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Nur ein Kundenteam 2019: Was kann die DTM tun?

Von Andreas Reiners
WRT tritt mit zwei Rookies an

WRT tritt mit zwei Rookies an

Die Idee ist gut. Sehr gut sogar. Attraktiv für die DTM, und für die Fans. Im Moment hapert es aber an der Umsetzung: Das W Racing Team ist 2019 das einzige DTM-Kundenteam.

Die Belgier stehen zwar schon länger als Privatteam fest, doch um das zweite Auto mussten sie kämpfen: Erst in buchstäblich letzter Sekunde wurde in Pietro Fittipaldi der Fahrer für den Audi RS 5 DTM gefunden und damit der Einsatz finanziert. Er wird Teamkollege von Jonathan Aberdein, der schon länger als WRT-Stammfahrer feststeht.

Eine knappe Kiste, die, verbunden mit der Tatsache, dass BMW gar kein Kundenteam auftreiben konnte, zeigt, dass es nicht einfach ist, so ein Projekt auf die Beine zu stellen. Fünf bis sechs Millionen Euro sollen zwei Autos für eine Saison in etwa kosten, die Hersteller stellen gleichwertiges Material zur Verfügung.

Heißt: Teams wir WRT müssen das Geld durch Sponsoren auftreiben, um die Kosten zu decken. Beispielsweise über die Fahrer. Doch das Geld sitzt auch hier nicht mehr so locker wie früher.

R-Motorsport-Teamchef Florian Kamelger erklärte zuletzt bei SPEEDWEEK.com: «Gerhard Bergers Vision der Kundenteams ist sehr gut und weitsichtig.» Gleichzeitig betont er auch: «Es muss aber auch das Umfeld für Teams wie uns so gestaltet werden, dass sie auf wirtschaftlich solider Basis DTM betreiben können. Da hat die Serie noch Nachholbedarf.»

Es brauche einen Paradigmenwechsel, einen Mentalitätswechsel, so Kamelger: «Wo nicht nur das eigene Gärtchen zählt. Sondern auch das große, ganze Dorf, denn dann geht es dem Gärtchen automatisch gut.» Ein bisschen weniger Ego also. Er könne verstehen, dass es unter diesen Umständen für BMW oder Audi schwierig sei, Kundenteams zu finden: «Da muss sich an der Kostenstruktur der DTM und an der Struktur, wie Teams wie wir von der ITR finanziell unterstützt werden, in Zukunft noch einiges ändern.»

DTM-Chef Gerhard Berger kennt diese Probleme. Er weiß aber auch, dass Änderungen und Neuerungen nicht immer von heute machbar sind. So auch die Umsetzung vom «David» Kundenteam, der gegen die Goliaths antritt.

«Die Frage ist immer: Wie gut sind sie refinanziert? Die DTM macht man nicht im Vorbeigehen. Das es nur ein kleiner Kreis sein wird, der Schritt für Schritt reinkommen wird, ist auch klar. Ich habe keine Zweifel, dass BMW nicht irgendwann mit dem richtigen Team aufschlägt. Das braucht seine Zeit.»

Es ist schwierig. Das Problem: Einfacher wird es nicht. Im Gegenteil. Berger: «Es wird schwieriger. Die Budgets werden immer mehr in Richtung E-Mobilität aufgesplittet. Der Höhepunkt der guten wirtschaftlichen Zeiten liegt vielleicht auch hinter uns.»

Was kann die DTM tun? Zeigen, dass sich eine Investition lohnt. «Wir müssen beweisen, dass sich unser Produkt, unsere Reichweite, unsere Position stärkt. Und dass es für die Teams die Möglichkeit gibt, ihr Budget aufzustellen. Parallel müssen wir schauen, dass wir die Kosten senken. Ich habe keine Bedenken, dieser Prozess dauert drei Jahre, und wir sind in Jahr eins.»

Was die Kosten selbst betrifft, stößt die DTM aber an ihre Grenzen. Mit dem neuen Class-One-Reglement wurde die Anzahl der kostengünstigeren Gleichteile nochmal erhöht. «Wir müssen die Reichweite steigern, dann ist der Return on Invest auch gegeben. Und je besser der Return on Invest der Serie ist, desto eher ist es möglich, die Budgets aufzustellen.»


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