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Ekströms Loblied auf Auer: Er gehört in die Formel 1

Von Andreas Reiners
Lucas Auer

Lucas Auer

Lucas Auer eilt in der DTM derzeit von Erfolg zu Erfolg. Für Audi-Routinier Mattias Ekström ist klar: Der 22-Jährige gehört in die Formel 1.

Als die Sprache auf Lucas Auer kam, setzte Mattias Ekström unvermittelt zur Lobhudelei an. Mehr noch: Der Schwede kam aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus, aus dem Mund des dienstältesten DTM-Piloten war das schon eine Art Ritterschlag für den 22-jährigen Österreicher, der kurz zuvor sein zweites Saisonrennen gewonnen hatte.

«Für mich ist Auer besser als Marco Wittmann. Er fährt schnell, ist immer hart und korrekt, wie Marco auch. Aber vor allem ist er deutlich jünger», sagte Ekström. Spätestens seit Auer beim Saisonauftakt in Hockenheim die Gesamtführung übernahm, mehren sich die Stimmen, dass der Neffe von DTM-Chef Gerhard Berger nicht nur ein Titelkandidat ist, sondern nach dieser Saison auch den Sprung in die Formel 1 schaffen kann.

Im Fall von Ekström ersetzt man das kann durch ein muss. Nicht nur, weil Auer auf dem Lausitzring mit dem Sieg sogar seine Führung ausbaute: «Wenn er keine Formel 1 fährt, fährt kein DTM-Fahrer mehr Formel 1. Anstelle von Mercedes würde ich überlegen, ob ich ihn in die Formel 1 hole.»

Ekström hat in seinen 16 Jahren in der DTM eine Menge Piloten kommen und gehen sehen. Vor Mercedes-Pilot Auer zieht der 38-Jährige den Hut, solch einen Fahrer erlebe man nicht oft, so der Schwede: «Er ist brutal schnell, macht wenig Fehler, ist sympathisch, fährt immer korrekt, benimmt sich immer gut», so Ekström, den die Entwicklung Auers zum Spitzenfahrer nicht überrascht: «Ich habe das bereits im vergangenen Jahr kommen sehen.»

Auer selbst bleibt sich dafür weiterhin treu. Er verweist auf den frühen Zeitpunkt der Saison, auch wenn er bereits doppelt so viele Punkte hat wie sein erster Verfolger. «Ganz ehrlich: Jeder wird mal patzen in dieser Saison. Aber auf dem Flow möchte ich natürlich so lange wie möglich balancieren», sagte er und betonte, weiter von Rennen zu Rennen schauen. Das Momentum genießen, sich weiter entwickeln und lernen. Was man so sagt, wenn drei von 18 Rennen gefahren sind.

Im ersten Lauf am Samstag bewies er allerdings, dass er nicht nur den harten, rundenlangen Zweikampf wie in Hockenheim mit Timo Glock kann, sondern auch ein eher einsames Rennen an der Spitze, ohne Druck von hinten, dafür aber mit den eigenen Problemen wie zum Beispiel dem Reifenmanagement.

Auer zeigt in diesem Jahr zudem eine durchaus ungewöhnliche Coolness, die ihn aktuell von Erfolg zu Erfolg trägt. Auf die Frage, ob er jetzt die coolste Sau im Fahrerlager sei, sagte er, dass die DTM durchaus mehrere gute Typen habe. Aber: Seine Lockerheit fällt definitiv auf.

Er ist sich aber auch bewusst, dass sich das ändern kann. «Jeder wird mal einbrechen und seine Ausraster haben. Dann ist es wichtig, dass man wieder auf eine neutrale Basis gelangt», sagte er. Die Schlagzeilen über sich und Themen wie die Formel 1 bekommt er nur am Rande mit. «Ich bin eher der Naturbursche», meinte er und lacht. Und auch ein Typ? Immerhin sucht sein Onkel ja die oft zitierten Typen für die DTM. «Das musst ihr bewerten. Oder der Gerhard. Wenn er sagt, jemand ist ein Typ, dann muss er ein Typ sein.»

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