ADAC Rallye Deutschland zu Gast bei der DTM
Pressekonferenz der Rallye Deutschland
Fünf Tage vor dem Start der ADAC Rallye Deutschland (23. - 26. August 2012) folgten zahlreiche Journalisten der Einladung des ADAC zur offiziellen Pressekonferenz der ADAC Rallye Deutschland im Rahmen der DTM auf dem Nürburgring. Der letztjährige Sieger der ADAC Rallye Deutschland Sébastien Ogier (FRA) und die Rallye-Legenden Carlos Sainz (ESP), Juha Kankkunen (FIN) und Markku Alén (FIN) nahmen im Rahmen der DTM an der offiziellen Pressekonferenz zur ADAC Rallye Deutschland teil. Den Fragen der Journalisten stellten sich weiterhin ADAC Sportpräsident Hermann Tomczyk und Rallye-Leiter Armin Kohl.
«Die Vorbereitungen zur ADAC Rallye Deutschland sind abgeschlossen, die Rallye kann beginnen», sagte Hermann Tomczyk. «Ich freue mich dieses Jahr besonders auf unsere Veranstaltung, da wir in diesem Jahr doppeltes Jubiläum feiern: Zum dreissigsten Mal findet die Rallye in Deutschland statt, davon zum zehnten Mal als Weltmeisterschafts-Lauf. Deshalb haben wir in diesem Jahr wieder alles daran gesetzt, die Rallye für die Fans noch interessanter zu machen. Wertungsprüfungen wurden überarbeitet und das Zuschauerkonzept wurde noch attraktiver gestaltet. Insgesamt ist es uns sicherlich gelungen, den deutschen Weltmeisterschaftslauf noch zuschauerfreundlicher zu gestalten», so Tomczyk weiter.
Der ADAC erwartet auch in diesem Jahr wieder mehr als 200.000 Fans zu einer der absoluten Highlight-Veranstaltungen des internationalen Motorsports. Die Besucher dürfen sich beim Jubiläum wieder auf ein grosses Starterfeld von 71 gemeldeten Fahrzeugen freuen. Veränderte Streckenführungen mit längeren Wertungsprüfungen werden die weltweit besten Rallye-Piloten vor neue Herausforderungen stellen.
Neben der WRC bietet auch das Rahmenprogramm der ADAC Rallye Deutschland Motorsport der Extraklasse: Bei der Histo-Rallye werden Motorsport-Helden wie Stig Blomqvist, Björn Waldegaard und Jacky Ickx in historischen Rallye-Fahrzeugen antreten. Zudem finden am Freitag und Samstag (24./25. August 2012) zwei Läufe der Deutschen Rallye-Meisterschaft (DRM) statt. Weiteres Highlight ist der NASCAR Showrun am Sonntag im Vorprogramm des Circus Maximus in Trier mit dem ehemaligen Formel-1-Fahrer Patrick Friesacher (AUT).
Die wichtigsten O-Töne der Pressekonferenz
Hermann Tomczyk (ADAC Sportpräsident) über den Erfolg der ADAC Rallye Deutschland: «Wir sind jetzt zehn Jahre mit der ADAC Rallye Deutschland im WM-Kalender und zählen zu den besten Veranstaltungen weltweit. Vorher haben wir 20 Jahre auf dieses Ziel hingearbeitet. Die lange Tradition ist schlichtweg ein Beweis für die Leistungsfähigkeit unserer Funktionäre, Mitarbeiter und vielen ehrenamtlichen Helfern. Das ohnehin schon sehr hohe Niveau einer solchen Veranstaltung jedes Jahr weiter zu erhöhen, schafft man nur mit einem klaren Ziel, grosser Leidenschaft und viel Spass am Rallye-Sport.»
Hermann Tomczyk über seine schönste Erinnerung aus zehn Jahren Rallye-WM in Deutschland: «2002, als wir nach dem so genannten Probejahr wirklich unseren ersten WM-Lauf ausrichten durften und ich nach so vielen Jahren harter Vorbereitung und Arbeit Walter Röhrl im Porsche als Führungsfahrzeug erleben durfte und sah, welche Begeisterungsfähigkeit in unserem Land für den Rallye-Sport herrscht.»
Hermann Tomczyk über den Einstieg von Volkswagen in die Rallye Weltmeisterschaft: «Wir freuen uns sehr über den Einstieg von Volkswagen in die WRC. Der Einstieg ist eine Bereicherung für die ADAC Rallye Deutschland. Und ein langfristiges Engagement wird sicherlich auch positive Auswirkungen auf den Rallye Breiten- und Nachwuchssport haben.»
