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Fabian Vettel im GT3: «Sebastian freut sich für mich»

Von Felix Schmucker
Fabian Vettel (re.) und Vater Norbert

Fabian Vettel (re.) und Vater Norbert

Der jüngere Bruder von Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel debütiert im ADAC GT Masters. Der 20-Jährige startet im Mercedes-AMG GT3 vom Team HTP. Beim Test in Oschersleben beeindruckte der mit starken Rundenzeiten.

Wenn das ADAC GT Masters vom 26.-28. April in der Motorsport Arena Oschersleben in die neue Saison startet, steht ein Serienneuling im Mittelpunkt des Interesses: Fabian Vettel, jüngerer Bruder des viermaligen Formel-1-Weltmeisters Sebastian Vettel, steuert einen Mercedes-AMG GT3 des Teams HTP. Beim offiziellen Vorsaisontest in der Motorsport Arena Oschersleben am Montag und Dienstag gelang Vettel ein vielversprechender Einstand in der Serie: Zusammen mit Teamkollege Philip Ellis beendete er den Test als Gesamtfünfter und bestplatzierter Mercedes-AMG-Pilot. Im Interview erklärt der Hesse, was für ihn den Reiz des ADAC GT Masters ausmacht und welche Ziele er sich für seine Debütsaison gesetzt hat.

Fabian Vettel, beim offiziellen ADAC GT Masters-Test zu Wochenbeginn haben Sie bereits mit schnellen Rundenzeiten für Aufsehen gesorgt. Wie schätzen Sie Ihre Leistung ein?

Vettel: «Es ist bei Testfahrten immer schwer zu sagen, wo man gerade steht. Man weiß nicht, wie viel die anderen Teams schon zeigen. Erst beim ersten Qualifying weiß man wirklich, wie der Hase läuft. Wir müssen jetzt erst mal alles ein bisschen sortieren. Es gibt für mich viel zu lernen und das ist das Hauptziel.»

Warum haben Sie sich entschieden, 2019 im ADAC GT Masters zu starten?

«Es war für uns ein logischer Schritt. Mein Ziel ist der GT3-Sport. Wer sich dort beweisen möchte, kommt am ADAC GT Masters nicht vorbei. In diesem ausgeglichenen, hochklassigen Teilnehmerfeld kann man sehen, wo man als Rennfahrer steht. Also haben wir uns gesagt: Probieren wir's!»

Was macht für Sie den Reiz an der Serie aus?

«Die enorme Leistungsdichte, die prominenten Namen in den Reihen von Fahrern und Teams, die große Markenvielfalt, die faszinierenden Rennautos, die spannenden Rennen, das attraktive Gesamtpaket für die Zuschauer. Nachdem ich bislang nur in Markenpokalen unterwegs war, freue ich mich riesig auf diese Vielfalt.»

Wie intensiv haben Sie das ADAC GT Masters in den vergangenen Jahren verfolgt?

«Sehr intensiv. Wann immer ich konnte, habe ich mir die Rennen am Fernseher oder im Stream angesehen.»

Was wird für Sie während Ihrer Debütsaison die größte Herausforderung und das wichtigste Lernziel?

«Es wird meine erste komplette GT3-Saison auf derart hohem Niveau. Da kann das große Ziel nur lauten: so schnell wie möglich so viel wie möglich lernen. Bei dieser irren Leistungsdichte muss man sein Potenzial voll ausschöpfen, sonst geht man unter. Philip und ich werden sicherlich von unseren erfahrenen Teamkollegen Maximilian Götz und Indy Dontje profitieren können. Es ist ja alles neu für mich. Aber ich werde mich zu 100 Prozent reinhängen und absolut alles geben.»

Wie gut kennen Sie bereits das Team HTP, den Mercedes AMG GT3 und ihren neuen Teamkollege Philip Ellis?

«HTP Motorsport ist ja allgemein bekannt und die gelb-grüne 'Mamba' ohnehin ziemlich auffällig. Den Mercedes-AMG GT3 habe ich bei Testfahrten und beim VLN-Auftakt kennengelernt und bin gut damit klargekommen. Das Auto liegt mir, und im Team fühle ich mich pudelwohl. Philip kenne ich aus der Saison 2017 im Audi Sport TT Cup. Er ist ein guter Typ, wir kommen prima miteinander aus. Und dass er schnell ist, hat er spätestens mit seinem Laufsieg beim Auftakt des ADAC GT Masters 2018 in Oschersleben bewiesen.»

Spüren Sie Druck, da sie mit HTP für die letztjährigen Meister der Team-Wertung fahren?

«Eigentlich nicht. Ich muss auf mich schauen und zusehen, dass ich meinen Job gut erledige. Natürlich weiß ich, dass Team und Auto im Vorjahr um die Meisterschaft gefahren sind, aber das ist nur im Hinterkopf.»

Kennen Sie schon alle Strecken im Kalender?

«Alle bis auf Most und Sachsenring. Das beunruhigt mich aber nicht. Die Strecken, die ich nicht kenne, werde ich mir vorher besonders gründlich ansehen und viele Onboard-Aufnahmen studieren. Normalerweise kann ich mich recht schnell auf eine neue Rennstrecke einschießen, da sehe ich keine Probleme.»

Gibt es ein Rennen, auf das Sie sich besonders freuen?

«Hockenheim. Das ist mein Heimrennen, ich wohne ja nur eine gute halbe Stunde entfernt. Hier bin ich auf einem Parkplatz meine allerersten Meter überhaupt in einem Auto gefahren. Ich kenne die Strecke und auch die Mitarbeiter sehr gut.»

Was erwarten Sie sich von der Saison? Was sind Ihre Ziele?

«Möglichst viel lernen, mich im Saisonverlauf steigern und letztlich natürlich vorne mitfahren. Aber wo ich wirklich stehe, sehen wir erst nach einigen Rennen.»

Was sagte Ihr Bruder dazu, dass Sie im ADAC GT Masters starten - und dies ausgerechnet mit Mercedes-AMG?

«Nicht viel. Ich muss schauen, wo ich bleibe, er muss schauen, wo er bleibt. Das ADAC GT Masters und die Formel 1 sind nun mal zwei verschiedene Paar Schuhe. Sebastian freut sich für mich. Er hat mir geraten: Wenn du diese Chance bekommst, pack sie und gib alles! Am Ende des Tages zählt nur die Performance. Wenn die passt, spielt es keine Rolle, in welchem Auto ich sitze.»

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