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Mattias Ekström: «Was ist schon Schlimmes passiert?»

Von Andreas Reiners
Robert Wickens: Strafe in Spielberg

Robert Wickens: Strafe in Spielberg

Der Audi-Pilot hält die Strafe gegen Robert Wickens für falsch. Und verweist auf ein Gentlemen Agreement, dass auch Mercedes in dem Offenen Brief erwähnt hatte.

Der Spielberg-Streit sorgte im Nachhinein nicht nur für eine lebhafte Regel-Diskussion. Auch das sogenannte Gentlemen Agreement wurde von Mercedes als Grund angeführt, warum die Disqualifikation von Robert Wickens in Spielberg eine falsche Entscheidung war.

«In der Vergangenheit wurde darüber hinaus eine Richtlinie gelebt, die besagt, dass dem Fahrer, welcher auf Höhe der nächsten Boxenstoppstation ‚die Nase vorn hat‘ Vorfahrt gewährt werden muss. Auch diese Tatsache spricht gegen eine Bestrafung von R. Wickens», hatte Mercedes in dem Offenen Brief in der vergangenen Woche bemängelt.

«Es war aus unserer Sicht eine sichere Freigabe, was das Reglement und Fahrerbesprechungen angeht. Es wurde vereinbart, dass das Auto, das vorne ist, die Position halten darf und der andere bremsen muss», bekräftigte Wickens.

Audi-Pilot Mattias Ekström bestätigte, dass es in der DTM über die Jahre ein Gentlemen‘s Agreement gab. Das Agreement wurde laut Ekström vor zwei Jahren auf dem Hockenheimring in der Fahrerbesprechung getroffen. «Danach habe ich immer gelebt. Die Strafe entspricht nicht dem, wovon ich ein Teil gewesen bin», kritisierte der Schwede die Maßnahmen der Rennleitung gegen Wickens und Pascal Wehrlein, der wie der Kanadier für ein Unsafe Release bestraft wurde, wenn auch nach dem Rennen und «nur» mit einer Strafversetzung um drei Plätze.

«Ehrlich gesagt ist es schade. Was ist schon Schlimmes passiert? Nichts. Ja, es war ‚unsafe', aber wir fahren schon seit Jahren so in der DTM. Solange es keinen Unfall gibt, muss man keine Strafe aussprechen. Ich bin der Meinung, dass es keine Strafen hätte geben müssen», erklärte Ekström.

Nach dem Rennen in Spielberg erfuhr er, dass das Agreement offenbar im Qualifying auf dem Red Bull Ring Thema war. Teamkollege Mike Rockenfeller verriet SPEEDWEEK.com, dass er nach dem Qualifying wegen eines Unsafe Release zur Rennleitung musste. «Ich dachte, es wäre immer noch so, dass wenn du in die Box fährst und auf der Working Lane bist, dass derjenige, der die Nase vorne hat, vorne ist. Jetzt hieß es allerdings, das gibt es nicht mehr.»

Rockenfellers Teamkollege Timo Scheider sieht bei dem Thema grundsätzlichen Handlungsbedarf. «Man hat mal gesagt, die Fastlane hat immer Vorfahrt. Aber wenn das der Fall ist und ich vom Boxenstopp komme und da ein Line-up von drei, vier Autos kommt, kann es natürlich nicht Sinn und Zweck sein, dass ich eine Position nach der anderen verliere», sagte Scheider.

Die Lösung: «Man muss sich arrangieren. Ich glaube, dass es schwierig ist, da eine klare Linie zu finden. Sobald der Fahrer das ‚Go‘ bekommt, fährt er so schnell wie möglich los. Manchmal kommt er besser, manchmal kommt er schlechter weg. Dann ist es schwierig für das Team einzuschätzen, ob es eng wird oder nicht. Da müssen wir uns als Fahrer damit abfinden, dass man Rücksicht auf den einen oder anderen nimmt, der schon in der Fastlane ist», so Scheider.

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