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Jost Capito zum Volkswagen-Drama beim Heimspiel

Von Toni Hoffmann
VW-Sportchef Jost Capito (li) und Jari-Matti Latvala

VW-Sportchef Jost Capito (li) und Jari-Matti Latvala

Volkswagen hat zum zweiten Mal den Heimsieg in der Rallye-Weltmeisterschaft verpasst. Der neunte WM-Lauf war für den Weltmeister aus Wolfsburg vorzeitig beendet.

Das Ganze erinnert etwas an das Märchen mit den zwei Königskindern, die einander nicht finden. Auch Volkswagen und die Rallye Deutschland finden nicht zueinander. Wenigstens Andreas Mikkelsen kann mit dem dritten Rang noch etwas Balsam auf die wunde Volkswagen-Seele schütten.

Auf der ersten Prüfung am Sonntagmorgen riss in den Moselweinbergen bei Trier eine in der Rallye-WM bislang einmalige Serie von zwölf aufeinander folgenden Siegen des Wolfsburger Teams. «Jede Serie reißt einmal, dann fängt eben eine neue wieder an», spendete sich der Volkswagen Motorsport Direktor Jost Capito ob dieser bedauerlichen Tatsache selbst Trost. «Wir sind nicht in der Weltmeisterschaft, um dort eine Serie mit den meisten Siegen hintereinander zu holen. Wir sind da, um um die Weltmeisterschaft zu kämpfen. Und wenn sicher stellen können, dass hier auch noch ein Vertreter Weltmeister werden kann, dann ist das sicher ein Erfolg», ergänzte Capito. Bei diesem Aspekt muss VW allerdings mindestens 112 Punkte Vorsprung auf den nächsten Rivalen haben, welcher in dem Fall der Citroën-Pilot Mads Østberg wäre, der nicht über seinen sechsten Platz hinauskommen dürfte. «Und wenn dann in der Hersteller-Wertung vier Rallyes vor Schluss nur noch drei oder vier Punkte zum erneuten Titel fehlen, ist das auch ein toller Erfolg», führte Capito weiter aus.  

Der führende Finne Jari-Matti Latvala war im VW Polo R WRC mit einem soliden Vorsprung von fast einer Minute auf den Citroën-Piloten Kris Meeke gestartet und auf Kurs zu seinem ersten Asphaltsieg. Wenige Minuten allerdings platzte sein Traum, als er auf einer feuchten Stelle von der Piste ins Aus rutschte. Auch Meeke rutschte wenig später von der Strecke. Bereits am Samstagmorgen hatte Volkswagen den Weltmeister Sébastien Ogier wegen eines ähnlichen Unfalls verloren.  

«Latvala hätte den Sieg sicher nach Hause fahren können. Sein Ausfall war Pech. Nach Aussagen von Mikkelsen war es dort so glatt, dass man froh sein konnte, dort um die Kurve zu kommen. Jari-Matti hat es eben erwischt», so Capito. «Wir können genauso verlieren wie wir gewinnen können. Ein gutes Team muss auch einmal verlieren können. Dann müssen wir auch in dieser Situation Größe zeigen. Dann ist das bei einer solchen Konkurrenz keine Schande.»  

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