Armin Kohl (Rallye-Leiter der ADAC Rallye Deutschland) über die Organisation: «Die ADAC Rallye Deutschland gehört zu den am schwierigsten zu organisierenden Grossveranstaltungen. Wir haben keine feste Rennstrecke, zu der wir einfach anreisen können. Stattdessen bauen wir Wertungsprüfungen und eine komplette Infrastruktur auf, besetzen und vernetzen alles, und innerhalb einer Woche wird alles wieder abgebaut. Das ist eine unglaublich komplexe logistische Leistung über Kreis- und sogar Landesgrenzen hinaus.»
Armin Kohl über seine letzte Veranstaltung als Rallye-Leiter und die Zukunft des Rallye-Sports in Deutschland: «Momentan freue ich mich auf die bevorstehende ADAC Rallye Deutschland 2012. Und es macht mich sehr stolz, dass sich die ADAC Rallye Deutschland so erfolgreich entwickelt hat. Ich bin auch absolut davon überzeugt, dass der Rallye-Sport in Deutschland eine grosse Zukunft hat. Die wachsenden Zuschauerzahlen und die enorme Begeisterung der Fans sind der Beweis für das enorme Potenzial dieses Sports bei uns.»
Sébastien Ogier (Sieger 2011) über die ADAC Rallye Deutschland: «Ich freue mich sehr auf die ADAC Rallye Deutschland. Der Sieg im letzten Jahr war etwas ganz besonderes für mich, vor allem da Sébastien Loeb zuvor acht Mal in Folge hier gewann. Die Wertungsprüfungen sind sehr abwechslungsreich und spektakulär. Sie verlangen uns Fahrern alles ab. Die Krönung ist dann die Super Special ‚Circus Maximus’ mitten in der Trierer Innenstadt – ein einmaliges Erlebnis für jeden Piloten.»
Carlos Sainz (zweifacher Rallye-Weltmeister, Rallye Dakar Sieger) auf die Frage, wie zufrieden er mit dem Entwicklungsstand des VW Polo R WRC ist: «Ich bin sehr stolz darauf in die Entwicklung des VW Polo R WRC eingebunden zu sein. Es macht uns allen unglaublich viel Spass und wir sind zufrieden mit dem Entwicklungsstand. Wir sind voll im Zeitplan und die Testergebnisse sind positiv. Natürlich liegt noch eine Menge Arbeit vor uns, aber wir wollen Sébastien Ogier ja auch ein konkurrenzfähiges Fahrzeug für das Jahr 2013 zur Verfügung stellen.»
Juha Kankkunen (vierfacher Rallye-Weltmeister) auf die Frage, ob Rallye-Piloten die besten Rennfahrer sind: «Man kann Rallye und Rundstrecke nur schwer miteinander vergleichen. Auf der Rundstrecke wiederholen sich die Ereignisse. Sie müssen beispielsweise versuchen Runde für Runde den perfekten Bremspunkt zu treffen, dabei aber auch noch die Gegner beobachten. Das ist wirklich schwierig sich dabei immer genau am Limit zu bewegen. Der Rallye-Fahrer hingegen fährt eher intuitiv. Er ist die Wertungsprüfung nur ein- oder zweimal abgefahren und muss immer damit rechnen, dass etwas Unvorhersehbares passiert. Deshalb muss er viel spontaner reagieren. Ausserdem hat er noch Verantwortung für seinen Co-Piloten.»
Markku Alén (Rallye-Legende) auf die Frage, ob man als Rallye-Fahrer die Stimmung mitbekommt, wenn einem auf den Wertungsprüfungen 200.000 Fans zujubeln, wie bei der ADAC Rallye Deutschland: «Natürlich ist man während einer Wertungsprüfung hochkonzentriert – jeder kleinste Fehler kann schliesslich das Ende der Rallye bedeuten. Trotzdem bekommt man die Atmosphäre mit. Das ist Gänsehaut pur. Was mir am Rallye-Sport auch so gut gefällt ist die Nähe zu den Fans. Gehen Sie als Fan mal in der Servicepark. Hier kann man die Mechaniker nicht nur direkt beim Arbeiten beobachten, sondern auch die Rallye-Piloten aus nächster Nähe sehen.»