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SPEEDWEEK-Testfahrer: «Die BMW in BSB ist ein Biest»

Von Ivo Schützbach
BMW bot SPEEDWEEK.com auf der GP-Strecke in Valencia die Möglichkeit, die S1000RR in sieben verschiedenen Konfigurationen zu fahren. Teil 2: Das Bike von Tommy Bridewell aus der Britischen Superbike-Meisterschaft.

Das gab es so erst einmal: BMW Motorrad Motorsport bot Journalisten und Testfahrern aus aller Welt letztes Jahr die Möglichkeit, alle Versionen der BMW S1000RR hintereinander zu fahren, von der Serienmaschine bis zum Motorrad aus der Superbike-Weltmeisterschaft. Weil der Test damals ein Riesenerfolg war, wiederholte ihn BMW in Valencia. Erneut standen sieben verschiedene Maschinen zur Verfügung, welche SPEEDWEEK-Testfahrer Michael Reich (40) unter die Lupe nahm.

Das Prozedere war immer gleich: Inlap, eine schnelle Runde, Outlap. Zum Eingewöhnen an das Motorrad blieb da keine Zeit. Anpassung des Bikes an den Fahrer: Fehlanzeige. Unser Testpilot musste so klarkommen, wie ihm das jeweilige Rennteam die Maschine servierte.

Nach den Motorrädern von Markus Reiterberger (IDM) und Lance Isaacs (Südafrikanische Meisterschaft) stieg Reich auf die BMW aus der Britischen Superbike-Meisterschaft. Dort ist eine Standard-ECU von Motec vorgeschrieben, Traktionskontrolle ist verboten.

«Das ist ein Biest», hielt unser Testfahrer nach drei Runden fest. «Ich weiß, dass viele Rennfahrer sagen, der Einfluss der Elektronik wäre heute zu groß und echte Männer würden wie in der BSB fahren. Wenn du aber nicht groß auf dem Ring fährst, bist du froh über jede Hilfe, die du hast. Du kannst eher an deine Grenzen gehen wenn du weißt, dass du Traktionskontrolle und ABS hast. Das gibt dir mehr Vertrauen, also kannst du später bremsen und früher Gas geben.»

Alleine die Tatsache, dass Reich wusste, dass er keine elektronischen Helferlein hatte, machte ihn drei Sekunden langsamer als er mit dem IDM-Motorrad von Markus Reiterberger war. «Reine Kopfsache», stimmte der Schwabe zu. «Ich bin kein Rennfahrer, mir hilft die Elektronik. Den Fahrern in der Superbike- und MotoGP-WM hilft sie ja auch, wenn auch auf einem völlig anderen Level. Auf der Rennstrecke ist ein BSB-Bike trotz seiner 220 PS für einen Rennfahrer beherrschbar, auf der öffentlichen Straße würde ich das aber niemals empfehlen. Selbst das Serienbike hat Traktionskontrolle – und ich brauche sie. Das Motorrad ist sonst zu giftig. Wenn 200 PS am Hinterrad reißen macht es flutsch, und du bist weg – viel zu gefährlich.»

Technische Daten British Superbike BMW S1000RR:

MOTOR / ELEKTRIK / KRAFTÜBERTRAGUNG
Bauart: Wasser-/ölgekühlter Vierzylinder-Viertakt-Reihenmotor, vier Titanventile pro Zylinder, zwei obenliegende Nockenwellen, Motor entspricht BSB-Reglement.
Hubraum: 999 ccm
Nennleistung: 220 PS bei 14.300/min
Bohrung x Hub: 80 x 49,7 mm
Verdichtungsverhältnis: 14,8 : 1

MASSE / GEWICHTE
Länge: 2056 mm
Breite: 532 mm
Radstand: 1440 mm
Nutzbares Tankvolumen: 23,9 l
Leergewicht: 169 kg

Race-Specials-Ausstattung:
Einheits-ECU von Motec, geschmiedete Felgen, Schaltautomat.

Renn-Fahrwerk:
K-Tech KTR-3 DDS Gabel, K-Tech DDS Pro RCU Federbein.

Renn-Bremse:
Zweischeibenbremsanlage von Brembo vorne, 320 mm, 4-Kolben-Bremssattel; Einscheibenbremsanlage von Brembo hinten, 220 mm, 2-Kolben-Bremssattel.

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