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Mortara: «Felix da Costa muss sein Hirn benutzen»

Von Andreas Reiners
Edoardo Mortara

Edoardo Mortara

Es war die 24. Runde des vierten DTM-Saisonrennens in Spielberg, die für erhitzte Gemüter und Diskussionen sorgte. Beide Fahrer beschuldigten sich gegenseitig, bestraft wurden dann auch beide.

Zunächst hatte Antonio Felix da Costa etwas ungestüm versucht, in Kurve drei an seinem Audi-Konkurrenten Edoardo Mortara vorbeizukommen. Dabei berührte der Portugiese den Italiener, setzte sich dann auch tatsächlich vor Mortara.

Eine Aktion, die ein wenig hart war, allerdings waren beide in der Lage, das Rennen fortzusetzen. Genau zwei Kurven lang. Dann fuhr Mortara wiederum Felix da Costa ins Auto, berührte den BMW hinten links und schoss so beide ins Kiesbett. Mortara fiel aus, Felix da Costa konnte weiterfahren, wurde am Ende aber nur 21. Wohlgemerkt lagen beide Piloten zum Zeitpunkt der Kollision, etwa 20 Minuten vor Rennende, auf den Plätzen drei und vier.

Felix da Costa verteidigte seinen Stupser gegen Mortara. «Das war ein kleiner Kontakt, die wir in der DTM noch viel öfter sehen. Der Grund, warum ich neben ihn gekommen bin, war das DRS. Auf dieser Strecke ist der Vorteil von DRS sehr groß, und ich habe ihn dann auch überholt», sagte er auf Nachfrage von SPEEDWEEK.com.

Der Portugiese weiter: «Ich weiß nicht, was er dann gemacht hat, er hat viel zu spät gebremst und uns beide von der Strecke geschossen. Dass er sich gedreht hat ist ein klarer Beweis, dass er seine Balance komplett verloren hatte und mich zu hart getroffen hat», sagte er.

Sein Chef sprang ihm zur Seite: «Er war deutlich schneller als Edo, hat versucht sich vorbeizukämpfen und Edo hat mit allem verteidigt. Das war eine kleine Rempelei, aber nichts Unfaires. Und dann hat er ihn einfach blöd abgeräumt. Antonio war klar vorne, und dann muss man mit Grips wissen, wo man zurückstecken muss und akzeptieren, dass der andere einfach schneller ist», sagte BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt.

Mortara sah das naturgemäß etwas anders. Er regte sich kurz nach dem Vorfall vor allem über die erste Szene auf. «Er war unfair. Er hat mich berührt. Das ist nicht sein erster Unfall in dieser Saison. Vier Rennen, vier Unfälle – das ist eine hundertprozentige Statistik. Er ist schnell, aber manchmal muss er den Kopf ein bisschen benutzen», sagte Mortara.

War es denn wohl ein Revanchefoul von Mortara? «Ich hoffe nicht. Wenn das eine Revanche war, wäre das sehr hässlich», sagte Felix da Costa. Mortara räumte später ein, dass er keinen Platz machen wollte und eine Kollision daher in Kauf nahm. Ein typischer Fall von «Wie du mir so ich dir» also. Mortara ist nicht der einzige Fahrer im Feld, der so denkt. Ekström hatte zuletzt erklärt, man werde sonst der Pantoffelheld im Feld, wenn man solche Dinge mit sich machen lasse.

Auch wenn sein Auto schon zuvor offenbar ein Problem an einer Radaufhängung hatte – Mortara hat sich mit der Aktion keinen Gefallen getan. Nicht nur, dass er sich den Ärger aus dem BMW-Lager zugezogen hat. Er verpasste auch die Chance, wichtige Punkte zu machen, da der Gesamtführende Paul di Resta leer ausging. Dafür bekamen am Ende beide Piloten eine Strafe aufgebrummt. Mortara wird beim nächsten Rennen um drei Startplätze zurückversetzt, Felix da Costa wurde verwarnt.

Ein kleines verbales «Scharmützel» gab es dann noch am Sonntagabend. Da twitterte Audi Sport ein Video der ersten Szene mit den Worten «Push, push» und dem Hashtag #DTMClowns. Ekström hatte den Portugiesen zuvor als «Clown» bezeichnet. Felix da Costa konterte allerdings mit einem eigenen Tweet und dem Rest des Videos inklusive des Abschusses durch Mortara.

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