgesicherten Modus. Letztlich schaffte er mit einem Rückstand von 4:40,3 Minuten den sechsten Platz hinter Ott Tänak (Ford Fiesta WRC) und Hayden Paddon Hyundai i20 Coupé WRC.

Wie in Schweden gewann Pontus Tidemand im Skoda Fabia R5 in der schwach besetzten WRC2-Disziplin das direkte Duell gegen Eric Camilli im Ford Fiesta R5. Nach der zweiten Etappe lag der Tabellenführer Tidemand nur 2,0 Sekunden vor Camilli, aber im Ziel stieg der Rückstand des Franzosen auf 42,7 Sekunden.

Endstand nach 17 gewerteten Prüfungen:

1. Meeke/Nagle (GB/IRL), Citroën C3 WRC, 3:22:04,6 h.
2. Ogier/Ingrassia (F), Ford Fiesta WRC, + 13,8 sec.
3. Neuville/Gilsoul (B), Hyundai i20 Coupé WRC, + 59,7
4. Tänak/Jarveoja (EE), Ford Fiesta WRC, + 2:18,3 min.
5. Paddon/Kennard (NZ), Hyundai i20 Coupé WRC, + 3:32,9
6. Latvala/Anttila (FIN), Toyota Yaris WRC, + 4:40,3
7. Hänninen/Lindström (FIN), Toyota Yaris WRC, + 5:06,2
8. Sordo/Marti (E), Hyundai i20 Coupé WRC, + 5:22,7
9. Evans/Barritt (GB), Ford Fiesta WRC, + 8:41,8
10. Tidemand/Andersson (S), Skoda Fabia R5, + 10:51,9

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