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Italien: Keferböck feiert ersten WRC Masters-Sieg

Von Toni Hoffmann
Johannes Keferböck auf Sardinien

Johannes Keferböck auf Sardinien

Dank einer umsichtigen Fahrweise unter äußerst schwierigen Bedingungen konnte Johannes Keferböck bei der sardinischen Weltmeisterschafts-Rallye mit einem klaren Sieg im WRC Masters Cup auch die Tabellenführung zurückerob

In der WRC2 belegten Keferböck/Minor Platz 14 von 29. Johannes Keferböck blickt zurück auf eine intensive Woche: «Wir hatten schon am Montag auf Sardinien einen Test und ich war überrascht, wie grob der Schotter dort war - das waren bereits kleine Felsen.»

Bei dem Test zündete das K4 Rally Team mit Johannes Keferböck und Ilka Minor exakt jenen Škoda Fabia Rally2 evo, mit dem sie dann auch beim sardinischen WM-Lauf angetreten sind. Der Testtag war für Johannes aus verschiedenen Gründen von großer Bedeutung: «Mein Coach war dabei und wir haben den ganzen Tag gut gearbeitet und auch für die Rallye eine klare Strategie entwickelt.» Der Coach ist in der Rallyeszene alles andere als ein Unbekannter: Mads Ostberg - der Norweger blickt zurück auf 139 WM-Rallyes und 18 Podiumsplätze, darunter auch sein Sieg bei der Portugal-Rallye 2012. Johannes Keferböck erklärt: «Von Mads erhalte ich sehr nützliche Tipps und Anregungen. Es ist ein angenehmes, entspanntes Arbeitsklima. Übrigens war auch die Familie olberg bei diesem Test anwesend.»

Keferböck: «Eigene Rallye fahren»

Die Strategie, die entwickelt wurde: «Die Strategie war völlig klar: Mauro Miele und Armin Kremer ziehen lassen - stattdessen meine eigene Rallye fahren. Hauptsache keine Fehler machen und vor allem: keine Plattfüße einfahren.» Genau das passierte bei der selektiven Rallye mit ihrem rauen Schotter nicht nur den erwähnten Konkurrenten im WRC Masters Cup. Doch wie vermeidet man Plattfüße? Johannes: «Der Aufschrieb muss sehr genau sein und man muss halt in gewisser Weise vorausschauend fahren und eben nicht überall drüber brettern.»

Die erfahrene WM-CoPilotin Ilka Minor erklärt: «Für Johannes war es die erste WM-Rallye auf einem dermaßen schwierigen Schotter. Das Ganze wurde noch erschwert, indem jeden Tag mehrmals mitunter deftige Regenschauer kamen.» Keferböck nickt: «Für mich war dieser Untergrund wirklich Neuland - ich bin erstaunt darüber, was die Reifen aushalten.»

Immer wieder Aquaplaning

Am Freitag zeigten sich die ohnehin schwierigen Strecken noch verschärfter: «Wir fuhren als 25. Auto - das war streng genommen keine Strecke mehr, das waren nur mehr Felsen, spitze Steine, extrem hart. Unser Fokus war einfach fahren.“ Auch die WRC2-Spitzenpiloten Kajetan Kajetanowicz und Andreas Mikkelsen sprachen bei der FIA-Pressekonferenz von „extrem schweren Bedingungen», Keferböck veranschaulicht: «Im Regen wurden die Strecken extrem schmierig. Wenn du bergauf in den bereits tiefen Spurrillen bist, in welchen dir aber das Wasser entgegenschießt, hast du immer wieder Aquaplaning.»

Am Freitag kam noch eine weitere Herausforderung hinzu: Die rund 50 Kilometer lange «Monte Lerno»-Prüfung wurde zweimal gefahren: «Das fordert dich schon gewaltig, aber wenn man physisch in Ordnung ist, schafft man das auch. Doch es war wirklich herausfordernd.» Letztendlich konnten Keferböck/Minor auf den „Marathon-Prüfungen“ mit der zweit- und drittschnellsten Zeit der WRC Masters zufrieden sein.

Am Samstag hatte Keferböck auch eine innere Challenge zu bewältigen: «Am Samstag war es mental nicht so einfach für mich, doch Ilka hat mich wieder hoch gepusht. Überhaupt war das Teamwork mit Keane Motorsport auf einem sehr hohen Niveau und Mads gab mir aus der Ferne Tipps, er war ständig informiert. Es ging einfach darum, diese Rallye ohne Fehler durchzufahren.» Wie schnell etwas passieren konnte, sah man bei Mauro Miele, der sich bei einer Wasserdurchfahrt ein Rad abgerissen hatte.

Durch seine umsichtige Fahrweise lag Johannes Keferböck am Samstagabend im WRC Masters Cup klar in Führung, daher gab es am Sonntag nur ein Ziel: «Das Ding nach Hause zu fahren, das war reine Verwaltung. Doch auch das hat seine Tücken, ich war jedenfalls froh, dass man die Power Stage gecancelt hat, denn die wäre sehr rutschig geworden.»

Am Ende konnten Johannes Keferböck, Ilka Minor und das K4 Rally Team den ersten Sieg im WRC Masters Cup feiern - in der WRC2 belegte das Škodo-Duo Platz 14 von 29 Teams im Ziel. In der WRC Masters-Tabelle konnte Johannes Keferböck mit seinem Sieg die Führung in der Tabelle zurückerobern. Keferböck hat nun 58 Punkte, seine Verfolger Zoltan Laszlo und Alexander Villanueva jeweils 52 Zähler  auf dem Konto.

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