Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Tänak rockt die ‚Panzerplatte’, Neuville in Not

Von Toni Hoffmann
Ott Täank im Sprung zum Hattrick?

Ott Täank im Sprung zum Hattrick?

Die Chancen von Ott Tänak auf seinen Hattrick-Sieg und den fünften Saisontriumph bei der ADAC Rallye Deutschland, dem zehnten Lauf zur Weltmeisterschaft, sind gestiegen, Rivale Neuville stürzt wegen Reifenschadens ab.

Es bleibt dabei: Auf der «Panzerplatte», der diesmal mit 41,14 km längsten Prüfung des deutschen WM-Laufes, fallen wichtige Entscheidungen, auch in diesem Jahr. Der seit der zweiten Prüfung führende Tabellenführer Tänak, Sieger 2017 und 2018, war im Toyota Yaris in diese berühmt-berüchtigte Prüfung mit dem knappen Vorsprung von 5,6 Sekunden auf seinen hartnäckigen Verfolger Thierry Neuville (Hyundai i20) gestartet. Ein Reifenschaden hat dort im Land der «Hinkelsteine», so die Bezeichnung der Streckenbegrenzungen, so manches Klassement umgeschmissen. So auch diesmal. Neuville, Sieger 2014, fing sich einen Reifenschaden ein, verlor fast 90 Sekunden und stürzte vom zweiten auf den siebten Platz ab.

«Wir fingen uns hinten links einen Reifenschaden ein. Das hier ist eine Lotterie. Wir sind sehr enttäuscht. Wir waren in der Mitte der Strecke. Ich weiß nicht, wie es dazu kam, aber die Rallye ist noch nicht vorbei», schilderte der WM-Dritte Neuville sein Pech.

Dieses Pech spielte natürlich in die Hände des führenden Tänak, dem nun sein Teamkollege Kris Meeke mit einem Rückstand von 42,2 Sekunden auf dem Ehrenplatz und sein Partner Jari-Matti Latvala mit einem Rückstand 45,2 Sekunden folgten. Toyota verließ die Panzerplatte mit einer Dreifach-Führung.

«Diese Prüfung war sehr hart und auch nicht perfekt von mir, aber das gilt hier wohl für jeden», meinte Tänak, der dort seine achte Bestzeit setzte

Was mit Ogier los?

Die Formkrise des sechsfachen Weltmeisters Sébastien Ogier im Citroën C3 WRC wird immer offensichtlicher. Früher führte er öfter die Bestzeitentabellen an. In diesem Jahr erscheint sein Name dort immer seltener. Bei der ADAC Rallye Deutschland, die er schon dreimal gewonnen hatte, steht sein Name noch nicht in der Bestzeitenliste. Orientierte sich der Titelverteidiger gewöhnlich nach vorne, so muss er seinen Blick immer häufiger nach hinten auf seine Verfolger im Mittelfeld richten. Auch bei seinem «Heimspiel», Ogier ist mit der deutschen TV-Moderatorin Andrea Kaiser verheiratet, fehlt sein Name bei den Spitzenzeiten. Auf der Panzerplatte zogen nun auch Meeke und Latvala an ihm vorbei und verdrängten ihn auf den vierten Platz (+ 45,7), aber nur 5/10 Sekunden hinter Latvala.

«Es passierte das, was ich erwartet hatte. Ich gab hier wirklich alles», mehr wollte der Titelverteidiger Ogier zu seiner aktuellen Situation bei der Rallye Deutschland nicht sagen.

Die beiden von Skoda Auto Deutschland Fabia-Piloten Fabian Kreim und Marijan Griebel verteidigten auf der Monster-Prüfung ihre Doppelführung in der WRC 2. 5,6 Sekunden hinter Griebel hat sich der dreifache Europameister Kajetan Kajetanowicz im VW Polo GTI R5 als Verfolger eingenistet. Kreim ist auf P13 im Gesamtklassment, Griebel auf P14.

Rallye Deutschland – Stand nach 13 von 19 Prüfungen:

Platz

Team/Auto

Zeit/Diff.

1.

Tänak/Järveoja (EE), Toyota

1:57:48,4

2.

Meeke/Marshall (B), Toyota

+ 42,6

3.

Latvala/Anttila (FIN), Toyota

+ 45,2

4.

Ogier/Ingrassia (F), Citroën

+ 45,7

5.

Sordo/Del Barrio (E), Hyundai

+ 1:20,0

6.

Mikkelsen/Jaeger (N), Hyundai

+ 1:26,4

7.

Neuville/Gilsoul (B), Hyundai

+ 1:32,4

8.

Lappi/Ferm (FIN), Citroën

+ 1:40,4

9.

Katsuta/Barritt (J/GB), Tooyta

+ 5:23,9

10.

Greensmith/Edmondson (GB), Ford

+ 5:40,3s

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