Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Lukas Trautmann setzt seine Siegesserie fort

Von Andreas Gemeinhardt
Max Fritzsch, Lukas Trautmann und Manou Antweiler (v.l.)

Max Fritzsch, Lukas Trautmann und Manou Antweiler (v.l.)

Der neue Yamaha R6-Dunlop-Cup-Champion Lukas Trautmann feierte in Oschersleben seinen siebten Sieg in Folge. Max Fritzsch holte sich den zweiten Platz vor Manou Antweiler.

Nachdem Lukas Trautmann (Team Freudenberg-HF-Romero) den Titel im Yamaha R6-Dunlop-Cup bereits vor zwei Wochen in Assen vorzeitig unter Dach und Fach gebracht hatte, kam der 18-jährige Salzburger seinem nächsten Ziel, als erster Cup-Pilot alle Rennen zu gewinnen, einen großen Schritt näher. Trautmann feierte in Oschersleben seinen siebten Saisonsieg vor seinem Teamkollegen Max Fritzsch (Freudenberg ADAC Sachsen-LZ-Mierisch) und Manou Antweiler (AC MoTeC/Team Bergau).

«Wir haben vor dem Rennen eine neue Kupplung eingebaut, deshalb hatte ich beim Start einige Mühe, das Vorderrad am Boden zu halten», verriet der Österreicher. «Ich konnte aber noch in der ersten Runde die Führung übernehmen. Als zur Rennmitte kurzzeitig Regentropfen fielen, konnte ich die Situation durchs das Abreißvisier nicht gut einschätzen. Max hat die Chance genutzt und ging vorbei, ich konnte aber wenig später kontern. Ich rechnete damit, dass die Entscheidung in der letzten Runde fallen könnte, bin dann aber beim Überrunden vor der Schikane gerade noch vorbeigekommen, Max nicht. Ich habe dann sofort noch einmal Druck gemacht und konnte mich absetzen. Jetzt hoffe ich, nächstes Jahr in Spanien fahren zu können, der nächste Schritt zu meinem großen Ziel Moto2-WM.»

Der erste Ärger von Max Fritzsch war verständlich: «Als es regnete, sah ich meine Chance. Ich konnte aufschließen und sogar kurz in Führung gehen. Ich blieb an Luky dran und hoffte auf eine Gelegenheit zum Angriff in der letzten Runde. Die Aktion vor der Schikane machte den Plan allerdings zunichte. Klar, die Überrundeten können sich nicht in Luft auflösen, aber es gab auch zu wenig blaue Flaggen. Abhaken, immerhin bin ich jetzt Zweiter in der Meisterschaft, das war das Ziel für heute. Jetzt möchte ich noch ein gutes Rennen beim Finale in Hockenheim abliefern und darauf freue ich mich schon.»

Ob Manou Antweiler dort fahren kann, ist noch nicht hundertprozentig sicher, denn in der Rennkasse des Norddeutschen herrscht Ebbe: «Der dritte Platz hilft hoffentlich, noch einen Sponsor zu finden. Heute hatte ich einen guten Start, war von Anfang an Dritter und habe zunächst versucht, Anschluss zu halten, doch das war diesmal leider nicht möglich. Bis zur Rennmitte klebte Andi am Hinterrad, dann konnte mich ein wenig absetzen und mein Rennen kontrolliert ins Ziel bringen.»

Andreas Klambauer verpasste somit zwar sein erstes Podium in diesem Jahr, der vierte Rang war aber sein bestes Saisonresultat: «Eigentlich konnte ich Manous Tempo gut mitgehen, aber der kurze Regen war für mein Psyche nicht unbedingt gut. Genau in so einer Situation bin ich im Vorjahr hier schwer gestürzt und die Saison war für mich beendet. Aber der vierte Platz ist auch okay.»

Dominik Engelen haderte schon im Training einmal mehr mit dem Fahrwerk. «Ich fahre rund zwei Sekunden langsamer als im Vorjahr, wir finden einfach kein gutes Setup», erklärte der Titelverteidiger. Der elfte Startplatz war entsprechend enttäuschend. «Beim Start konnte ich ein paar Plätze gutmachen, lag dann lange Zeit auf dem achten Rang. Gegen Rennende merkte ich, dass ich näher an die Gruppe vor mir rankomme und habe gepusht. In der letzten Runde habe ich Gian aus dem Windschatten ausgebremst und vor der Hasseröder Kurve auch noch Roman. Auf den zweiten Tabellenplatz fehlen nur zwei Punkte. Das heißt, in Hockenheim geht es um die Vizemeisterschaft.»

Gian Mertens kämpfte das gesamte Rennen mit Roman Fischer und Maurice Ullrich, der in der elften Runde ins Kies rauschte und deshalb zurückfiel, um den fünften Platz fünf: «Eigentlich ein tolles Rennen, aber beim Regen sind wir wohl etwas zu vorsichtig geworden, so konnte Dominik noch aufschließen», sagte der Belgier. «In der letzten Runde war ich zwischenzeitlich Siebter, dann kamen sich Dominik und Roman noch in die Quere, dadurch konnte ich wieder einen Platz gutmachen. Da Oschersleben nicht zu meinen Lieblingsstrecken zählt, geht das in Ordnung.»

Wer wie Roman Fischer als Meisterschafts-Zweiter anreist, kann mit Rang 7 verständlicherweise nicht zufrieden sein: «Für das Podium war ich diesmal nicht schnell genug, aber um den vierten Rang hätte ich eigentlich mitkämpfen können. In der ersten Runde hatte ich fast einen Highsider, dabei ist Gian durchgeschlüpft. Ich war beim Regen auch viel zu vorsichtig, so wurde es zum Schluss noch einmal unnötig eng. In der letzten Runde habe ich Dominik attackiert, dabei kam es zu einer kleinen Berührung, mir ging der Platz aus und ich musste nachgeben. Die beiden Freudenberg-Piloten sind wirklich stark, aber wenn ich sie irgendwo schlagen kann, dann in Hockenheim», gibt sich der Schweizer kämpferisch.

Thomas Müller freute sich als Achter über sein bestes Saison-Resultat: «Heute konnte ich gut mit Dominik mithalten, ich habe ihn sogar zwei Mal ausgebremst. In der Schlussphase gab's beim Überrunden keine blauen Flaggen, dadurch habe ich ein paar Meter verloren und es reichte leider nicht mehr für einen Angriff.» Cup-Rookie Dominik Rubin setzte seinen Aufwärtstrend fort, verbuchte als Neunter zum dritten Mal in Folge Punkte und sein bislang bestes Ergebnis: «Mein Ziel war ein Top-10-Platz, das habe ich jetzt geschafft. Ich konnte mich im Vergleich zum Juni um zwei Sekunden steigern, hatte allerdings in der letzten Runde auch Glück, als ich einen Highsider gerade noch abfangen konnte.»

«Glück im Unglück», lautete das Fazit von Rafael Neuner. «Nach dem sechsten Platz im Qualifying hatten wir uns fürs Rennen natürlich etwas mehr erhofft, aber ich merkte schon in der Einführungsrunde, dass ich Probleme mit der Kupplung habe. So muss ich am Ende froh über die sechs Punkte sein», erklärte der Österreicher. Elfter wurde Routinier Daniel Bergau vor Maurice Ullrich, Adrian Pasek (POL), Cup-Youngster Arnaud Friedrich und Daniel Rubin.

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