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Rallye-Radar von der ADAC Rallye Deutschland 2019

Von Toni Hoffmann
Bei der ADAC Rallye Deutschland, dem zehnten Lauf zur Weltmeisterschaft, gab es neben dem sportlichen Geschehen auf den Pisten auch andere interessante Aspekte.

Fanmagnet Panzerplatte: Der Truppenübungsplatz Baumholder ist mit den legendären Panzerplatten-Prüfungen ein Herzstück der ADAC Rallye Deutschland. Die einzigartige Sicht vom Zuschauerbereich "Turm" lockte auch zahlreiche Motorsport-Asse aus Rallye und Rundstrecke an. Der vierfache Rallye-Weltmeister und heutige Toyota Gazoo Racing WRT Teamchef Tommi Mäkinen verfolgte das Geschehen ebenso vor Ort wie der ehemalige Rallye-Europameister Armin Kremer. Aus dem ADAC GT Masters schaute das Iron Force Racing-Duo Lucas Luhr und Jan-Erik Slooten vorbei. Stammgast bei der ADAC Rallye Deutschland ist auch ADAC GT Masters-Teamchef und Fahrer Timo Bernhard, der auch in diesem Jahr im Service Park am Bostalsee und auf den Wertungsprüfungen vorbeischaute.

Weitsprung: Der weiteste Satz auf Asphalt wird in der Rallye-Weltmeisterschaft bei der «Gina», der Sprungkuppe auf der Panzerplatte gemacht. Die rund 380 PS starken World Rally Cars springen 40 Meter weit. Die inoffizielle Bestmarke ging in diesem Jahr an Esapekka Lappi im Citroën C3 WRC, der inoffiziell 44 Meter weit sprang. Damit blieb der Finne aber noch zwei Meter unter der inoffiziellen Bestmarke von 46 Metern, die Ott Tänak 2015 aufstellte.

ADAC Präsidium auf Rallye-Besuch: Mehr als 3.000 freiwillige Helfer zählt die ADAC Rallye Deutschland - darunter auch über 2.000 im ADAC organisierte, ehrenamtliche Sportwarte, die entscheidend zur Sicherheit der Veranstaltung beitragen. Zur Würdigung der großen Gemeinschaftsleistung stattete das - ebenfalls ehrenamtliche - ADAC Präsidium der Rallye geschlossen einen Besuch ab. Neben ADAC Präsident Dr. August Markl verfolgten auch Ulrich Klaus Becker (Erster Vizepräsident), Hermann Tomczyk (Sportpräsident), Jens Kuhfuß (Vizepräsident für Finanzen), Karsten Schulze (Vizepräsident für Technik), Gerhard Hillebrand (Vizepräsident für Verkehr) und Kurt Heinen (Vizepräsident für Tourismus) das Geschehen live vor Ort. Auch die ADAC Geschäftsführer Lars Soutschka und Dr. Dieter Nirschl sowie Dr. Andrea David, Vorstand der ADAC Stiftung, besuchten die ADAC Rallye Deutschland.

Hyundai-Manager zu Gast: Das Hyundai Shell Mobis World Rally Team hatte bei der ADAC Rallye Deutschland prominenten Besuch aus der Konzernleitung. Executive Vice President Thomas Schemera, Leiter der Division "High Performance Vehicle and Motorsport", schaute der WRC-Mannschaft über die Schulter.

Nachtatmosphäre: Am Samstag wurden im Abendservice bei vielen Teilnehmern Zusatzscheinwerfer montiert. Aus gutem Grund: Die beiden letzten Durchgänge auf der Panzerplatte fanden in der Abenddämmerung statt, erst nach Sonnenuntergang kehrten die Teilnehmer in den Servicepark zurück. Das sorgte in der Media Zone und im Servicepark nicht nur für eine einzigartige Atmosphäre, die Fotografen freuten sich zudem über tolle und von der ADAC Rallye Deutschland ungewohnte Motive.

Frauen-Power vor dem Feld: Auf den 19 Wertungsprüfungen mussten sich die schnellen Jungs der WRC die Aufmerksamkeit der Fans mit zwei nicht minder prominenten Rallye-Damen teilen - Michèle Mouton und Jutta Kleinschmidt. Die erste Frau, die einen Rallye-WM-Lauf gewinnen konnte, und die einzige Frau, die einen Gesamtsieg in der Rallye-Dakar vorweisen kann, fuhren gemeinsam im "FIA 1 Safety Car" vor den Teilnehmern alle Prüfungen ab. Neben dieser wichtigen Aufgabe für die Sicherheit von Zuschauern, Helfern und Teams fanden Mouton und Kleinschmidt aber auch noch ausreichend Zeit, um die zahlreichen Autogramm- und Selfie-Wünsche der Rallye-Fans zu erfüllen.

Eyecatcher im Servicepark: Vor der ADAC Rallye Deutschland wurde viel über einen Start von Sébastien Loeb (FRA) spekuliert. Auch wenn der neunfache Deutschland-Sieger (2002-2010, 2012) nun doch nicht persönlich hinterm Lenkrad saß, durften sich die Fans über ein legendäres Fahrzeug der Rallye-Ikone freuen - den original Citroën Xsara WRC, mit dem Loeb und sein Co-Pilot Daniel Elena 2003 die ADAC Rallye Deutschland gewannen und den Herstellertitel holten. Der von Citroën ausgestellte Bolide zählte an allen vier Rallye-Tagen zu den beliebtesten Fotomotiven im Servicepark.

Trial-Spektakel im Doppelpack: Auf dem Truppenübungsplatz Baumholder bekamen die Fans in diesem Jahr nicht nur Action auf vier Rädern zu sehen, sondern auch auf zwei. Zwischen den Durchgängen unterhielt der deutsche Red Bull Athlet Adrian Guggemos die Fans mit einer spektakulären Trial-Freestyle-Show. Bereits bei der Eröffnungsfeier am Donnerstag im Servicepark brachte der aus der RTL-Show «Das Supertalent» bekannte Sportler das Rallye-Publikum mit seinen Stunts zum Staunen.

Vielstarter unter sich: Ein Duell der charmanten Art lieferten sich Henk Vossen (NED) und Hermann Gassner Senior (GER). Dabei ging es nicht um Bestzeiten, sondern um die Anzahl der Teilnahmen. Der 60-jährige Gassner hat seit 1988 keine einzige ADAC Rallye Deutschland ausgelassen und ist in diesem Jahr zum 31. Mal dabei. Ein Rekord - aber nicht nach der Zählweise von Vossen: «Die ADAC Rallye Deutschland ist damals aus der Hunsrück-Rallye hervorgegangen - rechnet man die hinzu, komme ich auf 38 Starts«, so der 74-Jährige, der vor Kurzem eine goldene Fahrerlizenz für 50 Jahre aktiven Rallye-Sport verliehen bekam. «Ja, bei der Hunsrück-Rallye bin ich ja auch schon vorher gefahren», konterte Gassner mit einem Augenzwinkern.

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