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Finnland: 1. Triumph für Lappi, Heimsieg für Toyota

Von Toni Hoffmann
Esapekka Lappi hat in seiner finnischen Heimat seinen ersten Triumph in der Rallye-Weltmeisterschaft gefeiert, Toyota gewinnt beim neunten WM-Lauf sein Heimspiel.

Esapekka Lappi ist in der finnischen Rallye-Hochburg Jyväskylä zum «Ritter des Driftens» geschlagen worden. Der 26-Jährige fuhr im Toyota Yaris WRC auf heimischem Boden seinen ersten WM-Sieg ein. Für einen Finnen kommt der Heimsieg einem ultimativen Ritterschlag gleich. Lappi ist beim neunten WM-Lauf der sechste Sieger in dieser Saison und nach Ott Tänak, der im Ford Fiesta WRC auf Sardinien gewann, der zweite Neuling in der «ewigen» Siegerliste. Der letztjährige WRC2-Champion bescherte dem neuen, nun in der Nähe von Jyväskylä ansässigen Toyota-Team den ersten Heimsieg und den insgesamt 45. Laufsieg.

«Super, fantastisch!», jubelte Lappi über seinen Premierensieg. «Was für eine Rallye. Ich kann mich nur beim Team bedanken, das diesen Sieg ermöglicht hat. Ich habe nur wenig Erfahrung und brauche noch Kilometer. Und nun hier in meiner Heimat zu gewinnen, das ist einfach riesig.»

Elfyn Evans erkämpfte sich im Ford Fiesta WRC von M-Sport in einer höchst dramatischen Endphase gegen Juho Hänninen im Toyota Yaris WRC um gerade einmal drei Zehntelsekunden zum zweiten Mal nach Argentinien den Ehrenrang. Damit schaffte in dieser Saison bei jedem der neun WM-Läufe ein Pilot von M-Sport den Sprung aufs Podium.

«Das war wirklich ein hartes Wochenende. Am Freitag waren wir von diesem Ergebnis noch weit weg. Da dachte ich nicht, dass ich heute hier stehen würde, aber ich habe ohne Pause gepusht und nun bin ich hier», erklärte Evans. Sein Teamkollege Teemu Suninen, der bei seinem zweiten Start im Ford Fiesta WRC zeitweise auf Rang zwei lag, wurde mit einem Rückstand von 1:01,5 Minuten Vierter.

Hänninen erreichte zwar erstmals das WM-Podium, war aber mit sich am Ende nicht ganz zufrieden, weil ein kleiner Fehler den finnischen Doppelsieg und den Doppelschlag von Toyota beim Heimspiel verhinderte. «Ich machte am Start einen kleinen Fehler. Wir wussten, dass es sehr schwer werden würde. Aber wir sind zum ersten Mal auf dem Podium», meinte Hänninen.

Bis zur 19. Entscheidung sah es nach einem totalen Triumph für Toyota aus. Jari-Matti Latvala führte das Yaris-Trio und ein Finnen-Quartett an. Aber wegen eines Elektrikdefekts musste der dreifache Finnland-Sieger seinen Yaris WRC dort parken. Die Führung wechselte zurück zu Lappi vor Teemu Suninen im Ford Fiesta WRC und Hänninen und Evans. Am Ende gab es aber nur einen Einzelsieg für Finnland und Toyota.

In der Meisterschaft zog der dreifache Saisonsieger Thierry Neuville nach einer eher bescheidenen Vorstellung im Hyundai i20 Coupé WRC mit dem sechsten Platz und den drei Bonuspunkten auf der Power Stage mit Sébastien Ogier mit nun gemeinsamen 160 Zählern gleich. Ogier verzichtete wegen der Gehirnerschütterung seines Beifahrers Julien Ingrassia, die sich dieser beim Unfall im Ford Fiesta WRC auf der vierten Entscheidung zugezogen hatte, auf einen Re-Start und damit auf die Teilnahme für die Power Stage. Bei den Herstellern führt ungefochten mit 285 Punkten M-Sport, 34 Zähler vor dem Vizechampion Hyundai.

Craig Breen saß mit dem fünften Platz (1:22,6 Minuten Rückstand) wieder im besten Citroën C3 WRC. Sein im Vorjahr siegreicher Teamkollege Kris Meeke erreichte mit einigen Blessuren am C3 den achten Platz (3:12,6 Minuten zurück).

In der WRC2-Wertung ging auch der neunte WM-Lauf an Skoda. Nach dem Verzicht des Werksteams gewann diesmal Jari Huttunen im Fabia R5 2.17,8 Minuten vor Quentin Gilbert im Ford Fiesta R5 und 3:43,0 Minuten vor Tom Cave im Hyundai i20 R5.

In der schwach besetzten Junioren-Disziplin belegte der einzige Deutsche Julius Tannert im Ford Fiesta R2 hinter Nicolas Ciamin, Nil Solans und Dennis Radström den vierten Rang.

Endstand nach 25 Prüfungen:

1. Lappi/Ferm (FIN), Toyota Yaris WRC, 2:29:26,9
2. Evans/Barritt (GB), Ford Fiesta WRC, + 36,0
3. Hänninen/Lindström (FIN), Toyota Yaris WRC, + 36,3
4. Suninen/Markkulla (FIN), Ford Fiesta WRC, + 1:01,5 min.
5. Breen/Martin (IRL/GB), Citroën C3 WRC, + 1:22,6
6. Neuville/Gilsoul (B), Hyundai i20 Coupé WRC, + 1:33,1
7. Tänak/ JÄRVEOJA (EE), Ford Fiesta WRC, + 1:53,6
8. Meeke/Nagle (GB/IRL), Citroën C3 WRC, + 3:12,6
9. Sordo/Marti (E), Hyundai i20 Coupé WRC, + 4:11,5
10. Östberg/Eriksen (N), Ford Fiesta WRC, + 4:21,8

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