Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Wales: Tänak im Drift zum nahen sechsten Saisonsieg

Von Toni Hoffmann
Der Tabellenführer Ott Tänak driftet auf den Schlammpisten in den walisischen Wäldern, dem Schauplatz des drittletzten Laufes zur Weltmeisterschaft, seinem sechsten Saisonsieg entgegen.

Ott Tänak hat es wieder geschafft und sich kurz vor dem Ende der zweiten Etappe des britischen WM-Klassikers in Wales eine gute Ausgangsposition für den nächsten Volltreffer, seinen möglichen sechsten Saisonsieg, verschafft. Der WM-Gesamtführende übernahm im Toyota Yaris am späten Freitagabend die Spitze. Bis kurz vor dem Ende der zweiten Etappe, die am Abend mit dem nur 2,4 km langen Zuschauer-Parcours endet, lag er 10,1 Sekunden vor dem WM-Dritten Thierry Neuville, der im Hyundai i20 mit seiner zweiten Bestzeit auf der 14. Prüfung den Tabellenzweiten Sébastien Ogier (Citroën C3) vom Ehrenrang um 6,2 Sekunden auf den dritten Platz verdrängte.

Tänak beschwerte sich über Verständigungsprobleme mit seinem Beifahrer Martin Järveoja. «Es ist so wie in Australien letztes Jahr, als wir die Meisterschaft verloren haben. Wir haben hinten einen kaputten Stoßdämpfer. Jetzt kann nicht hören, was Martin. Ich würde aber gerne etwas von ihm hören», schilderte der heiße Titelkandidat Tänak.

Neuville konnte auf der vorletzten Samstag-Entscheidung mit seiner dritten Bestzeit Tänak trotz dessen Kommunikationsprobleme nur vier Zehntelsekunden abnehmen. «Wir geben nicht auf. Das Auto war am Nachmittag besser. Wir werden weiter sehr hart pushen. Mal sehen, was morgen ist», merkte der zweifache Saisonsieger Neuville an.

Ogier, mit fünf Siegen aus den letzten sechs Jahren in Wales der erfolgreichste Fahrer, wird sich beim britischen Finale am Sonntag mit noch fünf Entscheidungen über nur noch 38 km für seinen sechsten Sieg und damit für bessere Basis zur erfolgreichen Verteidigung seines sechsten WM-Titels etwas anstrengen müssen. «Ich kann nicht mehr tun. Ich war heute am Limit», stöhnte der Vorjahressieger Ogier.

6,2 Sekunden hinter ihm rangierte Kris Meeke, der im zweiten Toyota Yaris am Freitag bis zur neunten Entscheidung sein Heimspiel dominiert hatte, auf einen ziemlich sicheren vierten Platz, 18,5 Sekunden vor Andreas Mikkelsen im Hyundai i20. Mikkelsen hat allerdings im Einheimischen Elfyn Evans, nach einer dreimonatlichen Verletzungspause wieder im Ford Fiesta dabei, einen Rivalen um den sechsten Platz. Evans, der 2017 in seiner Heimat seinen bislang einzigen Sieg erzielt hatte, liegt nur noch 2,8 Sekunden hinter dem Norweger.

Ein anderer Norweger, Petter Solberg, will sich bei seinem Comeback mit einem anständigen Ergebnis aus der WM verabschieden. Der vierfache Wales-Sieger und Champion von 2003 hat sich langsam, aber stetig im VW Polo GTI R5 nach vorne gekämpft. Mit seinem alten Beifahrer Phil Mills aus Wales rangierte er auf dem elften Gesamtrang und in der WRC2-Kategorie hinter Kalle Rovanperä, der im offiziellen Skoda Fabia R5 um den Titel in der WRC2 Pro kämpft, auf dem zweiten Platz.

Rallye Wales/GB – Stand nach 16 von 22 Prüfungen:

Platz

Team/Auto

Zeit/Diff.

1.

Tänak/Järveoja (EE), Toyota

2:40:11,1

2.

Neuville/Gilsoul (B), Huyndai

+ 10,1

3.

Ogier/Ingrassia (F), Citroën

+ 16,3

4.

Meeke/Marshall (B), Toyota

+ 24,3

5.

Mikkelsen/Jeager (N), Hyundai

+ 42,8

6.

Evans/Barritt (GB), Ford

+ 45,6

7.

Suninen/Salminen (FIN), Ford

+ 2:58,3

8.

Tidemand/Floene (S/N), Ford

+ 4:51,8

9.

Breen/Nagle (IRL), Hyundai

+ 9:09,7

10.

Rovanperä/Halttunen (FIN), Skoda R5

+ 9:21,2

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