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Mercedes sauer: «Mal wieder ein klassischer Scheider»

Von Andreas Reiners
Gary Paffett

Gary Paffett

Die Erinnerungen an den Spielberg-Skandal waren bei der Rückkehr der DTM nach Österreich sowieso allgegenwärtig. Am Sonntag zog Scheider dann erneut den Mercedes-Zorn auf sich.

Als Timo Scheider am Sonntag im zweiten DTM-Rennen Mercedes-Pilot Gary Paffett ins Gras drückte, erinnerte sich Ulrich Fritz sofort an 2015. An den «Schieb ihn raus»-Skandal um Audi und Scheider, die schwärzeste Stunde der DTM. Das, was in Spielberg 2016 passierte, war mit dem Vorjahresskandal zwar nicht ganz zu vergleichen.

Ein bitterer Nachgeschmack und Verärgerung bei den Stuttgartern blieb trotzdem. Auch wenn es «nur» um Platz zehn und damit um einen Punkt ging. «Das war mal wieder ein klassischer Timo Scheider in Spielberg. Gary war fast schon vorbei und dann hat er ihn in die Wiese gedrückt. Das war unsportlich und unfair», sagte der DTM-Leiter von Mercedes.

Was war passiert? Mercedes hatte nach einem schwierigen Samstag und einem noch schwierigeren Sonntag ein ganz kleines Happy End im Blick. Denn Paffett hatte mal wieder eine beeindruckende Aufholjagd gestartet und war von Startplatz 22 auf Rang elf vorgefahren.

Der Brite hatte sich bei seiner Aufholjagd DRS aufgespart, dass er gegen Ende des Rennens für Angriffe auf Scheider und Platz zehn und somit zumindest einen Punkt einsetzte. In der letzten Runde setzte er schließlich zum Angriff an. «Wir waren Seite an Seite in Richtung Kurve zwei, und er ist auf der Geraden ziemlich viel hin und hergefahren», erzählte Paffett. In Kurve zwei wurde Scheider schließlich weit herausgetragen und Paffett wollte die Chance nutzen. Schließlich hatte er noch DRS und setzte sich neben seinen Audi-Kontrahenten.

«Er hat mich dann einfach aufs Gras gedrückt. Es war ihm egal. Dabei hätte das böse ausgehen können. Ich verstehe nicht, was er sich dabei gedacht hat», sagte Paffett. Scheider hatte sich bei dem Mercedes-Routinier entschuldigt und seine Sicht der Dinge erklärt.

«Ich habe relativ spät realisiert, dass er auf der Innenseite so weit neben mir war. Es war sicher mit Ellenbogen, aber es war weder ein Massaker, noch habe ich jemanden umgedreht oder in eine gefährliche Situation gebracht», so Scheider. Paffett nahm Scheider das nicht wirklich ab. «Jeder Fahrer mit Rennfahrerhirn würde wissen, was ich tun werde», meinte Paffett.

Was Mercedes ebenfalls auf die Palme brachte, war die Strafe für Scheider. Der Audi-Pilot wurde verwarnt. Es war seine erste, bei drei Verwarnungen wird der betreffende Fahrer um fünf Startplätze zurückversetzt. «Timo kommt mit Nichts davon. Das bedeutet gar nichts. Wenn er es nicht noch zweimal macht, ist er fein raus», meinte Paffett.

Fritz kritisierte die fehlende Durchgängigkeit bei den Strafen. Sein Fahrer Robert Wickens hatte zuvor nach einer Berührung mit Audi-Mann Nico Müller eine Durchfahrtsstrafe erhalten. «Man muss sich über das Strafmaß streiten. Wenn ein Robert Wickens für eine Rennmanöver eine Durchfahrtsstrafe bekommt, kann es nicht sein, dass ein Fahrer, der einen anderen absichtlich in die Wiese schickt, nur eine Verwarnung bekommt.»

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