Valentino Rossi sucht das Glück

Die Erinnerungen für Citroën bleiben

Von Toni Hoffmann
Citroën spielt in dieser Saison in der Rallye-Weltmeisterschaft nicht mehr, wie in den vergangenen Jahren, die erste Geige. Für das Zwei-Zacken-Team bleiben die großen Erinnerungen, auch in Italien.

Italien und Citroën, das waren noch Zeiten. Beim italienischen Nachbarn hat Sébastien Loeb mit Citroën schon einige Kapitel seiner einzigartigen Erfolgsstory geschrieben. Diese Kapitel sind aber nur noch Geschichte. Daher eine kleine Rückblende an glorreiche Tage. 2003, noch auf den engen Asphaltpisten der ligurischen Seealpen im Hinterland von San Remo, sicherte Loeb dem Zwei-Zacken-Team den ersten WM-Titel bei den Marken. Nach dem Umzug von der Riviera auf die Mittelmeerinsel Sardinien konnte Citroën fünf der neun WM-Gastspiele auf Sardinien gewinnen. Neben den vier Siegen von Loeb fuhr Mikko Hirvonen nach dem frühen Pech seines Teamkollegen dort 2012 seinen einzigen Triumph für Citroën ein. Es war zugleich auch der bislang letzte Sieg des vierfachen Vize-Champions.

Fokus auf Einzelergebnisse

Inzwischen hat Citroën seine Prioritäten etwas anders definiert. Die Tourenwagen-Weltmeisterschaft, auch mit Loeb, steht in diesem Jahr ein wenig über der Rallye-WM. Die Jagd nach den in den früheren Jahren so obligatorischen WM-Titeln hat Citroën in den Hintergrund gerückt. In dieser Saison zählen für das Team und gerade für die beiden Piloten Mads Østberg und Kris Meeke die Einzelergebnisse. Die bisherige Jahresbilanz der beiden Neulinge im französischen Team verblassen unter der Übermacht von Volkswagen. Østberg teilt sich punktegleich mit 48 Zählern den dritten WM-Rang mit Andreas Mikkelsen. Mit den vier bisherigen Podiumsplatzierzungen hält der achtfache Marken-Champion immerhin den zweiten Rang in der Herstellerwertung.  

«Wir wollen natürlich immer das volle Potenzial des Fahrzeugs und der Fahrer ausspielen», führt der stellvertretende Teamchef Marek Mawarecki an. «Das sind auch unsere Vorgaben auf Sardinien. Das Team hat weiter hart an der Entwicklung des Citroën DS3 WRC gearbeitet, um diesen den Erwartungen unserer Fahrer anzupassen. Mads bringt schon ein gewisse Erfahrung für Sardinien mit. Kris hingegen muss sein Wissen aus ähnlichen Rallyes in dieser Saison schöpfen. Es gibt einige Stärken, aus denen wir einen Vorteil herausholen können. Wir haben inzwischen das Set-up der beiden Citroën DS3 WRC verbessert. Beide Fahrer scheinen nun glücklich mit dem Handling und der Balance des Citroën DS3 WRC zu sein.»  

Östberg peilt Podium an

Mads Østberg hat wegen seiner Erfahrung auf Sardinien sein Ziel bei der sechsten Runde zur Rallye-Weltmeisterschaft auf der Mittelmeerinsel etwas höher gesteckt, schließlich ist er seit 2007 jedes Jahr dort angetreten. «Die Rallye gefällt mir. Ich habe gute Erinnerungen an sie», führt Østberg an. «Die Rallye ist sehr technisch. Das Gripniveau wechselt oft. Daher müssen wir auch einen guten Aufschrieb erstellen. Und man muss in der Lage sein, sich während der Rallye den aktuellen Bedingungen anpassen zu können.»  

Nach den Tests auf Sardinien konnte Østberg einiges für das Set-up tun. «Wir haben Lösungen gefunden, die uns erlauben, konkurrenzfähiger bei den dortigen Bedingungen zu sein. Ich denke, wir können alles schnell angehen. Ich werde vom Start weg härter pushen und versuchen, ganz vorne mitzufahren. Mein Ziel es, natürlich wie immer, das Podium. Ich hoffe, zwischen den Leader.»  

Sein Teamkollege Kris Meeke zehrt bei seiner Sardinien-Erfahrung von seinen Kenntnissen aus der Junior-WM im Citroën C2 Super 2000 und aus der Intercontinental Rally Challenge im Peugeot 207 S2000. «Die Rallye ist typisch für Veranstaltungen im Mittelmeerraum», merkt Meeke an. «Die Strecken sind eng, schnell, teils schmierig und schmutzig. Wir müssen abwarten, was wir auf den neuen Strecken erreichen können. In vielen Bereichen ist sie eine neue Rallye für uns. Wir hoffen auf einen guten Aufschrieb. Am ersten Tag in Argentinien (Anmerkung: Platz drei) hatten wir ein gutes Tempo drauf. Ich hoffe, das gelingt uns auch hier. Wir müssen hier viel Vertrauen gewinnen, auf das wir in der zweiten Saisonhälfte, in der ich die Rallyes besser kenne, auch bauen können.»  

Den dritten Citroën DS3 WRC steuert wieder Khalid Al Qassimi, dessen diesjährige Priorität aber auf der Meisterschaft des Mittleren Ostens liegt. Für Al Qassimi ist es nach Schweden und Portugal der dritte WM-Start 2014.  

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