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1000-Seen 1992: Lancia zum zehnten Mal Weltmeister

Von Toni Hoffmann
Lancia zum zehnten Mal Champion

Lancia zum zehnten Mal Champion

Lancia gewann mit dem Sieg von Didier Auriol bei der 42. Rallye 1000-Seen in Finnland am 30. August 1992 zum zehnten Mal und auch zum letzten Mal in der Markenwertung die Weltmeisterschaft.

Der Jubel im Ziel der 1000-Seen-Rallye 1992 in der verregneten mittelfinnischen Universitätsstadt Jyväskylä hielt sich bescheiden in Grenzen, als Didier Auriol/Bernard Occelli im Martini Lancia bei ihrem ersten Finnland-Sieg auf die Rampe fuhren, und war keineswegs des neuen und alten Marken-Weltmeisters würdig. Dies hatte zwei Gründe. Mit Auriol hatte zum zweiten Mal nach Carlos Sainz (1990 auf Toyota) ein Nicht-Skandinavier den Weltmeisterschaftslauf in der Hochburg des Rallyesports gewonnen. Zweitens: Die Finnen hätten viel lieber den mit 40 Sekunden Rückstand zweitplatzierten Auriol-Teamkollegen Juha Kankkunen bei dessen Heimspiel wieder ganz oben auf dem Podium gesehen. Man hatte in der Schlussphase der Rallye den Eindruck, als habe Juha Kankkunen nolens volens seinem Stallgefährten wegen dessen besserer Titelchancen den Vortritt bei der Rallye vor seiner Haustür gelassen.

Dafür war aber im Lancia-Lager die Stimmung umso ausgelassener. Der vorzeitige Gewinn der zehnten Marken-Weltmeisterschaft von Lancia durch das Stellvertreter-Team von Martini Racing war beileibe keine Überraschung beim siebten von zehn Läufen in der Herstellerwertung.

Titelverteidigung eine klare Sache

Fast jeder hatte in Finnland auf die erfolgreiche Verteidigung der italienischen Marke gewettet. Alles andere wäre eine Überraschung gewesen. Für Lancia war ein Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde fällig. Die Italiener brachten das Kunststück fertig, sechsmal in Folge das Marken-Championat, und als i-Punkt auch noch mit dem gleichen Modell zu gewinnen. Lancia ergänzte mit dem sechsten Saisonsieg 1992 und dem vierten Finnland-Erfolg die ewige WM-Hitliste auf 72 Siege. Aktuell wird diese Liste mit 102 Siegen von Citroën vor Ford (91) und Lancia (72) angeführt. 

«Wir hatten uns zu Saisonbeginn das Ziel gesetzt, für Lancia die Meisterschaft zu verteidigen. Das ist uns hier gelungen. Für uns ist das eine tolle Saison. Und nun können wir auch noch die Fahrer-Weltmeisterschaft gewinnen, was unser nächstes Ziel ist», war der Kommentar des Teammanagers Claudio Barteletto. Ganz erfüllte sich sein Wunsch nicht. Weltmeister wurde 1992 zum zweiten Mal Carlos Sainz.

Titelrivale Auriol war im Ziel happy: «Es ist schon ein tolles Gefühl, hier gegen die schnellen Finnen zu gewinnen. Ich bin glücklich, etwas zur erfolgreichen Titelverteidigung von Lancia beigetragen zu haben», gab Auriol im Ziel zu Protokoll. «Wir hatten einen optimal vorbereiteten Wagen, keine Probleme. Die hatten wir mehr mit den Prüfungen, die sehr schmierig und zum Teil sehr schnell waren. Einige waren aus meiner Sicht schon zu schnell», ergänzte Auriol.

«Dieser Auriol war in einer Topform. Daher ist es keine Schande, hinter ihm Zweiter zu werden. Didier hat etwas finnisches Blut in seinen Adern», zollte Kankkunen seinem Teampartner Auriol Lob.

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