Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Endgültiges Aus für Timo Gottschalk

Von Toni Hoffmann
Yazeed Al-Rajhi und Timo Gottschalk

Yazeed Al-Rajhi und Timo Gottschalk

Yazeed Al-Rajhi und Timo Gottschalk müssen nach Traum vom Sieg auch den Plan von Schadensbegrenzung in zweiter Dakar-Woche aufgeben, Kleine Ursache, große Wirkung: Überschlag auf sechster Etappe in Führung liegend.

Blick richtet sich auf die verbleibenden Läufe der FIA Rally-Raid-Weltmeisterschaft (W2RC), Al-Rajhi/Gottschalk führen sie gegenwärtig mit an.

Rien ne va plus: Yazeed Al-Rajhi und Timo Gottschalk müssen die Rallye Dakar 2024 frühzeitig und endgültig beenden. Nachdem das saudi-arabisch-brandenburgische Duo die härteste Wüstenrallye der Welt 1.119 Kilometer lang angeführt hatten, beendete auf der sechsten Etappe bei Wettbewerbskilometer 1.808 ein Überschlag den Traum vom Sieg. Und nicht nur das: Weil der Toyota Hilux DKR, der vom Team Overdrive eingesetzt wird, vor Ort nicht mehr repariert werden kann, lässt sich der Plan von der Schadensbegrenzung in Woche zwei nicht mehr weiter verfolgen. Der Sicherheitskäfig des Hilux mit der Startnummer 201 sorgte bei dem heftigen Überschlag dafür, dass Al-Rajhi und Gottschalk nur mit leichten Blessuren davonkamen, verbog sich dabei allerdings. Nach Regeln des Dachverbandes FIA (Fédération Internationale de l’Automobile) ist nach einem derart strukturellen Schaden ein Neustart nicht mehr möglich.

Yazeed Al-Rajhi und Timo Gottschalk hatten bis zum entscheidenden Moment auf der sechsten Etappe das Tempo der Rallye Dakar mitbestimmt, strategische Extraklasse bewiesen und ihren Vorsprung auf die ärgsten Verfolger bis zwei Kilometer vor dem Überschlag auf rund 17 Minuten ausgebaut. Doch eine unscheinbare und kaum sichtbare Bodenwelle hebelte den Toyota Hilux DKR des Duos etwa bei Tempo 160 km/h aus und sorgte für einen 4-fachen, diagonalen Überschlag. Der Zwischenfall erreignete sich auf der verschärften Marathon-Etappe, auf der Yazeed Al-Rajhi und Timo Gottschalk bewusst kein volles Risiko eingingen.

Durch das endgültige Aus ist nun auch Plan B nicht mehr möglich: bei der Teilnahme unter Restart-Regeln weiter Extra-Zähler im Kampf um die FIA Marathon-Rallye-Weltmeisterschaft (W2RC) zu sammeln. Auf jeder einzelnen Etappe jedes WM-Laufes, darunter die Rallye Dakar, werden Punkte für die ersten Fünf vergeben. Vor dem Start der zweiten Dakar-Woche führen Yazeed Al-Rajhi und Timo Gottschalk die WM punktgleich mit ihren Dauerrivalen Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel (QAT/F, Prodrive) an. Ziel ist es nun, in den verbleibenden WM-Läufen – der Abu Dhabi Desert Challenge, dem Ultmate Raid in Portugal, der Desafío Ruta 40 und der Rallye Marokko – um den Titel zu kämpfen.

Timo Gottschalk: «Leider ist unsere ‘Dakar’ hiermit zuende. Der Überrollkäfig hat ganze Arbeit geleistet und uns beim Überschlag perfekt beschützt. Dabei hat er aber selbst Schaden genommen, weswegen eine Reparatur nicht erlaubt ist. Auch wenn der Überschlag den Traum vom Sieg beendet hat: Wir sind stolz darauf, die Rallye Dakar angeführt und das Tempo mit bestimmt zu haben. Jetzt gilt es in die Zukunft zu schauen und alles daran zu setzen, in der W2RC um den Titel zu kämpfen. Dass wir den Speed dazu haben, das ist die positive Erkenntnis dieser ‘Dakar’.»

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