Formel 1: FIA spricht Urteil

Corvette-Duo Jahn/Barth überrascht mit Sieg

Von Tom Vorderfelt
David Jahn und Sven Barth holen sich auf dem Nürburgring überraschend den Sieg vor Alon Day und Luca Ludwig im Mercedes.

Zwei Überraschungssieger durften beim ADAC GT Masters auf dem Nürburgring erstmals jubeln: David Jahn und Sven Barth (RWT Racing Team) gewannen auf einer Corvette unerwartet den elften Lauf des ADAC GT Masters. Alon Day und Luca Ludwig (BKK MOBIL OIL Zakspeed) fuhren auf der kurzen Sprintstrecke des Nürburgrings im Mercedes-Benz SLS AMG als Zweite erstmals in dieser Saison vor dem Porsche 911 von Robert Renauer und Norbert Siedler (TONINO Team Herberth) auf das Podium. «Wir haben mit unseren Podestplatz am Slovakia Ring schon gezeigt, dass wir vorn mitfahren können. Aber das es hier nun zum Sieg reicht, ist der Wahnsinn», jubelte Jahn. Auch RWT Racing-Teamchef Gerd Beisel rang nach dem ersten Sieg seiner Mannschaft im ADAC GT Masters um Worte: «Ich bin überwältigt. Wir haben aus eigener Kraft gewonnen und haben nicht einen Fehler gemacht.»

Jahn profitiert am Start von einem Fehler von Polesetter Day

Pole-Setter Alon Day konnte sich im Mercedes-Benz nur kurz über die Führung freuen. Der Israeli verbremste sich vor der ersten Kurve und mußte einen weiten Bogen fahren. Das nutzte Jahn um in seiner Corvette vor Renauer im Porsche in Führung zu gehen. „Ich war leider etwas zu optimistisch bei meinem Bremspunkt, konnte aber zum Glück dem Kiesbett noch ausweichen“, so Day. Während Jahn für eine Corvette-Führung sorgte, erhielten die Träume der erfolgreichen Titelverteidigung von seinem Markenkollegen Daniel Keilwitz (Callaway Competition) einen Dämpfer. Bei einem Startunfall in der Mercedes-Arena schied die von Keilwitz’ Teamkollegen Andreas Wirth gesteuerte Corvette mit der Startnummer 1 ebenso aus wie Nico Bastian (ROWE RACING) im Mercedes-Benz SLS AMG und Sebastian Asch (Farnbacher Racing) in einem Porsche 911. Aufgrund der Kollision ging das Safety-Car für zwei Runden auf die Strecke, nach dem Restart konnte Jahn die Corvette an der Spitze halten, bis zum Pflichtboxenstopp folgten Renauer und Day dicht im Windschatten des Führenden.

Nach dem Fahrerwechsel konnte sich Barth an der Spitze Luft verschaffen und baute seinen Vorsprung auf zwischenzeitlich 3,7 Sekunden aus. Hinter Barth drehte sich in der zweiten Rennhälfte die Reihenfolge der Verfolger. Ludwig übernahm durch einen besser getimten Boxenstop den zweiten Platz vor Norbert Siedler, bis zur letzten Runde änderte sich die Reihenfolge nicht mehr. Auf den letzten Metern mußte Barth allerdings noch einmal um seinen Sieg zittern. Barth: «In der letzten Schikane ist das Getriebe im dritten Gang stecken geblieben, ich habe es zum Glück noch bis ins Ziel geschafft.»

«In der ersten Rennhälfte hat der Porsche sehr viel Druck gemacht, aber ich konnte den Vorsprung verwalten», so Jahn über die Startphase. «Die Abstände waren extrem eng, aber es wurde nie gefährlich für mich. Wir sind überglücklich und müssen diesen Sieg erst einmal realisieren.»

Der ehemalige DTM-Pilot Maro Engel und Jan Seyffarth (ROWE RACING) durften sich einem Mercedes-Benz SLS AMG als Vierte über ihr bisher bestes Ergebnis der Saison freuen. Auf dem fünften Platz kam Jaap van Lagen gemeinsam mit Christian Engelhart (GW IT Racing Team Schütz Motorsport) ins Ziel. Der Niederländer eroberte damit die Tabellenführung zurück, nachdem die bisherigen Spitzenreiter Claudia Hürtgen und Dominik Baumann (PIXUM Team Schubert) im BMW Z4 Neunte wurde. Kelvin van der Linde und René Rast (Prosperia C. Abt Racing) schoben sich durch einen sechsten Rang im Audi R8 auf Tabellenrang zwei nach vorn.

Ein gutes Debüt im ADAC GT Masters erlebte der ehemalige DTM-Pilot Renger van der Zande. Gemeinsam mit Maximilian Götz (HTP Motorsport) belegte van der Zande im Mercedes-Benz SLS AMG den siebten Rang vor dem Audi R8 mit dem ehemaligen Formel-1-Piloten Markus Winkelhock und Christer Jöns (Prosperia C. Abt Racing). Mathias Lauda landete in einem weiteren Flügeltürer-Mercedes bei seinem zweiten Rennwochenende im ADAC GT Masters mit Luca Stolz (beide HTP Motorsport) auf Rang zehn.

Seiler siegt in der Gentlemen-Wertung

Toni Seiler machte den Corvette-Triumph auf dem Nürburgring perfekt. Der Schweizer sorgte mit Unterstützung von Jeroen Bleekemolen (Callaway Competition) für einen Klassensieg in der Gentlemen-Wertung. Remo Lips und ADAC Stiftung Sport-Förderpilot Lennart Marioneck (Callaway Competition) komplettierten als zweite einen Corvette-Doppelsieg vor dem Gentlemen-Tabellenführer Herbert Handlos (TONINO Team Herberth) im Porsche 911.

Thiim startet am Sonntag im Audi von der Pole

Im zweiten Lauf am Sonntag (ab 11:45 Uhr live bei kabel eins) teilen sich ein Audi und ein Porsche die erste Startreihe. Nicki Thiim (Prosperia C. Abt Racing), der am Samstag Rang 18 belegte, startet von der Pole neben dem Porsche von Siedler. Aus Reihe zwei gehen am Sonntag Götz im Mercedes und der Tabellenzweite Rast im Audi ins Rennen. 

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