Robert Wickens: Kampf um den Sieg wäre ein Schock
Robert Wickens
Was kann Mercedes? Auch diese Frage wird beim Saisonauftakt geklärt. Nach einem enttäuschenden Jahr 2014 starteten die Stuttgarter durch die Zusatz-Homologation und ein neu strukturiertes Team im Winter durch. Die Aussagekraft der zurückliegenden Testfahrten ist stark begrenzt. Auch deshalb ist Robert Wickens vorsichtig optimistisch, was die Performance in der neuen Saison angeht.
«Wir haben ein bisschen verlorene Zeit gefunden. Aber Testfahrten sind Testfahrten. Es wäre ein Schock, wenn wir beim Saisonauftakt um den Sieg kämpfen würden», stellte Wickens im Interview mit «Auto123.com» klar. Der Kanadier glaubt, aber dass man um einen Top-5-Platz fahren könne.
Es wäre der sehnlichst erwartete Schritt nach vorne, nachdem Mercedes im vergangenen Jahr selten konkurrenzfähig war und zumeist nur durch das Wetter oder die Charakteristik der Strecke nach vorne gespült wurde. Wie Wickens selbst auf dem Norisring, wo Mercedes schon immer gut ausgesehen hatte.
Das Problem der Stuttgarter erklärt Wickens so: «Es war nichts grundlegend falsch mit dem Auto aus dem vergangenen Jahr. Wir haben den Wagen, den wir gebaut haben, schlicht nicht verstanden. Als wir es verstanden hatten, wussten wir nicht, in welche Richtung die Entwicklung gehen sollte. Und dann wurde die Entwicklung eingefroren.»
Wickens geht 2015 in seine vierte DTM-Saison, auch wenn wie bei jedem anderen Rennfahrer die Formel 1 natürlich das Ziel war. Er konnte zumindest an der Motorsport-Königsklasse schnuppern, als er 2011 nach seinem Titelgewinn in der Renault-World-Series bei Marussia als dritter Fahrer unter Vertrag war.
2012 folgte jedoch der Wechsel in den Tourenwagen. «Ich genieße mein Leben als Topfahrer. Ohne große finanzielle Unterstützung und auch aus anderen Gründen habe ich es nicht in die Formel 1 geschafft. Ich hatte dann die Möglichkeit durch Mercedes, und ich habe sie wahrgenommen. Ich bereue nichts. Es war die beste Entscheidung meiner Karriere», so Wickens.