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Schotter-Premiere für Hyundai Shell WRT

Von Toni Hoffmann
Hyundai i20 WRC

Hyundai i20 WRC

Härtetest beim dritten WM-Lauf in Mexiko, Chris Atkinson debütiert im zweiten Hyundai i20 WRC neben Stammpilot Neuville, Tests auf Schotter in Spanien als Vorbereitung.

Nach Zeitenjagden über Asphalt, Eis und Schnee bei den WM-Rallyes in Monte Carlo und Schweden erwartet das Hyundai Shell World Rally Team die nächste Herausforderung: Die Rallye Mexiko - der dritte Lauf zur FIA-Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) - ist nicht nur der erste Einsatz des jungen Teams in Übersee, sondern auch die Wettkampfpremiere des Hyundai i20 WRC auf Schotterpisten.

Die beiden i20 WRC des Hyundai Shell WRT werden von Stammpilot Thierry Neuville und Beifahrer Nicolas Gilsoul (B/B, Startnummer 7) sowie dem Australier Chris Atkinson und seinem langjährigen Navigator Stéphane Prévot (AUS/B, Startnummer 8) über die Wertungsprüfungen rund um die Stadt León gesteuert. Für Atkinson/Prévot markiert die Rallye Mexiko den Einstand beim Team aus dem fränkischen Alzenau.  

Neben den rauen Schotterpisten stellen Höhenlagen von bis zu 2.700 Metern über dem Meeresspiegel sowie die damit verbundene dünne und sauerstoffarme Luft Fahrer und Fahrzeug auf eine weitere Bewährungsprobe. Unter diesen schwierigen Bedingungen ist es einmal mehr das oberste Ziel des Teams, beide Hyundai i20 WRC ins Ziel zu bringen. Gleichzeitig gilt es, auf den mexikanischen Schotterpisten weitere Erfahrungen mit dem Auto und dessen Abstimmung zu sammeln.  

Tests in Spanien
 

Die Vorbereitungen auf Schotter-Rallyes wie den anstehenden Lauf in Mexiko haben bereits im letzten Jahr mit Testfahrten im spanischen Almeria begonnen. Bevor es jetzt nach Mittelamerika geht, rückte das Hyundai Shell World Rally Team noch einmal in den Süden der Iberischen Halbinsel aus, um sich zu rüsten. Stammpilot Neuville testete den i20 WRC dabei erstmals auf Schotter.  

Teamchef Michel Nandan sagt: «Mexiko ist eine neue Herausforderung für uns - dort bestreitet der Hyundai i20 WRC seine erste Rallye auf Schotter und das Team muss erstmals nach Übersee, was eine große logistische Aufgabe darstellt. Neu für uns ist auch das Fahren in Höhenluft. Wir haben uns zwar mit Tests in Südspanien auf den WM-Lauf in Mexiko vorbereitet, aber das ist letztlich doch nur eine Simulation für diese einzigartige Rallye. Entsprechend gespannt sind wir, wo wir wirklich stehen werden. Außerdem ist Mexiko die erste Sommer-Rallye mit hohen Temperaturen und Staubentwicklung, auch diesbezüglich wird es interessant sein zu sehen, wie sich unser Auto bewähren wird. Gleiches gilt natürlich auch für unsere Fahrer Thierry und Chris. Wie die beiden vorangegangenen Läufe sehen wir die Rallye Mexiko als einen weiteren Schritt im Entwicklungsprogramm des Hyundai i20 WRC an und entsprechend ist auch unsere Zielsetzung die gleiche: mit beiden Autos bis zur Zielankunft am Sonntag durchzufahren.»  

Neuville: «Eine fantastische Veranstaltung»

Im Vorjahr eroberte Thierry Neuville bei seinem zweiten Einsatz bei der Rallye Mexiko seinen ersten WRC-Podiumserfolg. Entsprechend zählt die Rallye zu den Lieblingsterminen des Belgiers im WM-Kalender. «Ich kann es kaum erwarten, wieder in Mexiko an den Start zu gehen. Das ist eine wirklich fantastische Veranstaltung, zu der ich immer wieder gern reise. Dass ich dort den ersten WRC-Podiumserfolg meiner Karriere erzielt habe, unterstreicht die Sonderstellung der Rallye für mich. Die größte Herausforderung bei der Rallye Mexiko ist die Höhenlage. Die dünne Luft kostet die Motoren viel Leistung, daher ist es wichtig, möglichst viel Tempo in die Kurven mitzunehmen. Für den Fahrer kommen die hohen Temperaturen als zusätzliche Belastung hinzu. Bei dem kürzlich absolvierten Test bin ich erstmals mit dem Hyundai i20 WRC auf Schotter gefahren. Das Auto hat sich gut angefühlt, wir konnten viele Kilometer absolvieren und an der Abstimmung für die Rallye Mexiko arbeiten. Dort kommt es einmal mehr darauf an, die Veranstaltung ohne größere Zwischenfälle zu überstehen und für das Team so viele brauchbare Informationen wie möglich zu sammeln, die bei der Weiterentwicklung des Autos helfen», so Neuville.

Einstand von Atkinson

Im Vorjahr war Chris Atkinson als Testfahrer für Hyundai Motorsport im Einsatz, jetzt bestreitet er seinen ersten Wettkampfeinsatz in den Farben des Hyundai Shell WRT. «Ich freue mich sehr auf meinen Einstand bei der Rallye Mexiko. Ich habe bereits einige gute Resultate dort erzielt, allen voran mein zweiter Platz im Jahr 2008. Ich habe die Rallye und die Fans in guter Erinnerung. Mexiko ist durch seine Höhenlage und das unterschiedliche Terrain eine sehr spezielle Rallye und daher eine große Herausforderung für die Fahrer und ihre Fahrzeuge. Eine gute Fitness ist dort unerlässlich. Ich habe extra in der australischen Mittagshitze trainiert und noch ein paar Übungen in der Sauna absolviert, um bestmöglich vorbereitet zu sein. Ich denke, wenn wir ohne größere Probleme ins Ziel kommen, ist ein gutes Ergebnis durchaus erreichbar. Auf jeden Fall ist es spannend zu sehen, wie sich der Hyundai i20 WRC bei seiner ersten Schotter-Rallye schlagen wird», kommentiert Atkinson.

Die Rallye Mexiko steht seit 2004 im WM-Kalender und zählt zu den beliebtesten - sowohl bei Fahrern als auch bei Fans. In diesem Jahr markiert sie den Auftakt zu einer Reihe von insgesamt sechs Schotter-Rallyes am Stück. Die Liste der Prüfungen, die rund um die Stadt León ausgetragen werden, zählt zu den eindrucksvollsten im WM-Kalender. Dort tauchen gleich vier «Monster»-Prüfungen mit 43, 44, 54 und 56 Kilometern Länge auf. Gleichzeitig zählt Mexiko zu den kompaktesten Rallyes: Nur knapp 600 Kilometern an Verbindungsetappen stehen immerhin 400 Prüfungskilometer gegenüber. Das entspricht einer Quote von 39 Prozent.

Die Rallye beginnt am Donnerstag, den 6. März, mit dem traditionellen Showstart in Guanajuato und der anschließenden Zuschauerprüfung durch Stadttunnel und über Kopfsteinpflaster. Der Service-Park und das Rallyehauptquartier sind in León angesiedelt. In der umgebenden Sierra de Lobos werden dann verteilt auf das Wochenende wie in den Vorjahren die Wertungsprüfungen ausgefahren.

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