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Mercedes-Ausstieg: Das sagen mögliche DTM-Kandidaten

Von Andreas Reiners
Wie geht es für die DTM weiter?

Wie geht es für die DTM weiter?

Einen Plan B hat Gerhard Berger noch nicht. Er schließt einen Übergang nur mit Audi und BMW nicht aus, weiß aber auch, dass weitere Hersteller benötigt werden.

Gerhard Berger ist ein Kämpfer. Die Nachricht über den Mercedes-Ausstieg hat ihn ohne Frage getroffen. Vor allem, weil er wochenlang die gute Entwicklung der DTM zurecht preisen durfte. Ehe zunächst Regelstreitigkeiten die Schlagzeilen dominierten und seit Montag schließlich der Rückzug des erfolgreichsten Herstellers in der DTM-Historie die Serie in ihren Grundfesten erschütterte.

Vor allem hat die Nachricht den DTM-Chef unvorbereitet getroffen. «Ich habe noch keinen fertigen Plan in der Tasche. Ich habe wenig geschlafen, viel nachgedacht und überlegt. Es ist das Beste, bei so einem schwierigen Thema ein paarmal darüber zu schlafen, denn man muss die ersten Emotionen verrauchen lassen – um dann nüchtern an die Sache heranzugehen und sich zu fragen: Wie bewertet man die Situation und wie geht es jetzt weiter?», sagte er den Stuttgarter Nachrichten. In den nächsten Wochen werde man die eine oder andere Idee vorlegen, kündigte er an.

Ein zukunftsfähiges Konzept muss es sein, die Lücke, die Mercedes hinterlassen hat, muss gefüllt werden. Wenn es überhaupt dabei bleibt. Denn auch Audi und BMW müssen von dem Konzept überzeugt sein, um an Bord zu bleiben. Die einfachste Lösung: neue Hersteller. Doch klar ist: «Es ist einfach noch zu früh, Aussagen über die Teilnehmer an einer DTM 2019 zu treffen», so Berger.

Die DTM war nach dem Opel-Ausstieg ab 2006 schon einmal mehrere Jahre mit zwei Herstellern (Audi und Mercedes) unterwegs, ehe BMW 2012 zurückkehrte. Eigentlich hatten die Hersteller solch ein Szenario für die Zukunft ausgeschlossen. Berger: «Zwei Marken, das kann übergangsweise funktionieren – vier oder fünf wäre die richtige Mischung.» Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff sieht durchaus eine Überlebenschance, denn die DTM habe schon mehrmals Phasen mit nur zwei Herstellern erlebt. Aber «sicher würde es der Serie helfen, wenn weitere Hersteller einsteigen würden und die Relevanz in Deutschland und vielleicht sogar in Europa wieder zunehmen würde».

Ein kleiner Hersteller wie Volvo zum Beispiel verfolgt in der Tourenwagen-WM WTCC einen Fünfjahresplan, ein zweites Programm wäre da gar nicht zu stemmen, egal wie die zukünftige Ausrichtung der DTM aussehen mag. Auch wenn man in Schweden mal über eine Rückkehr nachgedacht hatte, sich vor dem Einstieg in die WTCC aber gegen die DTM entschied. Vor rund 30 Jahren dominierte der schwedische Premium-Hersteller mit dem Volvo 240 Turbo den Tourenwagen-Motorsport in Deutschland und Europa. Der als «Fliegender Ziegelstein» («The Flying Brick») bekannte Bolide gewann 1985 nicht nur die Tourenwagen-Europameisterschaft ETC, im Auto mit den charakteristisch weiß-gelben Farben sicherte sich Per Stureson auch den Titel in der damals noch jungen Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft.

Ein alter Bekannter hat offiziell abgesagt: Opel. «Eine Rückkehr von Opel in die DTM steht nicht zur Debatte. Der angekündigte Ausstieg von Mercedes hat auf die strategische Motorsportausrichtung von Opel keinen Einfluss«, sagte Motorsport Direktor Jörg Schrott SPEEDWEEK.com.

Und Toyota? BMW-Chef Jens Marquardt hatte den Hersteller mit der Luxusmarke Lexus zuletzt mal ins Spiel gebracht: «Es ist ein Premiumhersteller, der sehr gut zu uns in die Serie passen würde. Ich denke, mit dem Standort in Köln wären sie sehr gut in der Lage, so ein Programm locker auf die Beine zu stellen.»

Toyota will zu dem Thema offiziell nichts sagen, verweist aber auf die beiden großen Motorsport-Programme Rallye-WM und Langstrecken-WM. Die Zukunft der LMP1-Klasse in der WEC ist aufgrund des möglichen Porsche-Ausstiegs aber offen. Genauso offen wäre es dann auch, ob Toyota das Engagement dann fortsetzen möchte. Theoretisch wäre dann Platz für die DTM. Ein Thema war und ist das in Köln aber aktuell nicht.

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