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Jamie Green: DTM-Spitzenreiter in der Krise?

Von Andreas Reiners
Jamie Green

Jamie Green

Jamie Green war zu Saisonbeginn nicht aufzuhalten, galt als Titelanwärter Nummer eins. Nun blieb er zuletzt dreimal ganz ohne Punkte. Eine Durststrecke oder bereits eine ausgewachsene Krise?

Jamie Green hatte bereits vorgewarnt. Als er nach dem Lausitzring-Event die Konkurrenz in Grund und Boden gefahren hatte und mit drei Siegen in vier Rennen als heißer Titelfavorit ausgerufen wurde, ruderte der Brite zurück. Zu diesem frühen Zeitpunkt könne noch so viel passieren, betonte er. Vor allem, da in dieser Saison zwei Rennen an einem Wochenende ausgetragen werden.

Green sollte Recht behalten, es passierte viel. Seitdem holte er im ersten Lauf auf dem Norisring noch sechs Zähler, in den folgenden drei Rennen ging er komplett leer aus. Was auf dem Norisring noch mit dem Performance-Gewicht und auch Pech beim Ausfall im zweiten Rennen zusammenhing, lag in Zandvoort auch an ihm.

Denn im ersten Rennen warf er die Punkte nach Startplatz sechs durch einen Fehler im Rennen weg. «Ich habe ungefähr ab Runde 15 von hinten Druck durch Spengler bekommen und musste mich verteidigen. Drei Runden später habe ich dann Ausgangs Kurve acht einen kleinen Fehler gemacht und bin von der Ideallinie abgekommen», sagte Green. «In Zandvoort gibt es stellenweise durch den Sand sehr wenig Grip, deshalb habe ich das Auto verloren, bin ins Kiesbett gerutscht und habe damit ein gutes Resultat weggeworfen.»

Der Sonntag lief dann von Beginn an gar nicht, im Qualifying reichte es nur zu Platz 18. «Trotzdem will ich nicht sagen, dass von so weit hinten nichts möglich ist: Vom zeitlichen Abstand war ich dicht dran an den Punkten, aber die Jungs vor mir haben keine Fehler gemacht und auf einer engen Strecke wie Zandvoort ist das Überholen sehr schwierig.» Unter dem Strich standen also zwei Nullnummern, Audi-Markenkollege Mattias Ekström und Mercedes-Pilot Pascal Wehrlein rückten bis auf fünf Zähler heran.

Der Druck bringt Jamie Green aber noch nicht aus der Ruhe: «Das ist nun mal so, wenn man drei Rennen in Folge nicht punktet. Wir müssen jetzt sehen, dass wir wieder an die Form vom Lausitzring anknüpfen können», so Green.

Ist es nun eine kleine Durststrecke oder der Beginn einer ausgewachsenen Krise? ARD-Experte Norbert Haug kennt Green bestens, er holte ihn in seiner damaligen Funktion als Mercedes-Motorsportchef zu den Stuttgartern.

«Jamie ist ganz sensibel. Wenn er in der Spur ist, kann er über Wasser gehen. Wir haben Einzel-Performances von ihm gesehen wie von keinem anderen Fahrer», sagte Haug, meint aber auch: «Wenn er neben der Spur ist, geht es aber auch mal daneben. Dann ist immer mal wieder so ein Ding dazwischen». Die Stabilität wiederzufinden sei nun die dringendste Aufgabe des Briten.

Was sagt Green selbst zu seinen Erwartungen für das kommende Event in Spielberg? «Ich habe aufgehört, irgendetwas zu erwarten. Die letzten Wochenenden haben mich immer wieder eines besseren belehrt. Ich denke BMW wird mit mehr Gewicht vielleicht nicht mehr so dominant sein, wie wir es jetzt erlebt haben, aber auch das bleibt abzuwarten.»

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