Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Frühe Volkswagen Führung in Finnland

Von Toni Hoffmann
Jari-Matti Latvala

Jari-Matti Latvala

Alle vier möglichen Bestzeiten gehen an Volkswagen und den Polo R WRC, Regen sorgt für besseren Grip auf schnellen Schotterprüfungen, Weltmeister Ogier 4,5 Sekunden hinter Volkswagen Teamkollege Latvala.

Gewitter-Sturm und Super-Start – Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) haben bei ihrer Heim-Rallye bereits früh das Kommando übernommen. Im Volkswagen Polo R WRC nutzten sie die perfekten Streckenbedingungen, die den früh startenden Teilnehmern einen kleinen Vorteil verschaffte und sicherten sich zum Auftakt des achten Saisonlaufs der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) drei von vier WP-Bestzeiten. Ihre Teamkollegen Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), die als WM-Führende die Route vor Latvala/Anttila eröffneten, liegen nach den ersten 59,51 der 260,94 WP-Kilometer auf Rang zwei. Ihr Rückstand: 4,5 Sekunden. Andreas Mikkelsen/Ola Fløene (N/N), als WM-Dritte auch als drittes World Rally Car auf die Sonderprüfungen gegangen, beendeten den Rallye-Donnerstag auf Gesamtrang sechs, 27,2 Sekunden hinter der Spitze.   Die Auftakt-WPs machten dem Ruf der Rallye Finnland nach ergiebigen Regenschauern und Gewitterstürmen, die auf die Hitze der vergangenen Tage folgten, als „Formel 1 im Wald“ alle Ehre. Die Durchschnittsgeschwindigkeit der zweimal absolvierten «Lankamaa» sowie «Jouhtikylä» lagen in Sachen Durchschnittstempo oberhalb der 120-Kilometer-pro-Stunde-Marke. Den Abschluss bildete die WP «Harju» in unmittelbarer Nähe zum Servicepark von Jyväskylä.

Stimmen, 1. Tag Rallye Finnland

Sébastien Ogier, Volkswagen Polo R WRC #1
«Es ist ein tolles Gefühl, wieder in Finnland zu sein. Die Fans, die Atmosphäre und die Prüfungen sind etwas Besonderes. Die Zuschauer lieben diesen Sport und das spürt man auch als Fahrer. Für Julien und mich lief der Auftakt genau nach Plan. Auf der ersten Prüfung waren nach dem Gewitterschauer noch einige Stellen, wo Wasser stand. Wir haben deshalb nicht zu viel riskiert. Insgesamt war der Regen aber eher gut für uns, weil dadurch der Grip auf den vorher extrem staubigen und rutschigen Schotterpisten deutlich besser war als erwartet.»

Jari-Matti Latvala, Volkswagen Polo R WRC #2
«Was für ein großartiger Start. Der Regen unmittelbar vor der ersten Wertungsprüfung hat sehr geholfen. Der Grip war wesentlich höher als erwartet und ich hätte hier und da sogar noch etwas schneller fahren können. Aber bei diesen Bedingungen weiß man nie, ob hinter der nächsten Kurve nicht vielleicht eine tiefe Pfütze wartet. Ich habe das Fahren heute aber dennoch sehr genossen, denn bei diesen Bedingungen habe ich mich in meinem Polo pudelwohl gefühlt. Das Wetter ist zwar nicht gerade optimal für die Zuschauer – aber für uns Rallye-Fahrer ist es super.»

Andreas Mikkelsen, Volkswagen Polo R WRC #9
«Der erste Tag der Rallye Finnland war okay für Ola und mich. Es war gut, heute als Dritte auf die Strecke gehen zu können. Denn der Grip war durch den Regen deutlich besser als erwartet. Ich war darauf vorbereitet, dass die Rallye Finnland schwieriger sein würde als die Rallye Polen. Das war erst der Auftakttag der Rallye und es liegen noch mehr als 260 Prüfungskilometer vor uns. Da kann sich an den Platzierungen noch so gut wie alles ändern. Daher gehe ich den Freitag absolut optimistisch an.»

Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor
«Bei der Rallye Finnland muss man von Beginn an hochkonzentriert sein und von der Startlinie weg angreifen. Anderenfalls hat man keine Chance auf den Sieg. Unseren Fahrern Jari-Matti Latvala und Sébastien Ogier ist heute ein extrem guter Start gelungen. Sie haben dabei auch davon profitiert, dass sich der eigentliche Nachteil, die Strecke als Führende in der WM eröffnen zu müssen, dank Regenschauern unmittelbar vor dem Beginn der WPs in einen kleinen Vorteil verwandelt hat. Sie haben die Gunst der Stunde clever genutzt. Auch Andreas Mikkelsen hat von Beginn an ein gutes Tempo angeschlagen und ist in der Spitzengruppe dabei. Vier WPs liegen hinter, 21 weitere vor uns. Wir müssen auch morgen unsere Hausaufgaben perfekt machen, wenn wir hier erfolgreich sein wollen.»

Und da waren dann noch ...

... Jari-Matti und Mikko. Vor der Rallye Finnland gaben Jari-Matti Latvala von Volkswagen und Mikko Hirvonen von M-Sport-Ford ein Wettbewerbs-Gastspiel in Tretautos. Im Servicepark von Jyväskylä suchten sie auf einem Rundkurs den direkten Vergleich – im Rennen gegen die Zeit. Natürlich nicht, ohne sich jeweils gegenseitig ordentlich Hindernisse in den Weg zu legen. Spaß am Mittwoch, gebotener Ernst am Rallye-Donnerstag: Jari-Matti Latvala entschied das finnisch-finnische und nun rein sportliche Duell in den World Rally Cars auf allen vier Wertungsprüfungen für sich.  

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