Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Deutschland ist Citroën-Land

Von Toni Hoffmann
Das ist einmalig in der Rallye-Weltmeisterschaft: Keine Marke hat eine Rallye so dominiert wie Citroën die Rallye Deutschland, 13 Mal in Folge hat das Zwei-Zacken-Team in Südwestdeutschland von 2002 bis 2013 gewonnen.

Beim dramatischen, fast schon tragischen Finale der Rallye Deutschland 2014 hätte Kris Meeke die einzigartige Erfolgsstory für Citroën bei der Rallye Deutschland ohne Unterbrechung fortschreiben können. Meeke übernahm auf der 15. von 18 Prüfungen in seinem Citroën DS3 WRC zu Beginn der dritten Etappe erstmals die Führung, doch eine Unachtsamkeit des Nordiren mit einem Ausflug in die südwestdeutsche Botanik mit einem unrühmlichen Ende stoppte eine bislang einmalige Serie. Erstmals saß der Deutschland-Sieger nicht in einem Citroën, sondern mit Thierry Neuville in einem Hyundai.  

In Deutschland beginnt die drei Rallyes umfassende Asphalt-«Meisterschaft» in der Königsklasse - Deutschland, Frankreich (Korsika) und Spanien. Und auf diesem Belag ist das Zwei-Zacken-Team bislang immer sehr stark gewesen, auch wenn Kris Meeke in Argentinien seinen ersten Triumph und den ersten Saisonsieg für Citroën auf Schotter erzielte. Für diesen Untergrund in Deutschland werden das Fahrwerk, die Stossdämpfer und die Bremsen nach den Schotterrallyes neu und anders eingestellt. Und dennoch müssen diese bei den sehr unterschiedlichen Bedingungen der Rallye Deutschland mit ihren besonderen Belägen auf den drei Etappen jeweils den speziellen Verhältnissen angepasst werden. Die bislang durchgeführten Modifikationen im Motorenbereich, an der Hinterachse und gerade in der Aerodynamik sollen die Hoffnung auf die Fortsetzung der französischen Erfolgsstory in Deutschland nähren. Die letzten Tests und die Michelin-Reifen bieten für eine solche Hoffnung eine gute Basis.  

Östberg 2015 immer gepunktet

Mads Östberg erreichte im Vorjahr im besten DS3 den sechsten Platz. In diesem Jahr soll es eine Steigerung geben. Diese begründet sich in den diesjährigen Leistungen von Östberg. Bei allen acht Läufen konnte er als einziger Pilot bislang punkten. Dreimal stand er auf dem Podium und liegt der Tabelle auf dem dritten Rang.   «Der DS3 ist ein ausgesprochen gutes Fahrzeug auf Asphalt. Ich kann es kaum erwarten, ihn in diesem Jahr erstmals auf Asphalt zu pilotieren», merkt Östberg an. «Nach den guten Tests bin ich ziemlich zuversichtlich. Auch die technischen Verbesserungen werden uns helfen. Ich kenne die Rallye sehr gut. Ich war hier schon fünf Mal am Start. Es ist eine großartige Rallye, die aber auch viel Konzentration erfordert. Auf den Straßen durch die Weinberge, in den Wäldern und auf dem Militärgelände muss man einen sehr sauberen Stil fahren. Ein Platz unter den besten Fünf wäre ein gutes Ergebnis. Wir brauchen Punkte für die Meisterschaft.»  

Kris Meeke, 2014 kurzeitiger Leader, kennt inzwischen die Besonderheiten dieser Rallye, auch auf der negativen Seite. «Die Rallye Deutschland ist eine Veranstaltung, die ich besonders mag», sagt der Argentinien-Sieger. «Im letzten Jahr hatte ich gleich eine gute Pace, obwohl es meine Asphalt-Rallye im Citroën war. Das Auto fährt sich auf diesem Untergrund sehr gut. Ich hoffe, dass die Erfahrungen aus den letzten Rallyes mir hier helfen werden, wieder vorne mitkämpfen zu können. Ich mag es trocken und heiß, aber dort es schwer, das Wetter vorhersagen zu können. Wenn es regnet wird es dann mit dem vielen Matsch auf der Piste schwierig. Ein Podiumsplatz wäre toll, aber es kann viel passieren.»  

WRC-Debüt für Lefebvre

Nach dem Gewinn der Junior-WM und der WRC3 startet der junge Franzose Stéphane Lefebvre in Deutschland erstmals mit dem DS3 WRC in der Königsklasse der Allradler. «Das nicht das erste Mal, dass Citroën einem Fahrer das Debüt in einem WRC ermöglicht. Ich weiß, dass das Team mich bei meinem Lernprozess voll unterstützt und mich motiviert», meint Lefebvre. «Für mich ist das ein weiterer Schritt vorwärts. Ich möchte keinen großen Druck auf mich laden, dennoch möchte ich mich so gut es geht mit den anderen Fahrern messen. Ich möchte gut in diese Rallye starten und viele Kilometer zurücklegen. Ich will zeigen, was ich kann.»  

Citroën-Sportchef Yves Matton: «Die Rallye Deutschland bringt eine radikale Änderung bei den Fahrwerkeinstellungen und beim Untergrund. Diese Rallye ist für Citroën eine ganz besondere Rallye mit vielen Erfolgen in den letzten Jahren. Die erste Asphalt-Rallye in diesem Jahr gibt uns die Möglichkeit zu zeigen, wie stark der DS3 auf diesem Belag ist. Kris und Mads können ihre Strategie frei wählen. Kris hat schon im letzten Jahr das Potenzial des DS3 gezeigt. Und Mads kann seine Performance auf Asphalt verbessern. Stéphane Lefebvre erwartet bei seinem WRC-Debüt eine neue Herausforderung.»  

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